Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Digital (Seite 3 von 47)

Keine Lust

Wollen Sie noch über die Coronapolitik diskutieren?

Ich nicht. Die Pandemiekrise hat vieles zugespitzt, was vor ihr schon angelegt war. Die Krise und den Qualitätsverlust der Politikberatung zum Beispiel. Das ist keine neue Erkenntnis. Ich habe dazu, beginnend vor 20 Jahren im Freitag – der fast alles eingemauert hat, ich habe aber keine Lust, ihn deswegen zu verklagen, der Verleger ist mir an Finanzreserven überlegen – und seit 10 Jahren hier im Extradienst publiziert. Die Rechthaberei über dies und das bei Corona – da bin ich nicht dabei. Damit will ich die Notwendigkeit einer fachlichen Aufarbeitung nicht bestreiten. Und Sie dürfen sich gerne damit beschäftigen – zumindest, wenn Sie nichts Besseres zu tun haben. Dazu bieten sich aktuell folgende Gelegenheiten: Weiterlesen

Leben in Sicherheit

Ist das ein Grundbedürfnis? Oder sogar ein Grundrecht? Auf jeden Fall ist es ein Politikum. Politik, die das nicht liefert, wird – und das mit kontinuierlich beschleunigter Geschwindigkeit – abgewählt. Und wo nicht gewählt wird, verliert sie Vertrauen und Legitimation. Immer weniger aktive Politiker*innen begreifen diese banalen Grundsätze – Fachkräftemangel. Entsprechend ist eine Beratungsindustrie von Denkpanzern gewachsen, die sich damit beschäftigen, Politiker*innen zu beeinflussen. Klappt super. Von Berlin aus z.B. sind die höchstens noch am Wochenende zuhause an der demokratischen Basis – und das auch immer seltener. Weiterlesen

Kein 0,1 – aber ehrenvolles 0:1

Meine Fussballkneipe vor der Haustür schenkt keine 0,1-Portionen Wein aus – auch nicht in der Verlängerung. Das ist optimierbar. Mit seiner Bemerkung, Frauenfussball sehe gelegentlich “wie Zeitlupe” aus, konnte der Thekenkollege bei uns, Michael Kleff und mir, auch nicht landen. Wir konnten mit der intimen Kenntnis unserer privaten Archive aufwarten: wer sich Männerfussball der 70er bis 90er Jahre anschaut, gewinnt den gleichen Eindruck. Bei den Frauen fallen weniger Tore aus 30 Metern Distanz – dafür müssen sie “mehr spielen” (alte Trainerweisheit, Horst Hrubesch wird sie kennen), wie beim Tennis. Das sieht bei den Frauen auch interessanter aus. Weiterlesen

Crowdstrike, der Kanzler und die Klimakleber!

Der Bus ist rammelvoll, da bemerke ich so ein warmfeuchtes, fast angenehmes Gefühl an meinem rechten Bein und noch bevor ich realisiere, was passiert ist, geht die Tür auf und das Ferkel, was mich angepisst hat, springt raus.

So ähnlich muss ich mir das vorstellen, wenn Microsoft in der Chefetage eines großen Unternehmens predigt und deren Sicherheitsstrategie erklärt. Denn bevor aus der IT-Abteilung ein leises „Ja, aber….“ zu hören sein könnte, hat der CEO den Vertrag unterschrieben. Sicher ist sicher, denn der hat soeben aus dem Munde des Verkäufers gehört, dass nur Microsoft genügend Schutz im Wilden Westen des Internets ermöglichen kann, die eigene IT sei damit hoffnungslos überfordert, bei den ganzen Kriminellen, sagt der Verkäufer. Weiterlesen

