Vorsicht Desinformation! Über Schafe und selbsternannte Hütehunde – Zum Krieg des Westens gegen Russland in der Ukraine
„Um ein perfektes Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein.“ Albert Einstein
Die Integrity Initiative – ein von Hackern enttarntes britisches Gremium des Kampfes gegen russische Desinformation – gab 2018 einen Leitfaden über russische Desinformation und deren Bekämpfung heraus. Seine Überschrift lautete: „Kein Rauch ohne Feuer“. Seit 2014, so die Integrity Initiative, laufe die russische Desinformation auf Hochtouren. Getreu dem Motto: „Kein Rauch ohne Feuer“ käme es Moskau nicht so sehr darauf an, ob etwas wahr sei oder nicht. Hauptsache, die Menschen würden skeptisch. Ein Merkmal russischer Desinformation sei, so die Integrity Initiative, die geschickte Vermengung eines Körnchens Wahrheit mit Fiktionen oder Lügen. Äußerst geschickt würde sich Russland des verbreiteten Glaubens bedienen, dass den USA nicht zu trauen sei. Das Trump-Universum „alternativer Fakten“ sei wie Wasser auf die Mühlen des Kremls.
Die Integrity Initiative unterstrich, dass es ein allgemeiner Trick von Desinformanten sei, andere der Desinformation zu beschuldigen. Sie kam nicht auf die Idee, dass man ihr das Gleiche unterstellen könnte. Denn wer warnt, mehr noch, sich im Geheimen ungemein aktiv engagiert, kann schließlich nicht infiziert sein vom alles zersetzenden russischen Einfluss. Dieser ist zwar angeblich allgegenwärtig, immer darauf aus, den Westen zu untergraben, aber glücklicherweise – und diesen Anspruch hatte auch die Integrity Initiative – besteht in einem kleinen Zirkel Auserwählter völlige Immunität gegen das russische Virus, ist man regelrecht erleuchtet und durchdrungen vom rechten Glauben. Ohne diese Auserwählten, so die Schlussfolgerung, wären wir Vielen verloren.
Solcherart Auserwählte, die sich als prätorianische Garde der Demokratie gebärden, wissen, wie man russische Desinformation enttarnt und bekämpft: Erstens: Prüfe die Quelle. Zweitens: Man schaue sich genau die Person an und den Kontext, in dem etwas gesagt oder verbreitet wurde. Aber, und darin war sich die Integrity Initiative ebenfalls sicher, der Kampf ist sehr schwer. Sie formulierte: “Wenn man Desinformation entlarven oder widerlegen will, tappt man leicht in die Falle, sie als reine Logikübung zu betrachten. Desinformation ist keine Frage der Logik. Sie verlässt sich auf Emotionen, Skepsis, den guten Willen naiver Menschen, nützlicher Idioten oder die bösen Absichten von Mitläufern.“
(„When setting out to debunk or disprove disinformation it is very easy to fall into the trap of treating it as an exercise in logic. Disinformation is not a matter of logic. It relies on emotion; scepticism; and the goodwill of naïve people or useful idiots, or the evil intentions of fellow travellers.“)
Im Gestrüpp russischer Desinformation heingestolpert und verheddert …
In der Vorstellung der Integrity Initiative erscheint der aufgeklärte Bürger wie ein Schaf, das blindlings in das Gestrüpp russischer Desinformation hineinstolpert und sich dort heillos verheddern würde, gäbe es nicht die Wächter, die wie geistige Schäferhunde um die Herde laufen, um sie zusammenhalten. Wobei die fehlende Logik der Desinformation das alles zu einem äußert anstrengenden Unterfangen macht. Aber der Anspruch der Integrity Initiative war nicht totalitär: Mit Leuten, die allen möglichen Verschwörungstheorien anhängen, sollte man sich gar nicht befassen. Die könne man nie überzeugen. Ergo, die bleiben im russischen Desinformationsgestrüpp hängen, sind aber sowieso nicht zu retten. Wichtiger sei es, so die Integrity Initiative „die Bemühungen auf Politiker zu konzentrieren und auf die Masse der Bevölkerung, die glauben, dass der Schutz der Sicherheit und der Freiheiten des Westens es wert sind, verteidigt zu werden.“
Kurzum, es gibt laut Integrity Initiative genügend Schafe, die nach einem Hütehund à la Integrity Initiative lechzen, die dankbar sind für all die „Faktenchecker“, für all die selbstlosen Politiker und Journalisten, die ganz unbestechlich und in vollster Objektivität, auf nachprüfbare Fakten bzw. Informationen gestützt, täglich darum ringen, dass unsere Hirne, aber wichtiger noch, unsere Emotionen nicht auf Abwege geraten, regelrecht mit uns eine vereiste Bobbahn hinunter brettern oder uns ins ausweglose Dornengestrüpp führen könnten. Denn man weiß ja nie, mit welchen Mitteln und auf welchen Wegen das russische Gift der Falschinformation oder Desinformation ins Hirn geträufelt wird, gewissermaßen als eine Art geistiges Nowitschok, in dem Fall ein Hirnvirus der „vierten Generation“.
