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Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Bahnhof (Seite 2 von 2)

Diese Chance für Bonns City wird ungenutzt bleiben

In der letzten Aprilwoche des Jahres 1972 kam ich das erste Mal nach Bonn, es war eine Klassenfahrt. Es sollte eine sensationell ereignisreiche Woche werden: Deutschland gewann zum ersten Mal in der Fußballgeschichte in Wembley gegen England, Netzer und Beckenbauer beim 3:1 auf dem sportlichen Höhepunkt ihrer Karriere im besten Länderspiel der DFB-Geschichte; Willy Brandt überstand das Misstrauensvotum der CDU/CSU-Fraktion, unser Überleben und der Frieden in Mitteleuropa wurde über Jahrzehnte gesichert. Die darauf folgende Bundestagswahl im Herbst des gleichen Jahres hatte die höchste Wahlbeteiligung in der Geschichte unserer Republik.
Aus dem Hauptbahnhof heraus liefen wir direkt vor einen Bretterzaun, so wie heute. Damals wurde das Loch gebaggert, für die U-Bahn, und für das Loch von heute. Eine der grössten Bausünden in der Stadtgeschichte wurde gerade begangen. Jetzt, 45 Jahre später, ist die Südüberbauung weg. Ein kommunikatives Kunstwerk, Weiterlesen

Konflikte austragen und entschärfen lernen

Wie das geht, an der denkbar explosivsten Stelle, machen derzeit die Atommächte China und Indien vor. Würde Wolfgang Pomrehn auf Telepolis nicht darüber berichten, würden wir Deutschsprachigen davon fast nichts erfahren.
Eine weit sophistischere Art der Konfliktbeilegung wird auf der arabischen Halbinsel praktiziert, Protagonisten Saudi-Arabien und Katar, Bericht Thomas Pany/Telepolis. Mit dabei die mannigfach aktiven auswärtigen Großmächte inkl. Deutschland, die um Rohstoff- und Kapitalfluss besorgt sind. Nicht überraschend: neben Militär und Diplomatie wird auch Sex als Waffe eingesetzt. Wenn das der Kriegseindämmung dient, soll es so sein.
In Bonn streitet sich die Autolobby gegen der Rest der Welt um den Zugang zum Hauptbahnhof. Hier in der rheinischen Puppenstube ist die Erkenntnis noch nicht angekommen, dass die Mobilität der Zweck, und das Auto nur eins von vielen ihrer Mittel ist. Das eigentliche Problem in der City wie in allen Stadtteilen, auch bei uns in Beuel, ist die kapitalgetriebene Quadratmeter-Rendite-Gier der Immobilien-Investor*inn*en, die alle Bauvorhaben jegliche Maßstäblichkeit und Rücksichtnahme auf öffentlichen Raum verlieren lässt. Die Bedeutung des öffentlichen Raums für unsere Demokratie hatte bereits Hannah Arendt erkannt, die aktuell im Oxiblog gewürdigt wird. Hier noch mal das Ereignis der TV-Geschichte: Günter Gaus und Hannah Arendt über eine Stunde im Gespräch. Alles was wir dort sehen und hören können, würde sich heute kein TV-Sender mehr trauen. Hier eine Lesefassung des RBB.

Kran kippte um – und die SWB?

Gestern um 18.30 h kehrte ich mit der Bahn aus einem Kurzurlaub an der Nordsee zurück, bemerkenswert störungsfrei. Ich lief durch die U-Bahn zur Haltestelle Thomas-Mann-Str. um dort einen Bus abzupassen. Dort erfuhr ich von dem umgekippten Baukran. Was für ein Glück, dass scheinbar keine Menschen dabei zuschaden gekommen sind. Und dass mein IC überhaupt in den Hauptbahnhof einfahren konnte, weil zügig an der Beseitigung der Unfallschäden gearbeitet wurde. Dafür ist allen hochgestressten Beteiligten herzlich zu danken.

Ich nahm an der Thomas-Mann-Str. die 62, die wendete, um wieder nach Beuel zu fahren, zunächst um am Friedensplatz Bargeld fürs Wochenende zu ziehen und dann dort einen passenden Bus abzupassen. Dort warteten bei schönstem Biergartenwetter hunderte Menschen auf alle Buslinien. Weiterlesen

Big Data, Immobilien – Privateigentum ist nicht die Lösung

Die meisten glauben, die Nutzung von Facebook, Google oder App-Stores sei umsonst. Kinderglaube. Die Währung der Zukunft, selbst dann, wenn das Bargeld mal abgeschafft werden sollte, sind Daten. Oder was glauben Sie, wie die Jungs im Silicon Valley Milliardäre geworden sind? Aber Hetzen gegen ihren unverdienten Reichtum ist billige Ablenkung von Politik. Der Autor Thomas Wagner hat dazu ein Buch geschrieben und die Junge Welt veröffentlichte heute die Einleitung. Wer von “sozialer Gerechtigkeit” schwafeln will, und das werden in den nächsten Monaten viele tun, der sollte hierzu in den Schwitzkasten genommen werden.

Das gilt vergleichbar für den Privatbesitz von Grund, Boden und Gebäuden, mindestens in grossstädtischen Ballungsräumen. Grund und Boden sind nicht produzier- und vermehrbar. Weiterlesen

Shared Space – bravo Helmut Wiesner!

Gewinnt Bonn etwa jetzt Anschluss an die globale Entwicklung? Der seit Mai amtierende Planungsdezernent Helmut Wiesner, zugewandert aus der Weltmetropole Troisdorf, brachte jetzt in einem Gespräch mit dem ADFC den Gedanken eines Shared Space vor dem Hauptbahnhof auf. Die Bonner Kommmunalpolitik hat diesen internationalen igitt-Begriff bisher gescheut wie der Teufel das Weihwasser, aus Angst vor den Wutbürgern, die lieber strenge Regeln haben und aus Angst vor Anarchie jederzeit rechtsradikal wählen könnten.

Die müssen Shared Space tatsächlich fürchten. Es ist das Gegenteil von Umerziehung, Weiterlesen

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