Rotbäckchen aus Lippstadt, der in einer Grossstadt im süddeutschen Raum grosse Karriere gemacht hat, schmeisst zum Ende des nächsten Monats hin. Ich kann es ihm, der ich selbst mit 63 in Rente ging, wie über eine Million weitere Berechtigte, nicht verdenken. Er war das antipathische Gesicht des Fussballkonzerns aus dem süddeutschen Raum, und hat in dieser Disziplin das Niveau des Steuerkriminellen Herrn Hoeness gehalten. Seit 2013 ist er wegen Zollbetrug ebenfalls vorbestraft.
Fussballfans wissen von den kriminellen Gewohnheiten des Geschäfts schon lange. Spätestens in der Pandemie demonstrierten die kriminellen Herren auch einer breiten Öffentlichkeit weit darüber hinaus ihre weltabgewandte Schmerzfreiheit. Spätestens mit seinem missratenen ZDF-Sportstudio-Interview könnte es dem vermutlich nicht doofen Rummenigge klar geworden sein, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Die hölzerne Westfalität, für die schon die nicht minder antipathischen Herren Tönnies und Spahn Berühmtheit erobert haben, ist für die Medienanforderungen des Heute nicht geschaffen.
Ob der Versager des WM-Finales 2002, dem manche Gegenspieler – und auch Mitspieler – Menschenfresserqualitäten nachgesagt haben, und der als weisser Mann mit nicht wenigen Bananenschalen beworfen wurde, eine bessere Besetzung ist, bezweifle ich. Die schönste Erinnerung an ihn war das Tor des Jahres 1993 von Jay Jay Okocha, in dem er die wichtige Nebenrolle spielte. Es war gleichzeitig der Höhepunkt im Kommentatorenleben des Jörg Dahlmann, der danach ebenfalls einen steilen Abstieg erlebte, und heute ganz unten angekommen ist.
Es ist nur ein Verdacht, der für Kahn spricht. So mancher, auch ich, ist im Stadion “ein Anderer”. Das ist die Magie des Fussballs und die Krankheit seiner Fans. Ist Herr Kahn also im wahren Leben ein reflektierter, nachdenklicher, empathischer und kritikfähiger Mann?
Das wäre ein Kontrast zu seinem Partner in der Führung des Konzerns, der mit seinen “Eiern aus Stahl” vom adidas-Konzern aus schon langjährig (2001-2016) das globale Korruptionsgeflecht des Weltfussballs massgeblich steuerte, und sich jetzt überhaupt nicht umstellen muss. Doch: Kahn, die Werbefigur des kriminellen tipico-Konzerns, dürfte dahin passen.
Und mein Bild von dem Laden muss ich nicht korrigieren. Seine Allmacht und Dominanz gefährdet mittlerweile den Fussball als Ganzes. Wenn er auch noch die CSU niederstreckt, meinetwegen. Die Träume des Herrn Hoeness werden wahr. Für die Fans ein Alptraum.
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