Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: IT-Konzerne (Seite 14 von 14)

Sky für 50 €/Monat oder: der Kampf um die informationelle Weltherrschaft

Heute flatterte mir ein Telekomprospekt ins Haus: Sky 3 Monate umsonst, dann 9 Monate für 25€/Monat, danach 51€/Monat, mit Fußnote Nr. 6 im Kleingedruckten. Der Umbruch dieses Kleingedruckten zieht sich über 10 Seiten. Und ist für mich als Sehbehinderten nicht lesbar. Darum ist es im Kern auch keine Werbung, sondern Altpapier. Ich gehe zum Sky-Gucken in die Kneipe – mein Gastwirt lässt sich von dem Sender aussaugen, ich reiche ihm meine Biertrinkerhand zu seiner Rettung. Wie lange das gutgeht ist ungewiss.
Denn es handelt sich um eine Art Weltkrieg der hier ausgetragen wird. Weiterlesen

Morozov & Schröder / Trumps Geheimnis

Im gleichen Blatt (FAS) ein Systemkritiker, Evgeny Morozov, der im digitalen Kapitalismus des Silicon Valley den Feudalismus zurückkehren sieht, und Gerhard Schröder, einst und heute ein Gesicht dieses Kapitalismus, der aber immer noch Bedenkenswertes zu einer vernünftig durchdachten Außenpolitik zu sagen weiss.
Bernd Greiner deutet in den Blättern für deutsche und internationale Politik Donald Traumps Erfolgsgeheimnis als “Angstunternehmer”.

“Jäger90”: Minister für Panik und Unsicherheit?

Das Innenministerium eines Landes ist mehr als die Verteilstelle für kommunale Gelder. In Nordrhein-Westfalen ist der Innenminister der Minister, der über die Einhaltung der Verfassung wacht – anders als im Bund, wo diese Aufgabe der Justizminister wahrnimmt – das Innenministerium prüft nicht nur Gesetze der anderen Ressorts auf Verfassungskonformität, es ist auch Schlüsselressort für die Bürgerrechte. Datenschutz zum Beispiel und alle damit in Verbindung stehenden Zukunftsfragen wie die Sicherheit der Daten vor privaten Konzerninteressen, seien es Google, Facebook oder nationale Datenkraken. Hier ist Innovation und Sensibilität gefragt. Weiterlesen

Der neoliberale Charakter im linken Radikalismus (Politisches Prekariat IV)

Mit 16 oder 17 war es, als ich ein einziges Werk Lenins wirklich im vollen Umfang gelesen habe: “Der linke Radikalismus – die Kinderkrankheit des Kommunismus”. Ich vermute es hat mich immun gemacht, aber auch sehr reizbar, wenn ich den Eindruck gewinne, dass Linke zu dumm sind. Lenin kannte sich im Deutschland seiner Zeit ja gut aus, es wurde damals lange für ein revolutionäres Zentrum gehalten, wegen seiner fortgeschrittenen Industrialisierung und seiner starken Arbeiterbewegung. Es kam alles anders, und so schlimm, wie es bis dahin niemand für möglich gehalten hatte. Heute ist Deutschland wieder eine ökonomische Großmacht, es bestimmt die Richtung in der EU und hat das Potenzial, kleinere Länder und ihre Wahlbevölkerung zu erpressen.
Das stellt Fragen an die deutsche Linke. Welche Fehler wurden gemacht, dass es so weit kommen konnte? Wie lange wollt Ihr noch so weitermachen? Weiterlesen

Wer sich in die Macht von Facebook begibt … / Eritrea / Somalia

… dem kann es so ergehen, wie den Kollegen von den Nachdenkseiten.

Ein Beispiel für abenteuerlich-interessanten Journalismus haben die KollegInnen der Krautreporter mit dieser Eritrea-Reportage abgeliefert. Ergänzend dazu kann man optische Eindrücke gewinnen in einer SWR-Produktion von 2009, die in Kürze, am Sa. 17.9. um 16 h in der Reihe “Eisenbahn-Romantik” wiederholt wird. Der Titel der Reihe sollte nicht in die Irre führen; die Pufferküsser verstehen auch was von Politik.

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Somalia denken? Das hier sicher nicht.

 

Jürgen Roth schreibt den Höhepunkt der spielfreien Tage

Jürgen Roth lernte ich in den 90er Jahren in Erkenschwick kennen. Die damaligen linken Fußball-Fan-Initiativen tagten dort in einer Bildungsstätte der Falken. Dieter Bott stellte uns vor. Dass Roth viel gesprochen hätte kann ich mich nicht erinnern. Er schreibt, und das exzellent.
Zu seinen Fachveröffentlichungen gehören Texte zum Rauchen und zum Biertrinken, oft auf der Wahrheit-Seite der taz oder in der Jungen Welt. Skandalös scheisse bezahlt, so viel ist sicher. Spiegel-online zahlt zwar auch viel schlechter als der unnötige Papier-Spiegel. Immerhin haben sie die Sprachkritik Jürgen Roths erspäht und zu sich gelockt. Was er zum EM-TV schreibt stimmt alles.

Vom Ende der korporatistischen Demokratie (Politisches Prekariat III)

Turbulente Zeiten, mehr noch woanders als hierzulande. Stuttgart 21 war ein lindes Lüftchen gegen die Demokratiebewegungen in zahlreichen islamischen, aber auch christlich-südeuropäischen Ländern, wie derzeit Spanien und Griechenland. Näheres dazu z.B. hier in der seit einiger Zeit intessantesten deutschen Wochenzeitung Jungle World

Viel wurde in diese Protestbewegungen schon hineinfantasiert. Dass das Internet- und Facebook-Revolutionen gewesen seien, können nur Altmedien halluzinieren, denen ihre kenntnisarme Angst davor schon das Gehirn vernebelt hat. Es sagt mehr über die Halluzinierer als über die Fakten aus. Und insofern sind sie mit den Feudalherren vergleichbar, die einst den Buchdruck fürchteten.

So wie der Buchdruck einst den Impuls zum massenhaften Erlernen von Lesen und Schreiben gab, Weiterlesen

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