Rassismus in der DDR – eine notwendige Debatte

Vor einigen Monaten erschien hier der Beitrag DDR-Geschichte mal wieder falsch – Haus der Kulturen der Welt: Aktuelle Ausstellung zeigt die DDR-Geschichte mal wieder negativ und falsch – Das Haus der Kulturen der Welt will mit seiner Ausstellung ‘Echos der Bruderländer’ die Lebensrealität von Migranten in der DDR abbilden. Unser Autor übt Kritik.” von Ulrich van der Heyden aus dem Open-Source-Ressort der Berliner Zeitung. Der Text war mit einer Creative-Commons-Lizenz ausgestattet, die ich gerne für debattierwürdige Beiträge nutze, auch wenn sie von meiner eigenen Meinung abweichen. Nun gibt es Widerspruch zu van der Heydens Beitrag. Weiterlesen

Asoziale

Rand- und Problemgruppe unserer Zeit – wie gehen andere Kulturen damit um?

Wir hier in Deutschland haben die FDP. nicht wirklich unbesiegbar, aber für die deutsche Demokratie reicht das als Problemaufgabe. Hier zum Beispiel das grösste Land der Welt, Indien:

Catharina Hänsel/Jungle World: In Indien feierte die Milliardärs­familie Ambani über Monate eine opulente Hochzeit: Party des Jahres – Die opulente Hochzeitsfeier der indischen Milliardärsfamilie Ambani erregte im Juli auch aufgrund der prominenten Gäste internationale Aufmerksamkeit.” Wenn Sie nun meinen, schlimm dieses Indien – schon seine Kinder mussten herhalten, wenn ich als Kind meinen Teller nicht leeressen wollte – dann müssen Sie wissen, was hierzulande darüber gedacht wird. Weiterlesen

Schuldig für Journalismus, keine Opfer durch WikiLeaks 

Das Spionagegesetz bedroht die Pressefreiheit, nicht der Deal.

„Ich habe als Journalist gearbeitet und habe meine Quelle ermutigt, Informationen zu liefern die als geheim galten, um diese Informationen zu veröffentlichen. Ich glaube, dass das First Amendment diese Handlung schützt, aber ich akzeptiere, wie geschrieben, dass es eine Verletzung des Spionagegesetzes darstellt.“ Mit diesen Worten erklärte Julian Assange im US-Bundesgericht in Saipan sein erzwungenes Geständnis. Schuldig als Journalist, für Dinge, die alle investigativen Journalist*innen tun. Weiterlesen

Keine*r wirft Hirn vom Himmel

Deutsche Medienbesitzer*innen – der Neoliberalismus erlaubt Dummheit grenzenlos

Als der deutsche Faschismus 1945 endlich geschlagen war – wie wir heute wissen, nur vorläufig – war eine der besten Ideen der westlichen Besatzer*innen, neben Privatlizenzen für nichtfaschistische Verleger*innen zu erteilen, die Erfindung öffentlich-rechtlicher Medien, die gleichzeitig staatsfern und regierungsunabhängig organisiert werden sollten. Das hat eine nun 75-jährige bürgerliche Demokratie am Leben gehalten, mit allen Stärken und Schwächen, über die zu diskutieren eine Demokratie ja da ist. Dieser bewusst marktunabhängige Teil des Mediensystem muss aus heutiger Sicht zur Daseinsvorsorge dieser Demokratie gezählt werden. Weiterlesen

Woanders is’ auch besch…..eiden

mit Update nachmittags

Freund*inn*e*n fragen mich, warum ich in den letzten Jahren so wenig in Urlaub verreise. Zum einen hat mein Erholungsbedarf stark abgenommen; die Abnahme meines Monatseinkommens wird dadurch mehr als aufgewogen. Durch “Urlaub im Rheinland” hatte ich schon in meiner berufstätigen Zeit festgestellt, dass es nur sehr wenige bessere Orte auf der Welt gibt. Wenn Götz Eisenberg politisch Lesenswertes zum neuentfachten “Einsamkeits”-Diskurs veröffentlicht, kann ich als Beueler versichern: not my bizzyness. Weiterlesen

Das Beste von gestern

US-China-Business, ostdeutsche Kommunen, Grollen im Staatsvolk, Datenschutzgrundverordnung, Spyware, Staatsräson und Antisemitismus, teurer Vier-Fronten-Krieg, Jeremy Corbyn, Paywalls u.v.m.

