Was lässt sich aus der Causa Merz lernen?
Dass der augenblickliche (Noch?-)Kanzlerkandidat der CDU einen politischen Sockenschuss haben könnte, schwante mir bereits vor ziemlich genau 25 Jahren, als ich seine erste Rede als Kurzzeitfraktionsvorsitzer der CDU/CSU im Bundestag hörte. Weia, dachte ich mir damals, ein Hetzer vor dem Herrn. Vielleicht sah auch die spätere Kanzlerin Merkel das ähnlich, als sie ihn politisch kaltstellte. Vielleicht wars aber auch nur die normale politische Konkurrenz.
Nun hat er den bisher kapitalsten Bock seiner Laufbahn geschossen. Vollkommen ohne Not und ohne Plan hat er die Brandmauer zur rechtsextremistischen AfD durchlöchert, heute zum zweiten Mal in zwei Tagen.
Lässt sich irgendetwas lernen aus dem Aberwitz des Mannes? Meines Erachtens kommt es jetzt darauf an, eine mögliche Kanzlerschaft des Kandidaten zu verhindern – durch Kritik (auch aus Unionsreihen: Bravo, Angela Merkel!!), durch Proteste auf der Straße, durch ein denkbar schlechtes Wahlergebnis für diesen Mann.
Wenn das Ergebnis wäre, dass jemand, der Rechtsextreme hoffähig macht, kein Kanzler der Bundesrepublik sein kann, dann wäre der Schaden, den Merz angerichtet, weniger groß.
Ich hoffe, dass es so kommt.
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