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Schlagwort: Fisch

Mediathekperle: Blinded

Mediathekperle + Best of Wochenende

Mir ist zu heiss, viel zu schreiben. Aber das ist zu schade zu verpassen. “Blinded”. Die grosse böse Finanzwelt in seriös gearbeiteter schwedischer Krimikost verpackt. Die erste Staffel habe ich gesehen. Keine Ahnung, warum Hauptdarstellerin Julia Ragnarsson wasserstoffblond spielen muss. Aber immerhin hat eins geklappt: ich habs nicht vergessen.
Die erste Staffel ist noch bis 3.8. in der ARD-Mediathek; die zweite wird nach ihrer linearen Ausstrahlung kommende Nacht (23-5 h) bis 9.8. verfügbar sein. Weiterlesen

Katzen & Sex

Sex wird allgemein überbewertet. Das bestätigt eine neue Studie, über die Werner Bartens in der SZ berichtet. Die Deutschen tun “es” weniger als einmal die Woche. Die Männer gehen angeblich doppelt so oft fremd wie die Frauen; dann müssen sie wohl in der Hälfte der Fälle in den Puff gehen. 8% der Frauen machen es lesbisch, aber nur 5% der Männer schwul – beim gesellschaftlichen Radau, den sie machen, ist es – gefühlt – eher umgekehrt.

Zu Katzen gibt es heute nichts Neues. Sie essen genauso gerne Fisch wie ich. Heute kam am Tisch die Frage auf, ob wir damit unsere Wahlplakate auf den Teller bekommen. Die sind ja nicht mehr aus gekleistertem Papier, sondern aus wetterfestem Kunststoff. Und wir wissen ja, das Zeug schwimmt am Ende alles im Ozean, die Fische verderben sich daran ihre Verdauung und dann kommen sie auf unseren Teller. Aber nein, das mag zwar alles stimmen, aber mit den formschönen Plakaten, die uns das städtische Leben ästhetisch versüssen, ist es ganz anders.

Dann hier noch die unwichtigen Themen:
Ambros Waibel, kalabrischer N’Drangheta-Kenner bei der taz, hat herausgefunden, warum Trump unser Wohlbefinden steigert.
Ulrich Horn analysiert, dass Niedersachsens MP-Weil dem Kanzlerkandidaten wie ein Stein um den Hals hängt, dabei wäre es auch ohne schlimm genug. Der VW-Konzern ist längst moralisch zu einem “Fass ohne Boden” für die Sozialdemokratie und die IG Metall geworden. Die meisten erinnern sich noch gut an die “Lustreisen” nach Brasilien. Aufsichts- und Betriebsräte hätten dort einiges gehabt, um das sie sich hätten kümmern können.
Im Attac-Blog übt ein Gastautor Kritik am Online-Polit-Unternehmen Campact. Ich habe schon viel darüber Raunen gehört, u.a. dass bestimmte Energiebranchen die Plattform als Spender*in instrumentalisieren gegen konkurrierende Erzeuger*innen; hier wird nun mal eine öffentliche nachvollziehbare strategische Kritik artikuliert. Offen bleibt die selbstkritische Frage, die attac sich stellen müsste: es war einst als globalisierungskritische Bewegung genauso “in” wie heute Campact, ist aber dann unter Wahrnehmbarkeitsschwellen versunken. Warum? Wie konnte das passieren?

Katastrophe am Mekong / Ukrainische Friedensbewegung / Leggewie

Vor zwei Monaten wies ich hier auf einen Bericht über eine Ökokatastrophe an vietnamesischen Fischbeständen hin, seinerzeit hervorgerufen durch Industrieabwässer. Folgeberichte in irgendeinem deutschsprachigen Medium konnte ich nicht entdecken. Die deutsch-vietnamesischen Beziehungen sollen wohl nicht belastet werden. Nun berichtet eine internationale Wissenschaftszeitschrift über eine Ökokatastrophe am Mekongfluss, in Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam, hervorgerufen durch die zahlreichen Staudammbauten im Flußverlauf (dt. Fassung in der SZ). Die ökologische Katastrophe kann ebensolche ökonomische Auswirkungen haben, Vietnam ist ein bedeutender Fischexporteur nach Europa (500.000 Tonnen in die EU).

Friedens-Flashmobs in der Ukraine, Bahnhofshallen als Resonanzraum, eine ukrainische Form von “Loss’ mer singe”. (Telepolis)

Claus Leggewie wendet sich im Telepolis-Interview gegen falsche EU-Kritik.

Benko/Signa in München / Umweltkatastrophe in Vietnam

Der in Österreich verurteilte Straftäter Benko rollt mit seiner Signa-Gesellschaft nicht nur die Bonner, sondern einige Nummern und in seiner strategischen Bedeutung viel größer die City des mit klarem Abstand teuersten Immobilienmarkts in Deutschland München auf. Hier wird gut erkennbar, was seine Interessen sind, und wer dadurch bedroht wird. Wer sich auf ihn einlässt und ihm die Hand reicht, sollte hinterher nicht jammern, was er/sie alles nicht geahnt hat. Aber Kommunalpolitiker*innen haben meistens ja gar keine Zeit, in andere Städte zu gucken.

Fischesser*innen aufgepasst, falls sie es noch nicht mitbekommen haben: in Vietnam ereignet sich z.Zt. eine umfassende Umweltkatastrophe an seiner langen Küste. Tatverdächtig ist dort die Stahlindustrie, die sich derzeit in einem scharfem globalem Wettbewerb befindet – die IG Metall weiss Bescheid. Viel hiesige Fischimportware kam bisher aus Vietnam. Ob und wie die Krise, die schon geraume Zeit andauert, von der dortigen Politik verarbeitet wird, ist bisher nicht erkennbar. Korrespondent*inn*en deutscher Medien sind dort derzeit nicht stationiert; dafür muss wohl erst wieder ein Krieg ausbrechen, was im dortigen “südchinesischen” Meer aber auch nicht ferner liegt, als in der nahegelegenen Ukraine-Krise.

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