Ulrich Teusch hat ein neues Buch veröffentlicht: “Der Krieg vor dem Krieg – Wie Propaganda über Leben und Tod entscheidet.”. Ich kenne ihn bisher nicht persönlich. Aus der Ferne macht der Mann auf mich einen nachdenklich-reflektierten, begründet-zornigen Eindruck. Die KollegInn*en von telepolis waren so freundlich, Auszüge zu veröffentlichen (1. Teil, 2. Teil).
Albrecht Müller interviewte Teusch für die nachdenkseiten, zwei zornige ältere Herren trafen zusammen. Es werden aber auch Unterschiede zwischen beiden erkennbar, bei denen ich mich jeweils entschieden näher bei Teusch sehe. Aber lesen und urteilen Sie selbst.
Wir richtig Teusch aktuell liegt, ist z.B. daran zu erkennen, dass das Bundesamt für Sicherheit der Informationstechnik (BSI) gesetzlich umgewidmet wird. Es soll nicht in erster Linie uns vor den Bösen da draussen beschützen, sondern selber andere böse angreifen – exakt so, wie Teusch es beschreibt.
Mir scheint es aber noch schlimmer darüber hinaus zu gehen. Die aktuellen Entwicklungen in der deutschen, französischen und europäischen Rüstungsexportpolitik deuten darauf hin, dass die Regimes Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate nicht nur die Fifa in ihrer Westentasche stecken haben. Die Regierungen Europas haben so viel Souveränität verloren, dass sie darauf angewiesen sind, für ihre unproduktive Rüstungslobby Milliarden bei Feudaldespoten und Massenmördern zu erlösen. Die Propaganda, die Teusch sieht und voraussieht, dient also u.a. dazu, uns, die Öffentlichkeit, nicht zu viel über diese Sachverhalte nachdenken zu lassen.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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