Mein alter Slowfood-Freund Manfred Kriener/taz berichtet über die diesjährige Weinkatastrophe. Da ist zum einen die Ahr, die sich immerhin über viel Solidarität freuen darf. Da ist zum andern aber auch das Klima, das die Natur verändert. In diesem Jahr hat das insbesondere für Biowinzer katastrophale Folgen, die sich mit der an der Ahr messen können. Kriener kennt immerhin Winzer, die selbst das mit erstaunlicher Gelassenheit durchstehen. Alle Achtung.
FAZ-Volontär David Lindenfeld war bei dem Kölner Bauer Christian Fuchs, der nicht den Handelsnormen entsprechendes Gemüse öffentlichkeitswirksam verschenkt. Zweifellos eine gute Aktion. Seine Interviewaussage “Der Handel kann gar nichts dafür.” ist allerdings definitiv falsch. Wenn jemand im Lebensmittelgewerbe mächtig ist, dann ist es weder Landwirt*in noch Verbraucher*in, sondern Edeka, Rewe, Aldi und Lidl. Wenn Fuchs nur mal ‘ne Viertelstunde drüber nachdenkt, wird es ihm auch wieder einfallen. Mein Beueler Bioladen verkauft Gemüse mit optischen Schäden zu reduzierten Preisen – bekommt also sogar noch Geld dafür. Es müssen wohl die Verbraucher*innen sein, die das freiwillig kaufen. “Meiner” ist es leider nur orts-, nicht besitzbezogen. Der Handel kann sehr viel, wenn er nur will.
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