Es gab viel zu lesen an einem bildschönen Beueler Sommermontag. Da Sie selbst urteilskräftig sind, hier nur stichwortartiges Antippen.

Jörg Kronauer/Junge Welt: US-China Business Council: Am Tropf des Rivalen – US-Wirtschaftsdelegation in Beijing lotet mit hochrangigen Politikern Perspektiven des US-China-Geschäfts aus” Haben Sie nie von gehört oder gelesen? Ich auch nicht. Dann lesen Sie zum Thema gleich weiter: Uwe Kerkow/telepolis: Taiwan unter Belagerung: Beijing zieht die Schlinge zu – Lage spitzt sich zu. Wie regieren die USA, wenn China eine Blockade Taiwans riskiert. Vereinigung mit der Insel weiter Ziel Beijings.” Weiterlesen

Habermas – Tear Down The Wall!

Jürgen Habeermas, vor einem Monat 95 geworden, wird in Deutschland von einer klaren Mehrheit links von der Mitte als weiser alter Mann respektiert und geachtet. Seine öffentlichen Interventionen sind sorgsam dosiert, und ich unterstelle: nicht nur wegen seines Alters, sondern mit Bedacht. Wohl aufgrund seines bayrischen Wohnsitzes und aus alter Gewohnheit hält er offenbar die Süddeutsche Zeitung für eine geeignete Stelle sich zu Wort zu melden. Weiterlesen

Ich hab’ die Lösung

Der VAR im Profifussball ist eine Quälerei für alle Beteiligten und hat mit Objektivität und Gerechtigkeit nichts zu tun

“VAR” ist die Abkürzung für “Video Assistant Referee”, und wird von deutschen Fussballfans bildhaft mit “Kölner Keller” übersetzt. Das verdeutlicht einen unlösbaren Autoritäts- und Transparenzmangel – und entlastet die geplagten echten Menschen als Schiris nicht im geringsten. Dafür werden sowohl Stadion- als auch TV-Fans – die Spieler*innen auf dem Rasen sowieso – jeglicher Dramaturgie beraubt, und zu Spielfiguren einer nur scheinbaren Objektivität degradiert. Die früher so bezeichnete “schönste Nebensache der Welt” wird aufgeblasen, als handele es sich um eine Frage von Krieg und Frieden. Weiterlesen

Respekt

Einer beisst die Hände, die ihn füttern

Es ist Peter Nowak/telepolis, mit dessen Schreib- und Denkweise ich nicht selten Probleme habe (Bescheid- und Besserwisserei), der aber über einen inneren roten Faden, eine respektable politische Haltung verfügt, die er offenbar nicht zu verkaufen bereit ist. Denn hier kritisiert er namentlich die taz und die Jungle World, in denen er selbst publiziert: Aufrüstung vs. Demokratie: Wie Militarismus zum öffentlichen Gut erklärt wird – Was gibt es für wen in einem gespaltenen, kaputt gesparten Land zu verteidigen? Das Wording bestimmt die Wahrnehmung. Sollte es aber nicht.” Weiterlesen

Kamala’s Lachen (II)

Der genialste Komiker und Filmstar der 50er Jahre, Heinz Erhardt, hat in vielen Filmen, wie “Der Haustyrann” und “Immer die Autofahrer”, viele Jahrzehnte vor Trump dessen despotischen Charakter herausgearbeitet und karikiert. Bei seinen Figuren – ob verbitterter Cafebesitzer oder besserwisserischer Verkehrspolizist-, immer patriarchale Despoten, die niemals lachen, außer höhnisch und aus Boshaftigkeit. Sie sind immer im Krieg mit allen – selbst Familie und Freunde müssen darunter leiden. Der wesentliche Unterschied zu Trump und Kim Jong Un, Putin und Bolsonaro, Orban und Kaczyński: der 50er Jahre Schauspieler brach seine Charaktere durch kleine Schwächen und die späte Läuterung im Happyend. Er lächelte dann am Ende immer. Weiterlesen

