Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: MDR-Altpapier (Seite 1 von 8)

Weder Arbeits- noch Gewaltenteilung

Selbst jede Menge vernünftiger Menschen, auch hier im Blog, vertritt immer wieder die – legitime – Meinung, Medien seien eine “vierte Gewalt”. Die Stelle im Grundgesetz, die das in der hiesigen Staatsverfassung vorsieht, habe ich immer noch nicht gefunden. Und keine*r zeigt sie mir. Und selbst wenn es so wäre: der Verfassungswirklichkeit hat es nie entsprochen, und entfernt sich immer weiter davon. Weiterlesen

Qualitätsabstieg?

Der Spiegel – nach meiner persönlichen Erinnerung als Jungdemokrat Ende der 70er Jahre war er schon immer so. Aber heute schlagen die Erregungspegel höher aus. Erregung ist der Sprit der Aufmerksamkeitsökonomie. Und die Zeiten, in denen Medieneigentümer*innen zuhause ihre Milliarden zählen und paradiesische Spesen bezahlen konnten, wie es mir ein befreundeter Ex-Express-Redakteur regelmässig aus dem vorigen Jahrtausend erzählt – diese Zeiten sind vorbei. Die Milliarden machen jetzt die Herren des Internet. Und die deutschen Oligarch*inn*en haben alle Gelegenheiten dieser neuen wilden Zeit verpennt. Weiterlesen

Sensationserfolg und Eigentore

netzpolitik.org / ARD (mit zwei Updates 4.1.) / BRD

Zuerst die gute Nachricht. Wie jedes Jahr ist es den Kolleg*inn*en von netzpolitik.org am letzten Tag des Jahres gelungen, ihr Spendensoll für den Betriebsetat des Folgejahres zu erfüllen: knapp 400.000 €. Das ist in dieser Form und diesem Umfang nach meiner Kenntnis auf dem deutschen Medienmarkt einmalig, und für ein derartiges netzpolitisch-kritisches Magazin mit klarer Orientierung für Menschen- und Bürger*innen-Rechte sensationell. Mein Glückwunsch und meine Dankbarkeit für dieses unersetzliche Engagement. Weiterlesen

Richtungsweisend

Ich hasse Jahresrückblicke. Die sie verbreitenden Medien spiegeln Arbeitskontinuität nur vor, weil sie sie mit recyceltem Altmaterial füllen. Doch auf positive Ausnahmen möchte ich Sie hinweisen. Die finden Sie hier beim MDR-Altpapier. Zwei möchte ich hervorheben, die ich persönlich qualitätsgeprüft habe, und die präzise Medienmacht- und Diskursverschiebungen analysieren, an denen wir auch im neuen Jahr zu kauen haben werden. Weiterlesen

Der Fehler

Vor der Bundestagswahl: wer beachtet die Unbeachteten?

In den meisten Medien war die Aufregung gross über die Frage, wie die öffentlich-rechtlichen TV-Stationen ARD und ZDF die Spitzenkandidat*inn*en einiger Parteien aufeinander loslassen wollen. Wie wichtig ist das? Für die Kandidat*inn*en ist es zweifellos eine wichtige Bühne sich zu zeigen. Auch wenn nur eine Minderheit der Bevölkerung dabei zusehen mag, so wird doch auf allen Medienklavieren darüber berichtet, gestritten und nicht zuletzt: gewütet. Für die Motivation der kleinen Bevölkerungsminderheit von Parteimitgliedern ist so ein Ereignis und seine Begleitmusik eine zentrale Quelle von Motivation oder Demotivation. Unwichtig ist es also nicht. Weiterlesen

Medieninnereien und Despotenherrschaft

mir Update 7.12. und 9.12. zum NDR

Der Rentnerkollege Alfons Pieper/”Blog der Republik” (ehem. “Wir in NRW”, mit dem er die CDU-Landesregierung Rüttgers stürzte) kommentiert das Geschehen bei VW. Und ich kann kaum widersprechen. Insbesondere gefällt mir seine Rundfahrtempfehlung im Kern der grössten Grossstadt der Republik: “Wer es nicht glaubt, fahre mal mit dem Auto von Wattenscheid Richtung Schalke, von dort nach Bottrop, Gladbeck, Altenessen, wer Zeit hat, schaue mal in Stoppenberg vorbei, Katernberg, auch Oberhausen lohnt sich, Essen, dann in den feinen Süden der Region Richtung Ruhr-Uni und rein nach Bochum.” Weiterlesen

“Die Medien” und “die Politik”

mit Update 22.11.

