Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Sport

Alles außer normal

Es besteht durchaus die Aussicht, dass die gegenwärtige Pandemie irgendwann überwunden sein wird. Was dann folgen wird, wissen wir naturgemäß nicht. Die Zukunft ist und bleibt ungewiss. Dennoch kann man der Zukunft Struktur geben, indem man Erwartungen formuliert (Niklas Luhmann). Eine der vorherrschenden Erwartungen drückt sich in dem Wunsch aus, dass alles wieder so wird wie vorher. Es soll alles wieder normal werden. Die Sehnsucht nach Normalität ist umso intensiver und verständlicher, je länger die Pandemie dauert. Weiterlesen

Kompass kaputt

Ist Belarus zahlungsunfähig? Und Ägypten nicht?
Die Sportredaktion des Deutschlandfunks schätze ich sehr. Sie macht noch richtigen Journalismus, im Unterschied zur sonst üblichen Produktpräsentation, die die epidemisch verbreitete Ranschmeisserei verursacht. Umso mehr stiess mir heute morgen auf, als die geschätzte Marina Schweizer zunächst diese Meldung über die Absage der Eishockey-WM in Belarus vortrug, um dann zu behaupten “aus ganz anderen Gründen” sei die Handball-WM in Ägypten umstritten (wg. Corona).
Ich muss an dieser Stelle einschieben: ich hasse es, wenn sich Politik und Medien an scheinbar “objektiven” Zahlen glauben festhalten zu müssen. Weiterlesen

Sport oder Kultur?

Eine Schwachsinnsalternative. Ex-OB Jürgen Nimptsch hat sich und seine Partei mal auf diesen Holzweg gelockt, und zahllose rat- und ideenlose Kommunalpolitiker*innen versuchen bis heute, entsprechende Lobbys in ihrer Stadt, wenn sie sich dafür als doof genug erweisen, gegeneinander zu hetzen. Eine lebende Antwort auf diesen Schwachsinn ist Hajo Sommers, der sowohl Präsident des von mir in Bonn immer gern gesehenen Viertligisten Rot-Weiss Oberhausen ist, als auch, wie ein berufliches und existenzielles Ebenbild unseres Pantheonchefs Rainer Pause, Intendant des “Ebertbades” in Oberhausen. Arnd Zeigler, Stadionsprecher von Werder Bremen, sprach mit ihm. Weiterlesen

Gnadenlose Profitgier unter Corona

Das, was Kritiker*innen des Fußball-Konzeptes im Frühsommer befürchtet haben, ist eingetroffen. Die Corona-Zahlen steigen exorbitant, die Intensivbetten und Testkapazitäten sind am Limit. Es ist klar, dass mögliche Impfstoffe, sollten sie denn wirklich zugelassen sein, für zwei Jahre knapp sind und erst Pflegepersonal, Hochgefährdete und Alte geimpft werden sollten – möglichst überall, nicht nur in reichen Ländern. Da stellt sich Thomas Bach, IOC-Präsident in Japan vor die Presse und verkündet die Olympischen Spiele in Japan für 2021. Weiterlesen

Epstein-Affäre / Libanon / Mensch&Tier / Napoli&Bonn

Die Affäre um den mutmasslichen (Kinder-)Postitutionsvermittler Jeffrey Epstein ist noch nicht ausgestanden, bei Licht besehen nichts davon, auch nicht sein “Selbstmord”. Aber es gibt zu viele Mächtige, die kein Interesse an der öffentlichen Ausbreitung der Sachverhalte haben. Darauf macht jetzt auch Boris Rosenkranz/uebermedien aufmerksam, leider nur hinter Paywall (gewöhnlich baut dieser Blog sie nach einer Woche ab, also pünktlich zu den scheinbesinnlichen Feiertagen). So viel ist erkennbar: Rosenkranz geht es um John Brockman, dessen Erwähnung von deutschen Leitmedien, die mit ihm gut im Geschäft seien, gründlich vermieden werde. Auf Wiederlesen zu Weihnachten. Ein Brockman-Porträt von Georg Diez/Spiegel von 2014 hier.
Thomas Pany/telepolis leuchtet die gesellschaftlichen Unruhen im Libanon aus, Weiterlesen

Sport: ein Drittel sexuell belästigt

Der Sport macht sich immer wieder laut bemerkbar. Nicht nur über die Milliardäre im Fußball, auch über seine Lobbyisten in der Kommunalpolitik. Einige wenige besonders Laute lassen sich sogar gegen die Kulturszene aufhetzen statt mit ihr zusammenzuarbeiten; fast alle Fußballfunktionäre meinen, ohne Kunstrasen laufe ihnen “die Jugend” weg. Und jeder Stadtteil braucht natürlich ein Schwimmbad.
Nun gibt es ein Thema, zu dem ich mir mal vergleichbar vernehmbare Geräusche wünschen würde. Einer Untersuchung der Sporthochschule Köln zufolge werden im Sport ein Drittel aller Aktiven sexuell belästigt, in direkter körperlicher Konfrontation sind es immer noch 5%. Das wäre doch wirklich mal ein guter Grund für Jugendliche, aus dem Verein wegzulaufen. Zur Ehrenrettung des organisierten Sports sei hier ergänzt, dass die Untersuchung, (in der DLF-Meldung verlinkt) von der Deutschen Sportjugend, das ist die Jugendorganisation des DOSB, mitinitiiert war. Und hoffen wir mal, das diese Selbstkontrolle bei uns in Bonn auch funktioniert.

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