Analoges Leben

Mit wachsender Digitalisierung wird das Problem deutlicher, dass Personen von der Grund- und Daseinsversorgung ausgegrenzt werden, weil sie nicht über Smartphone oder Internet kommunizieren. Teils haben sie den Umgang mit digitalen Medien nicht gelernt, teils wollen sie nicht für jeden (Un)Sinn eine App laden, teils sind ihnen Anschaffung und Betrieb zu teuer, teils wollen sie sich nicht dem Digitalzwang unterwerfen, teils wollen sie vermeiden, Datenspuren zu hinterlassen. Manche befürchten einen Missbrauch ihrer Daten und Verstöße gegen den Datenschutz.  Weiterlesen

It’s Microsoft, stupid!

Die Erde drehte sich wie gewohnt und als der Tag im entfernten Australien begann, gingen die Computer aus. Langsam, aber kontinuierlich, Stunde um Stunde, Zeitzone um Zeitzone setzte sich das IT-Sterben rund um den Globus fort. Ursache war ein Versagen der Anti-Viren-Software der Firma Crowdstrike, die eigentlich ein Anti-Viren-Update liefern wollte, das aber fehlerhaft war. So wurden alle Computer des aktuellen Betriebssystems von Microsoft buchstäblich lahmgelegt bzw. entsprechend dem Firmennamen in den “Massenstreik” versetzt. Eine Lachnummer, wäre das Ergebnis nicht für Viele so teuer. Weiterlesen

Die weise Frau

Nein, gemeint ist nicht Angela Merkel. Sondern Almut Rochowanski. Ich kannte sie bisher nicht. Sie hat ähnlich wie Petra Erler einen Substack-Blog, allerdings in englischer Sprache: “Discomfort zone”. Erstmals begegnet ist sie mir persönlich gestern im IPG-Journal: Dem Narren die Bühne überlassen – Die EU regt sich über Orbáns Friedensmission auf. Dabei verschläft sie, selbst die Initiative zu ergreifen.” Was sie da schreibt ist kleines Einmaleins. Weiterlesen

Windstille

Ist es die geringe Überraschung? Ist es schon Gewohnheit? Die “Databroker Files” von netzpolitik haben so gar keinen Wind in weitertragenden Medien entfacht. Ich erhalte werktäglich vom Kollegen Hilker/DIMBB eine Linkliste mit allen deutschsprachigen medienpolitischen Veröffentlichungen des Tages. Es sind täglich mehr als 50, kaum viel weniger als 100. Darin ist heute zu den Databroker-Files exakt ein einziger: “Sebastian Meineck zu Standortdaten als Risiko für Sicherheitsdienste”, gestern im DLF/@mediasres (Audio 6 min). Weiterlesen

Fußball nervt

Als 1.FC Köln-Fan bin ich Folter gewöhnt. Was aber die öffentlich-rechtlichen Medien mit der EM an Programmterror angerichtet haben, übersteigt allen Stumpfsinn, den ich mir bisher im Fernsehen ausmalen konnte. Fangen wir beim “Endspiel” an: Das Spiel wurde um 21.00 Uhr angepfiffen. Um 19.00 bereits begann die ARD – oder war es das ZDF? – beide haben denselben Nerventerror angerichtet – mit seiner Fußballsendung voller inhaltsleerer Inhalte. Das Kommentator*inn*en-Team und die Expert*inn*en wurden vorgestellt – Reklame für Kommerz, Reklame für den Erpresser der Kommunen UEFA – Wischiwaschi-Gerede, überflüssige Interviews mit Fans, Kneipenwirten, 6b-Promis, dann endlich das Spiel. Weiterlesen

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