Über Ostern wird die Öffentlichkeit von den sie speisenden Medien mit der Beendigung des GDL-Streiks beruhigt. Wer solche Eindrücke erweckt, kann von NRW keine Ahnung haben. Hier liegt die Bahn auch ohne Streik lahm. Aber das ist ja nur das grösste Bundesland – weitestmöglich von Berlin entfernt. Hier stellen sich die Verkehrsarbeitgeber besonders konfrontativ an, so als wenn sie froh sind, den Betrieb unterbrechen zu können. So schreiben Marion Lühring und Heike Langenberg/ver.di-publik: “Öffis stärken – ÖPNV — ver.di verhandelt aktuell über bessere Arbeitsbedingungen und Entgelte im Personennahverkehr, um den Kollaps bei Bussen und Bahnen zu verhindern”. Und zu NRW: “Andernorts aber provozieren die Arbeitgeber nun unbefristete Streiks: In Nordrhein-Westfalen haben sie vorzeitig die Tarifverhandlungen beendet.” Wir müssen uns also gar nicht erst umgewöhnen. Der Schock, dass Verkehrsverbindungen funktionieren, bleibt uns in NRW erspart. Unser Ministerpräsident war übrigens selbst vier Jahre Verkehrsminister (2017-21) und hat sich da auch um nichts gekümmert.
Friedrich Küppersbusch wollte zu Ostern mal was Anderes machen. Sein Video ist RTL und Markus Söder gewidmet, mit einem längeren Musikkapitel am Schluss: “Wir nageln die Passion ans Kreuz”.
Ich wollte auch nicht über schlechte Lektüre schimpfen, empfehle Ihnen stattdessen zwei Mediathekperlen und einen FAZ-Genusstext: “Wieder verfügbar”. Kurz nach Mitternacht mache ich dann hier wieder schlechter gelaunt weiter: “Brückeneinsturz und Union Busting – Hinter dem rammenden Containerschiff verbergen sich mächtige superreiche Gewerkschaftsfeinde – europäische!”
Ich versichere Ihnen, dass hier in Beuel zwar die Sonne scheint, inkl. bildschöner Sonnenuntergänge, mehr als irgendwoanders in Bonn – aber Kirschen gibt es hier nicht, schon gar nicht blühende. Alles Andere könnte uns Beueler Bevölkerung verunsichern. Rheinpegel Bonn 359cm. Hier käme schneller Hochwasser als drüben, aber auch das ist kein Grund, hier das Rheinufer vollzumachen – es kommt keins. Es gibt nichts zu gucken (zum Domblick bitte 35 km rheinabwärts – ist auch die schönere Fahrradstrecke).
Und morgen Nichttanzen nicht vergessen.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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