Vorsicht: wenn Sie weiter ungestraft und folgenlos über “die Medien” abledern wollen, von keiner Sach- und Fachkenntnis gebremst, sondern ungehindert dem Kopfschütteln frönen und andere dazu anstacheln wollen, dann lesen Sie hier am besten gar nicht erst weiter. Wenn Sie dagegen wissen wollen, was sich eigentlich da genau zwischen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und den für medienpolitische Gesetzgebung zuständigen Bundesländern abspielt, dann sind Sie hier richtig. Und wenn Sie um die Entwicklung der hiesigen Demokratie besorgt sind, dann sowieso. Weiterlesen

“Pflichtfach” – mit wem?

Gestern berichtete Christian Bartels/MDR-Altpapier hier über die Trauerfeier für den zu früh verstorbenen Lutz Hachmeister. Ausser Bartels hat das nach meinem groben Überblick (noch) keine*r getan. Ich war nicht direkt mit dem guten Verstorbenen befreundet, kannte ihn aber gut genug, um zu wissen, dass mangelhafte Medienbildung, insbesondere bei denen, die professionell eigentlich darüber hätten verfügen müssen, ihn lebenslang an den Rand der Verzweiflung treiben konnte. Damit war er ganz offenbar nah an dem, was Medien und Wissenschaft gerne und unpräzise als “die Jugend” bezeichnen. Weiterlesen

Lesen täte helfen

Die ermüdende Aufmerksamkeitsökonomie – am dummen Beispiel der 3sat-Erregung

Seit ich mich für Politik interessiere, seit ca. 1970, ist mir die Ministerpräsident*inn*enkonferenz (MPK), dieses Zentrum des deutschen Föderalismus, nie als Zentrum überbordender politischer Intelligenz aufgefallen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die 16 Mitglieder, darunter drei Bürgermeister, immer zueinander in Konkurrenz stehen – und innerhalb der “eigenen” Parteireihen noch mehr, als ausserhalb. Wenn dann noch eine*r besonders nervt und die Konferenz in die Länge zieht, greifen Mechanismen der Schein-Befriedung. In diesem Fall verbunden mit einem Kollateralnutzen. Weiterlesen

Ich habs

Das Mittel gegen Desinformation

Teure Denkpanzer werden finanziert. Lehrstühle dafür, bzw. dagegen, betrieben. Unzählige Geschäftsmodelle werden darauf gebaut. Von dem allgemeinen Veröffentlichungsgelärme ganz zu schweigen, das nicht mehr zu zählen ist. Ich bringe das hiermit alles zum Einsturz. Denn ich habe herausgefunden: das beste Mittel gegen Desinformation ist Information. Ja, werden Sie jetzt sagen oder wenigstens denken, das ist ja alles eine Frage von Standpunkt und Bewertung. Ja, sage ich, das ist ja das Schöne an einer bürgerlichen Demokratie: dass die verschieden sind. Weiterlesen

Vorabendserien

Fühlen Sie sich auch schon viel sicherer – nach den Abschiebungen nach Afghanistan?

Ich ehrlich gesagt nicht wirklich. Auch bei uns in Bonn gab es einen Messerangriff. Nach dem Attentat von Solingen und dem anschliessenden Medien- und Polit-Powerplay ist diese Deliktform offenbar zur Mode unter Irren und Verzweifelten geworden. Wenn einer damit Staat und Staatsform ins Wanken bringen kann, gibt es wohl kaum eine “bessere” Möglichkeit, Aufmerksamkeit in der Aufmerksamkeitskökonomie zu erregen. Weiterlesen

Bullshit-Bingo

Wie ich Ihnen schon mehrfach versicherte, ohne dass Sie mich danach gefragt hätten, habe ich statt dem Wahlabend plus seiner gestrigen Nachwehen “Vorstadtweiber” gebinged. Ich kann über diese Medizin plus ihre Nebenwirkungen – wohlgestimmter Nachtschlaf – nur das Beste berichten. Verpasst habe ich nichts. Denn René Martens/MDR-Altpapier bestätigte mir das gestern und heute. Bei ihm finden Sie auch weitere paywallfreie Hachmeister-Nachrufe. Weiterlesen

