Lange nichts mehr vom Rassisten Tönnies gehört
Ruhig ist es um ihn geworden. Besser so, für ihn. Denn vor 5 Jahren zog er eine PR-Schneise der Verwüstung hinter sich her. In Paderborn hielt er eine Rassisten-Rede, die nicht nur die AfD erfreute, sondern auch den späteren CDU-Generalsekretär Linnemann – hier bei YouTube in seinem Fan-Schweif sekundenlang zu sehen (bei der ARD sind alle entsprechenden Videos gelöscht). In der Coronapandemie folgten schreckliche Reportagen über Sklavenarbeit in seinen Fabriken. Danach war Funkstille die erfolgversprchendste Strategie. Nicht ganz ruhig kann ihn seine “Familie”/bzw. Konzern in Sachen S04 halten – aber das ist eine andere Baustelle.
Die Geschäfte wurden freilich nicht durch moralische Aufwallungen bedroht, sondern durch das kommunistisch regierte China. Nicht ausbreitender Veganismus hierzulande, sondern die Schweinepest, die von den meisten Medien frech “afrikanisch” genannt wird, sorgte 2020 in China für ein Importverbot, und war ein Schlag ins Kontor der von Tönnies beherrschten massiv exportorientierten deutschen Schlachtindustrie.
Wie im Kapitalismus üblich sorgt das nun zunächst für eine Marktbereinigung. Die SZ berichtet nur hinter Paywall, aber in der FAZ ist es (noch) offen. Jonas Jansen: “Tönnies kauft Rindfleischschlachter – Der Schlachtkonzern Vion verabschiedet sich praktisch aus Deutschland – und will seine Betriebe an den größten Fleischhersteller abgeben. Die geplante Übernahme muss noch von den Kartellbehörden geprüft und freigegeben werden.”
Dieser Text von Jonas Jansen macht schön deutlich, was im real existierenden Schlachtkapitalismus wichtig ist, und was nicht.
Wichtig ist Marktbeherrschung, Umsatz und vor allem Umsatzrendite. Dann kommt erstmal lange gar nichts.
Unwichtig ist: Tierwohl, Tierschutz, Arbeitsbedingungen, Tariflöhne, Fleischqualität, Verbraucher*innen, und vor allem (haben Sies gemerkt?): Bauern! Für die dumm zu halten ist ihr gleichnamiger und reich bespendeter Verband zuständig. Die AfD ist engagiert behilflich.
So läuft es für das “Familienunternehmen” Tönnies jedenfalls viiiiel besser, als mit rassistischen Reden. Obwohl: wenns ihm zu gut geht, und sowieso alles egal ist, gibt es sicher neue.
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