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Schlagwort: Forudastan

Morgen drei wichtige Entscheidungen – die der SPD ist die Unwichtigste

Es tut mir ja auch leid, dass es so ist. Das Ergebnis des SPD-Mitgliederentscheides, so tragisch seine Konsequenzen auch sein mögen, ist morgen das Unwichtigste der drei Wahl- und Abstimmungsergebnisse in Mitteleuropa.

An der Spitze steht die Schweizer Volksabstimmung. Unter dem Titel “No Billag” sollen die öffentlich-rechtlich organisierten und finanzierten Medien abgeschafft werden. Vorgeblich soll alles der freien Marktwirtschaft unterworfen werden, was in der Schweiz faktisch heisst: die fast vollständige Medienmacht fällt in die Hände des rechtsradikalen Milliardärs Christoph Blocher. Ein Zustand von dem Donald Trump bisher nur träumen kann.
Österreich mit seiner rechtsradikalen Bundesregierung ist der nächste Kandidat Weiterlesen

Foroutan / Roedig

Naika Foroutan ist für mich die qualitativ leistungsstärkste deutsche Migrationsforscherin. Ich würde mich freuen, wenn ihre Medienpräsenz stärker würde. Vielleicht ist es dem Wirken der neuen SZ-Ressortchefin Ferdos Forudasten zu danken, dass sie dort heute in einem Interview zu Wort kommt. In einem wichtigen Punkt würde ich Foroutans Analyse widersprechen:

Es ist nicht so, dass hierzulande “die Rechten” “die Mitte” für sich mobilisiert haben. Aus meiner Sicht haben die Rechten erfolgreich mobilisiert, und zwar in erster Linie sich selbst. Das Linke “Drittel” dagegen wurde demobilisiert, durch “die Mitte” (Bürokratie, Medien, Merkel) als auch durch sich selbst, Rechthaberei, Räsoniererei, Spaltung, Sich-Selbst-Bekämpfen. Es handelt sich also nicht um “kommunizierende Röhren”, sondern um volle und entleerte.

Andrea Roedig lernte ich in ihrer Zeit als Freitag-Feuilletonchefin kennen. Eine Frau mit einem guten Blick auf die schlecht ausgeleuchteten Innereien unserer Gesellschaft, jederzeit diskursfähig, und wie wir im Rheinland sagen, “für nix zu fies”. Schön wieder von ihr zu lesen, in der taz mit einer Lücke von sechs Jahren. Sie vergleicht zwei “Kursbücher” von 1977 und 2017, jeweils mit dem Schwerpunkt “Frauen”. Ich weiss nicht, ob sie sich kennen, spekuliere also nur, aber mit Extradienst-Gastautorin Ulrike Heider könnte sie sich gut verstehen.

Iran (I) – in deutschen Medien

Siehe da, unsere Medien sind wieder auffe Arbeit. Iran steht in der Perspektive der geostrategische Spin-Doktor*inn*en im Mittelpunkt. Zumal in Berlin nichts Substanzielles los ist. Doch wenn das so ist, ist auch Vorsicht angebracht. Zuviele Interessen sind im Spiel.

Ferdos Forudastan wurde im letzten Jahr neue Innenpolitik-Chefin der Süddeutschen. Schade eigentlich. Denn jetzt wäre die Gelegenheit, die Iran-Berichterstattung ihrer Redaktion, ich drücke es mal diplomatisch aus: zu aktualisieren. Der zuständige SZ-Korrespondent muss von Kairo aus arbeiten. Leider nicht Ferdos’ Ressort. Aber sicher kann sie helfen, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Schade, dass Chimelli nicht mehr lebt.
Gestern verwiesen wir schon auf Gerrit Wustmanns vorsichtig akzentuierten Bericht bei telepolis. Heute schreibt Bahman Nirumand, ein integrer 68er in der taz: wie immer kompetent zum Iran, leider komplett ahnungslos zu Trump. Die beste Leistung zeigt, Weiterlesen

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