Telegram

Als ich begann, mich für Popmusik zu interessieren, machten in den deutschen Charts T. Rex mit ihrem “Telegram Sam” dem unerträglichen Sound von Roy Black, Bata Illic und Chris Roberts Konkurrenz. Ich kenne nicht wenige Leute, die das nicht erlebt haben können, die diese Band heute wieder mit Interesse hören. Obwohl damalige Zeitgenoss*inn*en noch naserümpfend feststellten, dass dieser Mark Bolan gar nicht wirklich Gitarre spielen könne. Naja, konnte ich ja auch nicht. Aber ich schweife ab. Weiterlesen

Wie konnten die Faschisten wachsen?

Das treibt nicht nur mich, sondern auch René Martens/MDR-Altpapier um. Der hat in Nesrine Malik eine kluge Frau gefunden, die eine Antwort nicht nur weiss, sondern auch prominent publizieren kann: im Guardian. Martens kommentiert treffend: “Ihr Kommentar ist auch bemerkenswert, weil es nicht vorstellbar ist, dass in einem vergleichbaren deutschen Medium etwas Vergleichbares erscheint”. Womit eine Antwort auf die in der Überschrift gestellten Frage für Deutschland gefunden ist. Weiterlesen

Leben in Sicherheit

Ist das ein Grundbedürfnis? Oder sogar ein Grundrecht? Auf jeden Fall ist es ein Politikum. Politik, die das nicht liefert, wird – und das mit kontinuierlich beschleunigter Geschwindigkeit – abgewählt. Und wo nicht gewählt wird, verliert sie Vertrauen und Legitimation. Immer weniger aktive Politiker*innen begreifen diese banalen Grundsätze – Fachkräftemangel. Entsprechend ist eine Beratungsindustrie von Denkpanzern gewachsen, die sich damit beschäftigen, Politiker*innen zu beeinflussen. Klappt super. Von Berlin aus z.B. sind die höchstens noch am Wochenende zuhause an der demokratischen Basis – und das auch immer seltener. Weiterlesen

Meinungsmacht

Und die gute Arbeit des Tages

Keine Sensation. Aber gutes Handwerk. Und was so selten ist, ist wertvoll. Sebastian Meineck, Ingo Dachwitz/netzpolitik: Databroker Files: Die große Datenhändler-Recherche im Überblick – Der unkontrollierte Datenhandel der Online-Werbeindustrie ist eine Gefahr für den Datenschutz von Abermillionen Menschen und für die nationale Sicherheit Deutschlands. Das zeigen Recherchen von netzpolitik.org und dem Bayerischen Rundfunk. Die Databroker Files im Überblick.” Sarichdoch: Daten als Kapital. Der verlinkte ist nur der Überblickstext. Die netzpolitik-Kolleg*inn*en haben eine grössere Zahl weiterer Einzeltexte hinzugefügt. Weiterlesen

Rettungsarbeiten

Was, wie und wo ist die Wahrheit? Und wie erreicht sie uns?

In einer – mindestens – bürgerlichen Demokratie dürfen diese Fragen gestellt und erörtert werden. Wenn auch nicht von allen. Und auch nicht alle Fragen. Aber hier geschieht das bis auf Widerruf. Florian Rötzer/overton meint z.B., dass Kriegsparteien sich ähnlicher sind, als sie den Anschein zu geben versuchen: Medienkrieg zwischen EU und Russland – Die EU verbietet wegen Propaganda russische Medien, Moskau macht dasselbe. Auf der Strecke bleibt das Recht auf unzensierten Zugang zu Information. Im Krieg nähern sich die Gegner an.” Weiterlesen

Selbstreferenzialität bringt um

Medien und demokratische Parteien gehen allzu fahrlässig mit ihrer Lebensgefahr um

Wenn sich hier besorgte Töne mehren, liegt es dann an mir? Das ist angesichts meines Lebensalters (67) nicht auszuschliessen. Das müssen am Ende Sie als Leser*in selber wissen. Sie lesen hier freiwillig, Mit PR-Lärm verschone ich Sie (bewusst). Ihre Schlüsse aus dem Gelesenen ziehen Sie selber. Also bitte auch zum Folgenden: auf eigene Gefahr. Weiterlesen

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