“Nachhilfestunde Realpolitik” war eine Phönix-Gesprächsrunde mit Jürgen Trittin und Guido Steinberg am letzten Montag. Meine TV-Kritik habe ich um einige Lesetipps ergänzt.
Ulrich Horn wundert sich über die Umfrageninflation in unserem schönen grossen Bundesland: “Woher in NRW der Wind weht”. (Mindestens) Zu meiner Düsseldorfer Zeit (1990-05) wusste das niemand besser als unser Autor.
Es gibt ja wirklich Leute, die Putin nur deswegen gut finden, weil er gegen Nato und EU ist. Ich kannte diesen Typus auch in den 90ern beim Nato-Bombardement gegen Serbien, als nicht wenige an Slobodan Milošević nur deswegen Gutes entdecken konnten. Ilija Đurović / Open Source der Berliner Zeitung erklärt schlüssig, warum das eine von Unwissenheit und politischer Dämlichkeit (binäres Denken) geprägte Haltung ist: “Denkmal für Slobodan – In Moskau wurde ein Denkmal für den ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Milošević eingeweiht. Schirmherr war sein Sohn. Das hat Symbolkraft.”
Ehemalige Freund*inn*e*n des einstigen “real existierenden Sozialismus” müssen – wie alle Andern auch – der Wirklichkeit ins hässliche Antlitz sehen. Starken Kadern der ehemals sich als kommunistische Parteien begreifenden Organisationen gelang es in der Transformation ihrer Länder in den wildesten Jelzin-Kapitalismus Mafia-Strukturen aufzubauen, die mehr Ähnlichkeiten mit Feudalismus als Sozialismus haben. Das ist durch und durch bekämpfenswert. Der Denkfehler hiesiger Missionar*inn*e*n ist, dass Krieg dafür das ebenso durch und durch falsche Mittel ist. Er muss durch Politik ersetzt werden. Wie die geht, haben leider viele gar nicht erst gelernt.
Den Autor Đurović bewundere ich. Er scheint nicht nur fleissig, sondern auch mutig. Von meiner Seite: Danke!
Um 0.02 h erscheint hier “Von Kindern lernen … heisst Zukunft lernen / Best of 22. Juni 2023”.
Haben Sie das Gewitter gut überstanden? In Beuel war es harmlos, so weit Gewitter das sein können. Ich wünsche Ihnen, dass es bei Ihnen nicht schlimmer ist. Morgen ist alles wieder gut – im Rheinland jedenfalls.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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