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Wiederholung

Bei Sahra Wagenknecht sind Ihre Daten nicht sicher

mit Update 28.8.

Frau Wagenknecht ist für medienkompetentes persönliches Auftreten bewundert und beneidet. Ihr Umgehen mit Organisationspolitik und Datenkapital dagegen ist berüchtigt. Ihre neue Partei BSW versucht das nun positiv zu wenden, und – wie bei ihrer Flüchtlingspolitik – Bösewichte im Aussen zu markieren. Ob sie sich dafür mit Correctiv das richtige Opfer ausgesucht haben, bleibt abzuwarten.

Hier ein um Neutralität angestrengt bemühter Text von Harald Neuber/telepolis: Datenleck oder Hackerangriff? Angaben von BSW-Mitgliedern landen bei Correctiv – Partei reicht Anzeigen wegen Datenschutzverletzung ein. Correctiv hatte Mitglieder angeschrieben. Gegenseitige Vorwürfe von Partei und Presseunternehmen.”

Ein ähnliches Daten-drunter-und-drüber hatte es schon vor wenigen Jahren bei der von Wagenknecht inspirierten “Aufstehen”-Bewegung gegeben, über das sich nach kurzer Zeit mehrere Mitinitiator*inn*en sehr ärgerten, und Ludger Volmer als einer von ihnen eine individuell bittere Bilanz zog.

Auch damals kreiste der Konflikt schon um die Verfügungsmacht über die gesammelten Daten, den wahrscheinlich grössten Schatz, den “Aufstehen” sammeln konnte. Das erklärt ausserdem den organisatorischen Aufbau des BSW und macht besser nachvollziehbar, warum es eher einem “Familienunternehmen” oder einer GmbH als dem ähnelt, was wir bis vor kurzem als demokratische Partei kannten.

Aber offenbar umgibt sich Frau Wagenknecht ständig mit den falschen Verwandten.

Update 28.8.

Von Correctiv gibt es jetzt eine eigene Version der Geschichte. Anna Kassin, Leon Ueberall, Jean Peters, Shammi Haque: Bündnis Sahra Datenleck – Erneut fällt das Bündnis Sahra Wagenknecht mit einem gravierenden Datenleck auf: Etwa 70.000 personenbezogene Daten weisen auf Mitgliederlisten, Unterstützer und Newsletter-Abonnenten hin. Der Datensatz lag bis vor kurzem offenbar ungeschützt im Netz – obwohl schon im März bekannt wurde, dass es ein solches Leck gab. Die Partei stellt es derweil als Angriff von außen dar.”

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

3 Kommentare

  1. w.nissing

    Im Mai 2024 betraf es übrigens die CDU
    Cyber-Attacke legt CDU-Server lahm – Verfassungsschutz eingeschaltet

    na ja und das die inoffizielle Pressestelle eines “befreundeten Dienst” mit diesen Infos versorgt wird um weiter Kampagnen zu machen wundert mich nicht mehr….
    Was mich allerdings wundert, das die so blöd oder sollte man besser sagen sich so für unangreifbar halten, das sie rechtswidrige Handlungen begehen und mit den erhaltenen Adressen hantieren ist starker Tobak.
    Aber im Abstiegskampf scheinen wohl alle Hüllen zu fallen….

  2. Martin Böttger

    Eine gute datenpolitische wie datenrechtliche Abwägung von Pauline Engels/telepolis: “Leak oder Diebstahl? Wie der Datenstreit zwischen BSW und Correctiv zu bewerten ist”
    https://www.telepolis.de/features/Leak-oder-Diebstahl-Wie-der-Datenstreit-zwischen-BSW-und-Correctiv-zu-bewerten-ist-9854295.html

    • w.nissing

      okay, das mit dem Presseprivileg war mir so nicht bekannt, ich lauf ja auch nicht den ganzen Tag mit der DSGVO unterm Arm durch die Gegend.
      Ich bin aber eben mal virtuell mit dem Correktivgedöns zu Urne unseres Freundes Peter Hanemann gegangen….Da hat es im Untergrund gerumpelt, könnte aber auch ein Maulwurf gewesen sein 😉
      also noch mal, wenn das Fenster auf Kipp steht, heißt das noch lange nicht , das ich in die Wohnung rein gehen darf……….

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