In der ersten Generation vernebelte es im 17. Jahrhundert die Köpfe der Kosaken, als sie sich dem russischen Zaren unterwarfen.
Im 19. Jahrhundert richtete es sich ausgehend vom zaristischen Russland gegen die Briten im Kampf um die Weltherrschaft.
Im 20. Jahrhundert waren es die Bolschewiken und ihre „Weltrevolution“.
Nun sind es die Mannen um KGB-Putin, die alles und jeden unter die autoritäre Knute zwingen, die Sowjetunion wieder errichten und die Demokratie von der Weltkarte tilgen wollen. Die Ukraine ist nur der Anfang. Und dann kommen wir dran. Da kann man nur ganz fix – so wie es schon Goebbels verlangte – „kriegstüchtig“ werden.
“Berechnungen” der Geheimdienste
Aktuell gibt es in unserem Land hinreichend viele Sendeformate im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und Fernsehen, die regelmäßig an diese große Bedrohung erinnern. Faktenfrei. Es sei denn, man nimmt Aussagen von Politikern oder „Berechnungen“ des BND als unumstößlichen Fakt. Die brauchen keine nachweisbaren Quellen. Sie sind ihre eigenen. Die stolpern nicht über Fakten, die ihrem Glauben entgegenstehen. Man ignoriere sie und schlafe fest. Da kann Moskau noch so häufig beteuern, dass es nicht vorhat, die Nato anzugreifen. Alles nur Lüge!
Die merken auch nicht, wie ihre Kriegs-Narrative zu Bruch gehen, die lange als russische Desinformation galten, aber nun besprochen werden müssen, wenn ein verhandelter Frieden, der trägt, diesmal gelingen soll. Nun soll, so der erklärte Wunsch von EU und Großbritannien, der Druck auf Putin erhöht und die Ukraine in eine stärkere Verhandlungsposition gebracht werden. Für einen gerechten, dauerhaften Frieden. So als hätte der Westen nicht drei Jahre massiven Druck gemacht, nicht über 300 Milliarden an Waffen und Geld in die Ukraine hineingepumpt, damit die um „Siegfrieden“ kämpft.
Unlängst warnte die Tagesschau: „Sollten die USA das Scheitern der Verhandlungen zum Anlass nehmen, sich ganz zurückzuziehen, wäre das vor allem für die Ukraine fatal. Putin hat die Verhandlungen bewusst verzögert, weil er sich auf dem Schlachtfeld im Vorteil sieht. Ohne Unterstützung der USA für die Ukraine könnte er auf noch größere Geländegewinne hoffen.”
Deutscher Taurus
Nun träumt der Kanzler in spe von deutschen Taurus, die gegen russische Ziele fliegen. Selbstverständlich mit deutschem input, deutschem Know-How, deutscher Beteiligung. Ohne das alles geht es nicht. Aber nachdem die New York Times einräumte, dass die ukrainische Armee seit 2022 von den USA kommandiert wurde, die britische Times nunmehr behauptete, das eigentliche „Gehirn” hinter den militärischen Operationen sei britisch gewesen, denken sich womöglich ein paar Möchtegern-Feldherren in Berlin, dann können auch wir uns eine neue Stufe der direkten Kriegsbeteiligung erlauben.
