Wundersame Bahn CXXXVI
Hä, was ist denn daran die neue Meldung? In Deutschland ist es eine spektakuläre Meldung, wenn bei der Deutschen Bahn mal was funktioniert. Zweifellos, das stimmt. Die Meldung ist aus Kobe in Japan. Mehr über Japans Bahn hier. Ich gestehe, ich lebe dennoch lieber im Rheinland als dort – und bevorzugen würde ich die Bahnorganisation der Schweiz.
Hierzulande dagegen ist es ungewöhnlich, wenn eine geplante Reise tatsächlich möglich wird. So erwog ich gestern eine Reise zu einer Performance in Dortmund, an der ein befreundeter Künstler teilnimmt. Dumm nur, dass überall in NRW gebaut wird – zwischen Köln und Bonn ist das ja schon Gewohnheit. Nun kommen 8 km Gleise im Norden Düsseldorfs hinzu. Im Ruhrgebiet wird sowieso immer gebaut, weil die Beanspruchung der maroden Infrastruktur so dicht ist. Eine Reise, die in andern Ländern zum kommunalen Nahverkehr zählen würde, wird so immer wieder ein Abenteuer, aus denen sich Serienskripts schreiben lassen.
Lässt sich die Vermehrung der Bahnbaustellen positiv lesen? Endlich wird was getan? Unter dem vorigen (2017-21) NRW-Landesverkehrsminister mussten zentrale Brücken gesperrt werden, eine umfallende Autobahn-Schallschutzwand bei Köln tötete eine Autofahrerin – danach entdeckte die Autobahn GmbH zahlreiche weitere defekte Wände. War der Minister bei der Trauerfeier? Wurde die trauernde Familie entschädigt? Wird der neue Landesverkehrsminister seine Arbeit machen? Der alte untätige Vorgänger ist jetzt sein Chef: Ministerpräsident Hendrik Wüst, ein angeblich aufgehender Stern der CDU. Mann gönnt sich ja sonst nichts.
Das Framing des untätigen Bundesverkehrsministers Volker Wissing (FDP) hat sich durchgesetzt. Es schadet ihm nicht. Die FDP strebt keine Mehrheit an. Es genügt, wenn sie die Aufträge ihrer Lobbys erledigt. In diesem Fall ist das Nichtstun. Mission accomplished.
Hauptsache, die Panzer rollen wieder. Verkehrswende? Kandidatin für das Fremdwort des Jahres.
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