Marketing oder Journalismus?
Diese Frage stellte ich mir heute morgen am Beispiel der Geschichte von der angolanichen Milliardärin dos Santos. Die SZ und der mit ihr keine Werbetrommel meidende “Rechercheverbund” mit NDR und WDR bläst eine viele Jahre alte Story noch einmal unter Einsatz einer maximalen Menge Dampf (“Luanda-Leaks”) auf, was bei der nicht angeschlossenen FR auch billiger zu haben ist. SZ, NDR und WDR machen sich zu willigen PR-Sprecher*inne*n der gegenwärtigen angolanischen Regierung. Dass Frau dos Santos kein bemitleidenswertes Opfer ist – ist jedenfalls keine Neuigkeit. Mich erinnert ihre Story (reiche Eltern, viel Macht, viele Kinder) an eine mächtige weisse Blondine in Brüssel. Aber das ist natürlich was gaaanz anderes. Für weisse Europäer*innen ist Superreich- und Mächtigsein was Normales. Und mit Uschi will sich gewiss derzeit erstmal kein “Rechercheverbund” anlegen, die wird noch gebraucht …
Felix Huesmann/uebermedien hat sich TRTdeutsch näher angesehen, das ähnliche Fragen aufwirft. Wie es schon seit vielen Jahrzehnten die steuer- und damit staatsfinanzierte und -nahe Deutsche Welle (oder die renommierte BBC World) tut. Am Ende muss jede/r selbst entscheiden, wem von denen allen sie*er am meisten über den Weg trauen mag. Schauen Sie, nur zu Unterhaltungszwecken, mal unter Huesmanns Text in die Kommentare: da sind die Erregungsmaschinen schon angelaufen.
Letzte Kommentare