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The Boiling Frog!

Wir installieren andere Browser

Wer kennt es nicht, dieses wunderbare facettenreiche Experiment aus frühen Kindheitstagen: einen Frosch in kaltes Wasser geben und langsam aufkochen. Sicherlich wäre er aus heißem Wasser sofort entflohen, so aber passt sich der Kaltblüter der Umgebungstemperatur an, bis es zu spät ist. Und Microsoft (worum könnte es sonst gehen) dreht am Gashahn, das Wasser brodelt – vielleicht den Absprung wagen? Bevor es zu spät ist?

Versuchen wir es und ersetzen den Zugang zum Internet, damit schließen wir zumindest dieses offene Scheunentor. Der gewöhnliche Windows-User ist sehr viel Unbill gewohnt, dennoch haben viele den mutigen Schritt gewagt und Google-Chrome installiert, weil das hauseigene Produkt (Edge) von Microsoft einfach grottenschlecht ist. Deshalb rät Microsoft – weil sie das nicht verhindern konnten – wer Google-Chrome installiert hat, der möge bitte „Bing“ als Standard-Suchmaschine einrichten. Bleibt natürlich sinnlos, weil „Bing“ den hohen Standards des Hauses Microsoft entspricht.

Ohne viel Details zu nennen, Browser heutzutage unterscheiden sich praktisch nicht: es gibt die, die auf Chromium basieren (das ist auch Google-Chrome und Edge) und was von Mozilla kommt, also Firefox. Der Vollständigkeit sei noch Safari von Apple genannt, ist aber nicht unter Windows greifbar.

Kurz eine Erklärung, was wir vorhaben: wir installieren „Firefox“ als Standardbrowser und „Brave“ als Alternative. Wer das vom Apple-Mac aus machen möchte, kein Problem, das funktioniert dort ganz genauso, wie unter Linux.
Im ersten Schritt holen wir uns den „Firefox“ auf den Rechner, das geht hier!

Nach dem üblichen Gemecker nach der Installation unter Windows, das nicht zum Standardbrowser zu machen, gehen wir trotzdem weiter, denn der „Firefox” bietet an, alle Lesezeichen und Passwort aus „Edge“ zu übertragen, das machen wir! An der Stelle kann es sein, dass vielleicht auch schon Google-Chrome installiert ist, dann nehmen wir die Daten aus dieser Quelle.

Damit wir nicht gleich den Bock zum Gärtner machen folgt der erste Kunstgriff: im „Firefox“, wir klicken auf „Extras“, dort auf „Add-ons und Themen“ und suchen nach „Brave-Search“ oder benutzen diesen Link, der führt im Firefox gleich ins richtige Loch

Der folgende Dialog bietet an, die Suchmaschine von „Brave“ zu benutzen! Das werden wir in jedem Fall tun. Weiter geht es bei den „Einstellungen“ auf der linken Seite unter „Suche“, dort sollte nun „Brave-Search“ eingetragen sein. Wir scrollen weiter nach unten auf der Seite und wählen die Suchmaschinen „Google“ und „Bing“ aus und klicken in dem Feld rechts unten auf „Entfernen“ – sicher ist sicher. Aber keine Angst, das Zeug kommt automatisch wieder hoch, jetzt aber weg damit.

Den „Firefox“ sollten wir grundsätzlich als Standardbrowser benutzen. Bei jedem Update und bei Aufrufen direkt aus dem Microsoftumfeld springt Windows gerne immer wieder auf „Edge“ – bitte gar nicht erst zulassen, ablehnen! Der „Firefox“ soll Standard sein.

Weil es aber manche Seiten gibt, die unbedingt Google-Chrome haben wollen und der „Firefox“  Standard bleiben soll, gleichzeitig aber Google-Chrome die Pest ist, gehen wir einen anderen Weg. Denn im Browser „Brave“ steckt Chromium, also nehmen wir den, die Installation ist gleich zu „Firefox“  und „Brave“ findet sich hier!

Bei der Frage, ob „Brave“nun Standard-Browser sein soll, ist Widerspruch notwendig, als Standard möchten wir „Firefox“ verteidigen. In „Brave“ müssen wir an der Suchmaschine nichts tun, die ist von „Brave“ und die haben wir auch dem „Firefox“ beigebracht.

Gleichzeitig fragt auch „Brave“ ob Lesezeichen, Passworte übernommen werden sollen, das machen wir. Wer Google-Chrome installiert hat, der sollte ihn jetzt unbedingt löschen, also deinstallieren, Edge werden wir leider nicht so einfach los, Microsoft eben.

Wir haben also zwei Browser auf unserem Windows-Rechner, benutzen in beiden Fällen eine Suchmaschine und die bietet bei jeder Suche zusätzlich an, auch auf „Google“, „Bing“ oder „Mojeek“ Ergebnisse zu holen.

Damit hätte diese Monokultur ein Ende – dennoch müssen wir aufpassen, denn Microsoft versucht durch verschiedene Tricks und harmlose Hintertüren immer wieder „Edge“ und „Bing“ dazwischen zu schieben, zum Beispiel irgendwas mit KI – „Brave“ und „Firefox“  können das auch, was die Browser sonst noch alles können und vor allem besser können, ist eine Entdeckungsreise wert.

Wie wäre es, einmal selbst dieses Neuland zu ergründen, mein Lieblings-Plugin findet sich für den Firefox hier und für Brave hier.

Ist das schwierig? Oder doch noch ein bissel im heißen Wasser sitzen bleiben. Ich, weiß, es ist schwierig etwas zu ändern, wenn’s so schön wohlig warm ist. Dann wartet eben, bis es richtig heiß wird – das kommt schneller als der Klimawandel. (Vor dem Untergang will Microsoft noch Kohle machen…) Die erste Fortsetzung bekommen wir übrigens mit „Ich glotz TV…

Über Christian Wolf:

Christian Wolf (M.A.) ist Autor, Filmschaffender, Medienberater, ext. Datenschutzbeauftragter. Geisteswissenschaftliches Studium (Publizistik, Kulturanthropologie, Geographie), freie Tätigkeiten Fernsehen (RTL, WDR etc.) mit Abstechern in Krisengebiete, Bundestag Bonn und Berlin, Dozent DW Berlin (FS), Industriefilme (Würth, Aral u.v.m), wissenschaftliche und künstlerische Filmprojekte, Projekte zur Netzwerksicherheit, Cloudlösungen. Keine Internetpräsenz, ein Bug? Nein, Feature. (Digtalpurist)

2 Kommentare

  1. Saman Serendip

    Ich hab den Frosch aus dem heißen Wasser rausgeholt und ihn in die Mikrowelle gesteckt – was mache ich nun?
    Nein, im Ernst, ein sehr erhellender Artikel und direkt mit konkreten Umsetzungsmöglichkeiten, wunderbar!
    Am besten haben mir Ihre beiden Lieblings-Plugins gefallen – habe ich sofort installiert!
    Bitte mehr davon!!!

    • Christian Wolf

      … gerne, aber bevor wir den Pott ausreizen und den Umzug vorbereiten, werden wir uns anschauen müssen, wie eMail funktioniert, dann sehen wir, was Google und Microsoft davon haben – und wir nicht. Aber das muss, ja soll nicht so bleiben.

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