Über sprachliche und andere Irritationen

Im Editorial der Märzausgabe 2024 des Demokratischen Salons lesen Sie unter der Überschrift „Desorientierte Mitte – Über sprachliche und andere Irritationenetwas über die Wähler:innen der AfD sowie Frames und Unsitten politischer und gesellschaftlicher Kommunikation, zu der sich zuletzt auch Juli Zeh treffend geäußert hat. Wie üblich finden Sie Empfehlungen zu Veranstaltungen, Ausstellungen und Wettbewerben sowie Hintergrundinformationen und Leseempfehlungen. 

Acht neue Texte befassen sich mit folgenden Themen:

    • Michal Hvorecky, Romanautor und Mitarbeiter im Goethe-Institut in Bratislava ist zum dritten Mal Gast im Demokratischen Salon: „Eine starke Zivilgesellschaft“ – so sein Fazit der ersten 100 Tage der vierten Regierung Fico, die den Rechtsstaat nach ungarischem Vorbild umbauen will. 
    • Martina Winkler, Osteuropahistorikerin an der Universität Kiel, beschreibt in ihrem Essay „Die autoritäre Drohung“, welche Bedeutung die Präsidentschaftswahlen, deren zweiter Wahlgang am 6. April 2024 stattfindet, für die weitere Entwicklung haben. Fico agiert in seiner Außen- und Europapolitik erratisch wie gefährlich. 
    • Iuliia Bentia und Pavlo Shopin rezensieren Aufführungen von Shakespeares Coriolanus in Kyiv: „Coriolanus in der Ukraine – Tragischer Held zwischen Krieg und Politik“. Der siegreiche Kriegsherr Coriolan versucht sich in der Politik und scheitert, er wird zum Verräter. 
    • Markus Meckel fragt in einer Rede vom 25. Februar 2024 nach den Chancen einer „Friedensethik angesichts des Ukrainekrieges“. Wir müssen auf der Seite der Opfer, der Menschen in der Ukraine stehen, und „Sicherheit vor Russland“ gewährleisten, nicht zuletzt im Sinne der Friedensethik von Dietrich Bonhoeffer. 
    • Seyran Bostancı, Soziologin am Deutschen Zentrum für Integration und Migration (DeZIM), stellt in „Auf dem Weg zur rassismuskritischen Bildung“ Studien zu Rassismus und Rassifizierung in Kindertageseinrichtungen und Schulen vor. Wie lassen sich nachhaltig wirkende „Verlernprozesse“ gestalten? 
    • Hans Frey schrieb kurz vor seinem Tod am 25. Januar 2024 einen Essay zur Öko-Science Fiction: „Der lange Weg der Öko-Science Fiction“. Der erste Teil versucht eine Definition, wirft einen Blick in die Science Fiction im deutschen Kaiserreich und entdeckt erste Ansätze einer Climate-Fiction. 
    • Drehli Robnik hat sich kongenial mit dem Faschismus-Begriff von Siegfried Kracauer befasst. Titel der Rezension: „Gefühlspolitik, faschistische Version“. Faschismus ist „fluid“, faschistoide Politik anti-politisch, postpolitisch und geschichtslos, letztlich nihilistisch, weil vorwiegend auf Zerstörung ausgerichtet. 
    • Norbert Reichel befasst sich in dem Essay „Das Lampedusa-Syndrom“ mit Konflikten und Lebenslügen der andauernden deutschen und europäischen Migrationsdebatten. Diese müssten vom Kopf auf die Füße gestellt werden, auch im Sinne der Stärkung der Demokratie. 

 

Neu erschienen ist das „Tagebuch eines Autisten“, der zweite Gedichtband von Norbert Reichel, mit Fotografien von Hans Peter Schaefer und Firouzeh Görgen-Ossouli, die mit ihren Bildern aus der Ausstellung „Nexus Ostwind“ die Märzausgabe illustriert: „Niemand denkt an blaue und gelbe Schmetterlinge“.

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Über Norbert Reichel / Demokratischer Salon:

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