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„Sprache ist sozusagen die Vorform des Handelns“ (Angela Merkel)

Wer sich die Videokompilation hier im Link ansieht, weiß ungefähr, warum Angela Merkel Friedrich Merz von der Macht ferngehalten hat.

Was meine Vermutung schon seit langer Zeit ist, bestätigt sich nun in diesen Tagen und Stunden: Merz ist ein verbaler Brandstifter und eignet sich nicht, Kanzler dieser Republik zu sein.

Er reißt die Brandmauer zur AfD ein und erpresst die anderen demokratischen Parteien damit. Seine Vorschläge sind ziemlich hanebüchen und über weite Strecken nicht konform mit Verfassung, europäischen Verträgen und europäischem Recht. Es ist Populismus pur.

Noch nicht absehbar ist, wohin das Ganze Merzens Union und das Land führen wird. Hat er in dieser aufgeheizten Zeit Erfolg damit? Oder sorgt er für einen Absturz seiner Partei, weil er deren Wähler in zwei Richtungen davontreibt:

– sowohl zur AfD, deren Sprache er spricht,

– wie auch und zu anderen demokratischen Parteien, die gerade eine solche Sprache (und das Handeln, das sie ankündigt) nicht wollen.

Hoffentlich findet sich noch genug Vernunft in der Union selbst, um diesem Mann etwas entgegenzusetzen.

Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.

3 Kommentare

  1. Roland Appel

    Als ich am Wochenende mit alten Freunden in der CDU telefonierte und fragte, ob Merz “durchgeknallt” sei, war die verblüffende Antwort: “Nee, der ist wirklich so.” und “manche überlegen, das erste mal im Leben die Grünen zu wählen.”

  2. Herr Bert

    Herr Olschanski: Ein Link auf eine Facebookseite von Zuckerberg mit einem Link auf Elons X… wenn sie jetzt noch Tiktok und Telegram einbauen, dann sind die Leser_innen wohl auch beim Extradient im Zentrum der Bösen angekommen. Dabei hat der doch eigentlich alle Kompetenz am Bord, um sowas zu verhindern.

    • Martin Böttger

      Die Autor*inn*en sind frei, zu tun und zu lassen, was sie für richtig halten. Und sich weiterzubilden 😉 Allerdings widerspreche ich, dass technologische Plattformen “gut oder böse” sein können. Die Art und Weise ihrer Nutzung (und Programmierung) durch Menschen ist es.

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