Am 13.10. demonstriert in Berlin #unteilbar. Aus unserer Region soll es Mitfahrgelegenheiten ab Köln (4 Uhr ab Deutz) geben. Die in Berlin werden nie begreifen, dass sie weit entfernt vom Nabel oder der sonstigen Mehrheit unserer Republik, am Rand sind, 70 km vor Polen. Die grösste Grossstadt ist hier, im Ruhrgebiet, die grössten Ballungsräume sind hier, und andere – Brüssel, Paris, London, Amsterdam – sind hier um die Ecke. Um Berlin herum ist dagegen – Nichts (also fast: Brandenburg). Dann kommt nochmal Nichts (also fast: Sachsen-Anhalt, jedenfalls hält der ICE da so wenig, wie ein Flugzeug runterfällt); dann kommt eine Milchkanne mit Autofabrik, wo der ICE immer zu halten vergisst. Und nach Stunden über Stunden kommt: ausgerechnet Hannover. Wer Demos (oder Kongresse) nur wegen ein paar Dutzend Journalist*inn*en immer so am Rand platziert, muss auch die Folgen tragen.
Es gibt aber
Bewegung in einigen linken Köpfen
In der Jungle World interviewen Bernd Beier und Pavlos Roufos den US-Historiker Quinn Slobodian vom Wellesley College in Massachusetts. Die aktuelle Rechtswende in Europa hat ihm zufolge eine wichtige Vorgeschichte: “Ende der Neunziger kamen Neoliberale auf die Idee, die EU sei von Sozialisten übernommen worden”.
Im Blog Carta, der nur noch sporadisch Beiträge veröffentlicht, schreibt die bei den Wagenknecht-Leuten regelrecht verhasste Linken-Vorsitzende Katja Kipping ihre Vorstellungen von “Aufbruch und Machtwechsel”. Solche Gedanken können es nicht sein, die solchen Hass auslösen. Aber wir müssen nicht alles verstehen …
Die Kolleg*inn*en der Hamburger Zeitschrift “Sozialismus” setzen sich derweil kritisch-konstruktiv mit #aufstehen auseinander.
Update 3.10.: In der Hauptstadt der Immobilienblase und Bayerns tritt politische Bewegung bereits seit vielen Monaten aus den Köpfen heraus in die analoge Öffentlichkeit auf den Strassen. Was #aufstehen bisher nur proklamiert, ist dort Praxis – eine demokratische Oase in der Wüste Seehofers, Söders und Dobrindts. München ist ausserdem eine Hauptstadt der Genussfreude! Ääh … demnächst wieder, wenn das “Oktoberfest”, wo Prominente ihre Scheinehen präsentieren, vorbei ist.
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