Das kriminelle Wettgeschäft – darauf ist wahrscheinlich sogar Donald Trump neidisch
Nach deren Pfeife tanzt der Profifussball (der Herren), und die zahlenden eingebetteten Medien tanzen mit. Sie bringen immer neue Geschäftsmodelle hervor. Investoren kaufen verschuldeten Wettern, die sich teure Jurist*inn*en nicht leisten können, zum Billigtarif ihre Forderungen ab, und beschäftigen in den darauf folgenden Prozessen den Rechtsstaat. Was macht eigentlich die bei der Legalisierung der Sportwetten unter den deutschen Bundesländern federführende Staatskanzlei Schleswig-Holstein so den ganzen Tag?
Wie kommichdrauf? Die FAZ meldet (war mit Firefox eben noch paywallfrei): “Milliardenschäden: Unternehmen verbünden sich gegen Online-Wettanbieter – Die Righmart Group, eine der größten deutschen Verbraucherrechtkanzleien, und das Legaltech-Unternehmen Gamesright kooperieren, um gemeinsam gegen Online-Wettanbieter vorzugehen.”
An den Milliardenschäden stimmt für Sie und mich, dass wir die Therapien für die 1,3 Mio. inländischen Spielsüchtigen mit unseren steigenden Krankenkassenbeiträgen bezahlen dürfen. Hinzu kommen die Schäden, die sie in ihren mitbetroffenen Familien anrichten.
Es gibt auch Widerstand gegen diese Art Kriminalität. Der juckt aber die deutschen Ministerpräsident*inn*en (darunter drei Bürgermeister und das noch kleinere Saarland) weit weniger, als 0,50 € Erhöhung der TV- und Rundfunkgebühren. Ungefähr genausowenig, wie die Preiserhöhung fürs 49€-Ticket.
Noch weniger juckt er nur die Deutsche Fussball-Liga (der Herren, DFL), sowie die Medienanstalten, die bei ihr die Bilder ihrer Sportveranstaltungen teuer kaufen, mit unserem Geld selbstverständlich, und die Hauptsponsoren zwangsweise mitsenden müssen. Das ist geregelt in mehrere hundert Seiten dicken Verträgen, die auch öffentliche Medien der Öffentlichkeit als “Geschäftsgeheimnis” vorenthalten. Das Fachblatt Kicker verlinkt in seiner Onlineausgabe die Spielberichte direkt mit einem Wettveranstalter, und ist mit dem alles finanzierenden Oligarchen-Streamingdienst Dazn eine Medienkooperation eingegangen.
Der Konzernanführer des DFL-Hauptsponsors “tipico”, mit steuersparendem Briefkasten auf Malta, der sein Logo vor, mitten in und am Ende der ARD-Sportschau in unser Gesicht hauen darf, ist der Herr Dibelius, der in seinem Wikipedia-Eintrag immer noch behaupten darf, Angela Merkel beraten zu haben. Das dürfte auch umgekehrt passiert sein. Frau Merkel kennt den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten, den uns auch Extradienst-Autor Reinhard Olschanski schon warm ans Herz gelegt hat, so gut und herzlich-persönlich, dass hier gewiss ganz unbürokratisch persönliche Beziehungen vernetzt werden konnten. Mit dem oben beschriebenen Ergebnis. Danke auch.
Wer über Trump kotzen will, die*der darf es auch hier.
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