Nur zu, möchte man sagen, schickt sie los! Euch war es immer egal, dass jeder Kriegstag vor allem Menschenleben kostet. Euch scheint es auch nicht zu scheren, dass die Taurus keinen Unterschied machen werden, was den Ausgang des Krieges angeht. Der ist längst verloren. Offen ist allein, wie sehr. Aber jeder Taurus, der fliegen wird, wird der russischen Seite helfen, ihn zu verstehen, um ihn schließlich abfangen zu können. Krieg ist auch ein Lehrmeister – für beide Seiten. Die deutschen Taurus werden Russland in dem Glauben bestärken, von dem der Nato-Oberbefehlshaber Cavoli 2024 sprach: dass der Westen der Feind Russlands ist.
Konfliktschlichtung sieht anders aus.
Aber wie soll das auch gehen, wenn man eingemauert ist in eine Vorstellung, in der Kriege vom Himmel fallen, unabweisbar sind, naturhaft wie Erdbeben. Da kann der Mensch auch nichts machen. Wenn man die diplomatische Tür fest verschlossen hält und es keine Brücken mehr gibt, weil schon das der Wille zum Gespräch, garnicht zu reden vom Nachdenken über Motive des Gegners, zum Indiz genommen wird, dass es sich im günstigsten Fall um einen Idioten, im schlimmsten um ein Sprachrohr des Kremls handelt. Unversöhnlichkeit wird mit Stärke, Hass mit Haltung verwechselt.
Anders ist kaum zu erklären, warum das Auswärtige Amt vor dem 8. Mai 2025 warnte, dass die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands womöglich von russischen Teilnehmern zu “massiver Propaganda, Desinformation und geschichtsrevisionistischer Verfälschung“ genutzt werden könnten.
Wie denn, fragte ich mich? Wie wollen wir vergessen, dass die Fahne der Sowjetunion auf dem Reichstag gehisst wurde, dass dort Rotarmisten der Völker der Sowjetunion ihre Namen hinterließen. Das Foto ist weltberühmt, Die Inschriften der sowjetischen Soldaten wurden sorgfältig restauriert. Sie kamen nach Berlin, weil vom faschistischen Deutschland der Befehl gegeben wurde, die Sowjetunion im „Unternehmen Barbarossa“ zu vernichten. Sie kamen als Sieger eines Krieges, auch als Befreier.
Allein, der ukrainische Botschafter in Deutschland lieferte die Erklärung: „Russland präsentiert sich als einziges Opfer und als einziger Sieger über den Nationalsozialismus. Diese Lüge wird seit Jahrzehnten verwendet, um Deutschland zu manipulieren. Doch kein Land hat das Recht, die Geschichte für sich alleine zu beanspruchen.“
Wie gerne würde ich ihm glauben. Unglücklicherweise erinnerte ich mich an die großartige Rede von Barack Obama anlässlich der D-Day-Feierlichkeiten 2014 in der Normandie. Obama brachte damals das Kunststück fertig, die Sowjetunion und ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg garnicht zu erwähnen. Statt dessen sagte er unter anderem: „Wir müssen diejenigen ehren, die dieses Erbe (Anmerkung: des D-Days) weiterführen, und uns darüber im Klaren sein, dass Menschen nicht in Freiheit leben können, wenn sie nicht bereit sind, dafür zu sterben.“
Frei waren die sowjetischen Menschen definitiv nicht, als sie gegen die Faschisten kämpften. Die Sowjetunion war eine Diktatur stalinistischer Prägung, als sie Teil der Anti-Hitler-Koalition wurde. Dass sie den höchsten Blutzoll in diesem Krieg zahlte, ist historisch unbestritten. Obama war es damals keine Erwähnung wert, und das, obwohl der russische Präsident an den Feierlichkeiten teilnahm.
