Von dem Gewäsch über “streitende” Parteien und Politiker*innen halte ich grundsätzlich nichts. Wenn es mal keinen Streit mehr gibt, sollte uns das mehr beunruhigen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass Politiker*innen “zu teuer” sind. Im Gegenteil: sie sind unterbezahlt, darum umso leichter käuflich, und die Besten bewerben sich deswegen schon nicht mehr bei Wahlen. Darum bin ich zunehmend besorgt um die in mir aufsteigende Politikverachtung.
Die Ministerpräsident*inn*en der 16 Bundesländer (davon drei Bürgermeister) haben sich darum verdient gemacht: “Abdankung” und “Kreditwürdigkeit ist weg”. Und “Kluge”. Mehr dazu auch hier bei René Martens/MDR-Altpapier.
Die deutsche Medienpolitik ist an Irrelevanz kaum noch zu übertreffen. Das wusste schon der zu früh verstorbene Lutz Hachmeister. Trotzdem rege ich mich so auf. Wie oben verlinkter Kollege Martens schon ausführt, geht es auch wichtiger und schlimmer, nämlich bei den Zeitungsverlegern der Washington Post (Jeff Bezos, der angenlich oder zeitweilige reichste Mann der Welt, jedenfalls vor seiner Scheidung) und der Los Angeles Times (mehr dazu hinter der SZ-Paywall von Willi Winkler, sie mauern es ein, bevor sie es nachmachen). Es geht auch wichtig und ohne Paywall: “Michelle”.
Und weil wir gerade bei Wichtigem von Bezos sind: Vittoria Braun/Berliner Zeitung: “Amazon & Co verdrängen ärztliche Versorgung – Eine Hausärztin in Sorge: Wie Amazon & Co die ärztliche Versorgung verdrängen wollen – Unsere Autorin warnt: Die zunehmende Kommerzialisierung des Gesundheitswesens gefährdet die Patientenversorgung.”
VW plant Werksschliessungen. Ist Heiner Jüttner schuld? “Autobefreit”. Ich bin es. Seit 1978 fahre ich keinen VW mehr. Tut mir nicht leid. Das hier hätte ich gerne verhindert. Wichtiger gehts nicht.
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Morgen kein Newsletter. Ich verabschiede New Yorker*innen im l’Olivo zu ihrer Präsident*inn*enwahl – sie sind sehr nervös. Kein Alkohol ist auch keine Lösung … Mittwochabend gibt es den Nächsten.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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