Zwei Perlen und eine Genuss-Analyse

UFOs, im Original OVNI(s), ist längst nicht so albern, wie der Titel anmutet. Ich hatte die Serie bereits im Januar hier kurz rezensiert. Die ARD sendet heute Nacht auf One die zweite Staffel ab, und hat aus diesem Anlass auch die erste wieder verfügbar bis 27.4. (= ein Monat) gemacht. Ich empfehle Aufzeichnung oder Download mit anschliessendem Bingewatching, wie ich es bereits bei der ersten Staffel mit Amüsement und Freude (auch fürs Auge) getan habe.

Wieder da und ein Jahr verfügbar ist “Retoure”. Das lief schon 2022, hat mir seinerzeit gut gefallen, und lohnt einen zweiten Blick. Einen Ersten, wenn Sie es verpasst haben, unbedingt.

Damit Sie bei Unkenntnis eine Vorstellung haben, hier der ARD-Teaser zum Plot: “Der westdeutsche Turbokapitalist Oliver Drittenpreiss (Wanja Mues) plant, ein verschlafenes Retourencenter in Mecklenburg-Vorpommern zum nächsten Global Player umzubauen. Doch er hat nicht mit der taffen Chefin Susanne Krombholz (Stefanie Stappenbeck) und ihrer Brigade gerechnet, die bisher grundsolidarisch die Gewinne aus verkauften Retouren in ihre eigenen Taschen gewirtschaftet haben. Dreiteilige Miniserie, die einen zärtlich-komischen Blick auf die Arbeitswelt in den nagelneuen Gewerbegebieten im Osten Deutschlands wirft, bei dem so gut wie jedes Klischee sein Fett wegbekommt.”

Deutsche Sterneküche

Jakob Strobel y Serra/FAZ analysiert sehr aufschlussreich die diesjährigen Prüfergebnisse des Guide Michelin (war mit Firefox paywallfrei): Triumph der Spitzenküche: Keine Krise in der Küche – Der neue Guide Michelin zeichnet eine Rekordzahl an Restaurants in Deutschland aus und nimmt Edip Sigl in den Kreis der Drei-Sterne-Köche auf.”

Zu dieser Spitzenküche muss ich bemerken, dass ich sie aus finanziellen Gründen, und zwar ausschliesslich diesen, seltener als einmal im Jahr frequentiere. Trotzdem ist es gut, dass es sie gibt. Ohne die Bundesliga und die WMs würden die Kindermassen ja auch keinen Fussball spielen. Der FAZ-Autor hat leider nicht die Radikalität festzustellen, obwohl er es durchaus insinuiert, dass sich hier schlicht die Realität und Entwicklung der Klassengesellschaft abbildet, wie in jeder anderen Branche auch.

Bemerkenswert ist allenfalls, dass die psychischen Stresserkrankungen sich hier bisweilen radikaler abbilden. Spitzenkoch sein, ist so ungesund wie Leistungssportler. Die kleine Minderheit der Frauen in dieser Branche ist, was Prävention betrifft, vielleicht/hoffentlich intelligenter.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net