Gestern hatte Michael Kläsgen/SZ bereits die Nase vorn. Er war in den Nullerjahren Mitarbeiter der journalistisch ausgezeichneten NRW-Redaktion der SZ, die aus ausschliesslich betriebswirtschaftlichen Gründen von ihren schwäbischen Besitzern dichtgemacht wurde. Für mich war es zunächst Grund für ein Abo, wie dann auch für seine Abbestellung. Kläsgen war einer der Wenigen, die bei der SZ bleiben konnten und wollten.
Heute berichtet er darüber, dass die Gläubigerbanken des Kaufhofs es sind, die die Übergabe an Karstadt/Rene Benko erzwingen. Auffällig: zu den Gläubigerbanken gehören drei deutsche Landesbanken, federführend die von Baden-Württemberg. In den Aufsichtsräten solcher Landesbanken sitzen in der Regel Politiker*innen dieser Länder. Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn sie sich für solche Mandate fachlich qualifizieren. Karstadt-Besitzer Benko wiederum ist ein echter “Experte” im Umgang mit Politiker*inne*n und hat sein ganzes Geschäftsmodell wesentlich darauf gebaut.
So ist also an dem Vorgang und den neuen Entwicklungen nichts Überraschendes.
Es bleiben Fragen.
Wie lange will sich die deutsche Politik noch von solchen Immobilienhaien und Geldwäschern auf der Nase rumtanzen lassen?
Wie lange wollen die Bonner Kommunalpolitik und der örtliche Einzelhandelsverband noch an ihrer Kaninchenstarre festhalten?
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