Verstehen sich Trump und Xi Jinping besser als gedacht?
Schön wärs, wenn das die Gefahr eines Dritten Weltkriegs senkt. Guillaume Paoli bringt mich drauf, der mir als “glücklicher Arbeitsloser” in Erinnerung geblieben ist, und heute mal nicht kostenfrei im Extradienst, sondern mutmasslich anständig honoriert in der FAS schreiben darf (und sogar – am Sonntagvormittag noch – ohne Paywall):
“Wie China tickt: Warum wir die Vormachtstellung Chinas überdenken müssen – Xi Jinping strebt eine Ordnung an, die auf einer umfassenden Steuerung durch Algorithmen basiert. Diese Zukunftsvision greift auf eine Revolution des Denkens zurück, die sich vor zweieinhalbtausend Jahre vollzog.”
So gesehen sind die das Trump-Regime finanzierenden BigTech-Oligarchen und ihre Kollegen in China dann ja Brüder im Geiste (Gendern kaum erforderlich). Auch deutsche Oligarchen werden sich dieser Weltsicht und ihrem Menschenbild gewiss bereitwillig anschliessen. Der hiesige Leistungs- und Wachstumswahn, die Welle der individualistischen Selbstoptimierung, der Rankingwahn der Medien, die Sportifizierung der Gesellschaftsbetrachtung – das ist der Humus, auf dem die Diktaturen der Zukunft gedeihen können.
Paoli schliesst völlig richtig: “Ideen wie freie Meinungsäußerung, Anfechtung der Autorität oder Schutz der Privatsphäre” passen da garnicht zu. Wären denn dann wenigstens – und garantiert – Hunger und Ausbeutung des Menschen durch den Menschen am Ende? Und wie muss ich mir dann (Reste von freier) Entfaltung der Persönlichkeit vorstellen?
Aber seien Sie unbesorgt: ich sterbe aus.

Schreibe einen Kommentar