Unglücklicherweise erinnerte ich mich auch an den Auftritt des ukrainischen Präsidenten beim Lowy-Institut im Jahr 2022. Dessen Vorsitzender stellte die erste Frage. Zunächst betonte er, ein Überlebender des Holocaust zu sein. Er erinnere sich daran, dass die Ukraine im Zweiten Weltkrieg erst von den Deutschen und dann „im Gegenzug“ von der Sowjetunion überrannt worden sei. Dann hätten die Ukrainer ein paar gute Jahre für sich selber gehabt. Und nun seien sie wieder von der russischen Armee attackiert worden. Und er fragte, woher Selenskyj, ja sein ganzes Volk die Kraft hernehme für die Entschlossenheit, wieder Freiheit zu gewinnen?
Die Befreiung des damaligen ukrainischen Teils der Sowjetunion durch die Rote Armee fiel komplett unter den Tisch. Der ukrainische Präsident Selenskyj widersprach dieser geschichtlichen Revision nicht. (ab Minute 15:54)
Unglücklicherweise erinnere ich mich an die standing ovations im kanadischen Parlament für einen ukrainischen Alt-Nazi namens Hunka. Weil er im Zweiten Weltkrieg gegen die „Russen“ kämpfte. Der skandalöse Vorfall kostete den kanadischen Parlaments-Sprecher den Job. Jüdische Verbände wurden um Entschuldigung gebeten. Wegen „Verdiensten“ um seine ukrainische Heimatregion wurde der Alt-Nazi Hunka 2024 mit der Stezko-Medaille geehrt. Stezko, laut Wikipedia, ein „umstrittener“ ukrainischer Exilpolitiker wiederum starb 1968 in München, ohne dass er irgendwie behelligt worden wäre, oder aber seine Ansichten geändert hätte. Der hatte 1941 ein klares Feindbild: „Moskau und die Juden sind die größten Feinde der Ukraine. Als Hauptfeind betrachte ich Moskau, welches die Ukraine mit Gewalt in Unfreiheit gehalten hat, nicht weniger beurteile ich die Juden als ein schädliches und feindliches Schicksal, die Moskau helfen die Ukraine zu verknechten.“
Sind das nun Fakten in dem Sinn, wie sie die Integrity Initiative verstand? Sind Fakten das Ergebnis von Suchscheinwerfern, die nur auf das gerichtet werden, was einem in den Kram passt? Oder handelt es sich um die Mausefalle, vor der die Integrity Initiative warnte, in die man tappt, wenn man einem emotionalen Gefühls- und Glaubenssturm gegenübersteht?Denn es kann nicht bezweifelt werden, dass in jedem Krieg, ob nun verdeckt oder nicht, Desinformation ein probates Mittel beider Seiten ist. Dass also auf beiden Seiten Hütehunde agieren. Ist es also vergebliche Liebesmüh, mit Fakten zu hantieren, wenn sie den Hütehunden nicht passen?
Darüber dachte ich nach, als ich einen Artikel von Wess Mitchell vom 21. August 2021 las. Der veröffentlichte im National Interest eine Zusammenfassung seiner Beratungsergebnisse des Pentagon vom Jahr 2020. Der Kern seines Vorschlags ist schnell erzählt. Mitchell war tief besorgt, dass die seit 1990 vorherrschende Militärdoktrin eines Zwei-Fronten-Krieges, gegenüber dem Nahen und Mittleren Osten und Asien, praktisch nicht mehr funktioniert. Die enger werdende Allianz zwischen Russland und China sah er mit großer Sorge. Also schlug er vor, einen Keil zwischen beide Länder zu treiben. Doch damit nicht genug. Er erinnerte daran, dass man schon einmal die Sowjetunion erfolgreich in einen Krieg verstrickt hätte. In Afghanistan. Nunmehr identifizierte er die Ukraine als den Hebel, den es anzusetzen galt, um Russland militärisch zu schwächen.
Fakten
Man kann darüber streiten, ob einst die Sowjetunion in den Afghanistan-Krieg hineingelockt wurde, so wie das Professor Gibbs gegenüber „Neutrality Studies“ angab, bzw. Wess Mitchell insinuierte. Das Pentagon scheint, dessen Interpretation zu teilen.
Nicht streiten kann man darüber, dass die USA bzw. die Nato über viele Jahre die Strategie betrieben, Russland zu schwächen und die Ukraine gegen Russland in Stellung zu bringen. Man kann im Bericht der Münchner Sicherheitskonferenz 2015 nachlesen, wie Karaganow (inzwischen einer der gefährlichsten russischen Falken) damals warnte: „Das (gemeint ist das westliche) Missverständnis besteht darin, dass es sich im Grunde um ein Tauziehen um die Ukraine handelt. Für Russen ist es etwas viel Wichtigeres: ein Kampf, andere daran zu hindern, ihren Einflussbereich auf Gebiete auszudehnen, die ihrer Ansicht nach für Russlands Überleben unerlässlich sind. Es ist eine Fehleinschätzung, denn Russland ist viel stärker und der Westen viel schwächer, als viele glauben. […] Russland wird nicht nachgeben. Dies ist zu einer Frage von Leben und Tod unserer Nation geworden.“
Man kann nicht darüber streiten, dass Moskau sich schließlich völkerrechtswidrig zum Krieg gegen die ukrainische Zentralgewalt entschloss, aber auch nicht darüber, dass alle Verhandlungswege inzwischen komplett versperrt worden waren, von der Ukraine (Minsk-II), von der Nato (Verhandlungen um Sicherheitsgarantien für Russland).
Hat Russland mit dieser Entscheidung zum Krieg den ukrainischen Widerstandswillen unterschätzt? Womöglich schon.
Hat Russland den westlichen Willen unterschätzt, es für diesen Aggressionsakt bis aufs Blut zu bestrafen? Das ist inzwischen sicher.
Sie glaubten allen Ernstes, sie würden siegen
Aber genauso gewiss ist inzwischen, dank Veröffentlichungen in der New York Times und der Times of London, dass sich der US-geführte Westen mit seiner Strategie der Untergrabung der Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine im Frühling 2022 auf der Gewinnerstraße wähnte. Sie glaubten allen Ernstes, sie würden siegen. Damit wurde der elementarste Fehler begangen, den man in einem schweren Konflikt nur begehen kann: den Gegner zu unterschätzen. Während die USA aufzuwachen scheinen, träumen Großbritannien und die EU und die allermeisten der EU-Staaten weiter.
In einem Gespräch im Kennedy Center wurde der ehemalige Sicherheitsberater von Biden, Jake Sullivan, gefragt, warum die USA schließlich die ATACMS an die Ukraine lieferten und zum Einsatz auf Russland freigaben. Mit Angst vor einem Dritten Weltkrieg habe das nichts zu tun gehabt. Erstens, so sagte Sullivan, hatten sie am Anfang nicht genügend dieser Waffen. Als sie aber genug davon gehabt hätten, und sich auch noch die Risikobereitschaft der USA im Ukraine-Krieg erhöhte, wurde das anders. Doch schließlich, so Sullivan, machten diese Waffen auch keinen Unterschied (ab Minute 1:01:12).
Verlängerung menschlichen Leidens und unwiederbringlicher Verlust menschlichen Lebens
Was den Kriegsausgang betrifft, ist das zutreffend. Vielsagend war, dass er kein Wort darüber verlor, dass Kriegsverlängerung die Verlängerung menschlichen Leidens und den unwiederbringlichen Verlust menschlichen Lebens bedeutet.
Demnächst wird Sullivan Harvard-Studenten unterrichten, mit einem verlorenen Krieg gegen Russland, den man regelrecht provozierte, einer verheerten Ukraine und Millionen Menschenleben auf dem Buckel. Aber Frieden sollte ja nicht sein.
Jenen, die heute einen fairen und gerechten Frieden für die Ukraine fordern und gleichzeitig die russische Bedrohung an die Wand malen, ist der Widerspruch gar nicht klar: Entweder wir kriegen eine stabile Friedensordnung für alle europäischen Nationen, einschließlich Russland hin, in der keiner mehr für sich oder andere zum Risiko wird, oder wir werden uns schließlich waffenstarrend, sprachlos und tief verfeindet gegenüberstehen. Bis der Krieg uns alle verschlingt. Die selbsternannten Hütehunde sehen es noch immer als ihre Aufgabe an, die Herde durch das Tor zum Krieg zu treiben.
Dieser Beitrag ist eine Übernahme aus dem Blog der Autorin, mit ihrer freundlichen Genehmigung.
Schreibe einen Kommentar