Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: WDR (Seite 1 von 26)

Berlin

#metoo ist dort nicht besonderer als anderswo auf der Welt

Immer wenn ich denke, was ich über Berlin denke, seien Vorurteile, werden sie aufs Neue bestätigt. In den 70ern bei den Jungdemokraten war uns in NRW schon klar, dass die sich bis auf die Zähne “linksradikal” gebenden Westberliner mental durch das Eingemauertsein schwerbeschädigt sind. Jetzt ist die Mauer schon 35 Jahre weg, und es ist immer noch nicht wieder gut. Im Gegenteil. In einer sich immer wieder selbsreferentiell gegenseitig befruchtenden Medienblase, hunderte Kilometer weg von der Mehrheit der Republik und ihrer Wirklichkeit, wird es immer schlimmer. Besonders abstrus: sie halten sich nicht nur national, sondern weltweit für bedeutend und massstabsetzend. Was für ein Irrtum. Weiterlesen

Gespenstisch

Mediathekperlen, nach denen Sie sich schlechter fühlen

“Dieses Programm enthält Szenen, die für junge und empfindsame Zuschauer:innen nicht geeignet sind”, warnt die Arte-Mediathek. Ich bin zwar nicht jung, aber offenbar empfindsam. Denn In den besten Händen – Die Gelbwesten-Demos sorgen für Chaos in Paris. Doch Raf, eine Comiczeichnerin mittleren Alters, hat zunächst andere Probleme: Ihre Partnerin Julie will sich von ihr trennen. Als sie Julie nach einem Streit nacheilt, stürzt Raf und bricht sich den Arm … – Catherine Corsini zeichnet eine temperamentvolle Momentaufnahme gesellschaftlicher Differenzen. Mit Valeria Bruni Tedeschi.” Verfügbar nur noch 3 Tage. Das konnte ich mir nicht vollständig ansehen. Weiterlesen

Aus dem Skiurlaub zurück?

Schäubles Tochter auf dem Weg nach oben

mit Update 6.1.

Christine Strobl, im Hauptberuf ARD-Programmdirektorin, ist wieder auf Arbeit, und lässt sich von dpa und FAZ zum “Fall Mischke” zitieren. Das zeigt, dass sie von Papa Wolfgang Schäuble nicht wenig gelernt hat. Für die Jüngeren: Wolfgang Schäuble war der langjährige Bundesfinanzminister, dem wir grosse Teile der gegenwärtigen Infrastruktur unserer Republik zu verdanken haben. Und nicht nur wir: die meisten Regierungen von EU-Mitgliedsländern hat er zu ähnlicher Haushalts-, Wirtschafts- und Sozialpolitik erpresst. An der irren “Schuldenbremse” freilich, die noch heute Klimaschutz und Infrastrukturinvetitionen ausbremst, war er nicht alleine schuld. Weiterlesen

Die Kunst des Aufhörens

Zum Glück weiss ich, z.B. von unserer Oberbürgermeisterin, dass er zu den “stillen Stars” gehört. Er war und ist sich seiner Rolle bewusst: Haushaltspolitiker*innen sind in jedem Parlament ein Machtzentrum. Wenn so einer mit 39 aufhört, stellt er unter Beweis, dass er (immer noch) nicht süchtig ist. Sven-Christian Kindler gab der taz/Tobias Schulze dieses Interview, das mein Aufsehen erregt hat: Weiterlesen

Projekttechnisch

„Wir laufen projekttechnisch dem Anspruch hinterher.” zitierte die FR den leitenden Angestellten der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Sebastian Kehl. Diese merkwürdige Sprachfigur wurde mittags durch das nicht minder kantige “punktetechnisch” ersetzt und korrigiert. Die korrigierte Ur-Formulierung hat in diesen Zeiten der “Zeitenwende” das Potenzial der Universalität – immer verwendbar auf fast alles. Weiterlesen

Drohung “Programmreform”

Zahlreiche Programmreformen begleiteten mein langes Radiohörerleben. Jede, ausnahmslos jede, bereitete mir geradezu körperlichen Schmerz. Es war immer eine WDR-Welle, die verschlimmbessert wurde. Die einzige positive Ausnahme war 1973 die Einführung und Gründung der “Radiothek” auf WDR2. Der altgewordene Sender wollte sich an die damals noch geburtenstarke Jugend ranschmeissen. Und ein Wunder geschah: es gelang. Allerdings nur sieben Jahre. Eine engagierte Redaktion hatte so viel politischen Ärger verursacht, dass die Führung des Senders das nicht mehr länger aushalten wollte. Weiterlesen

Fette Marge

Bloss nichts lernen: Alten Skandalen in der Flüchtlingsbetreuung folgen neue – auch in Bonn?

Wer sich schon mal mit Flüchtlingspolitik beschäftigt hat, der*dem ist die Firma “European Homecare” schon mal untergekommen. 2014 hat sie einen fetten Skandal produziert. Hier wird daran erinnert, verbunden mit der Information, was aus dem Sauladen geworden ist. Ein neuer Sauladen. Neu für mich ist, dass der auch in Bonn sein Wesen treibt. Das erfuhr ich hier in “Monitor”, verfügbar 75 Jahre, und hier im ZDF-Magazin-Royale, verfügbar 1 Jahr. Weiterlesen

Die Dürre kommt näher

In Frankreich und Österreich ist sie schon

Haha, ja, auch hier in Beuel war und ist die Vegetation so grün, wie sie grüner nicht sein kann. Anders als die Mehrheit habe ich im abgelaufenen Sommer sehr gerne auf jede Hitzewelle verzichtet – nie gab es Planungssicherheit für Gartenpartys. Das sicherte bessere Nachtruhe, wie es das weitgehende Ausbleiben tropischer Nächte getan hat. Und schauen Sie nur der Dürremonitor: total harmlos. Nur ganz im Osten ist der Wasserverbrauch der dreckigen Braunkohleindustrie immer noch nicht zu leugnen. Hiermit störe ich Ihre Gemütsruhe. Weiterlesen

Kreditwürdigkeit ist weg

Die deutschen Ministerpräsident*inn*en und ihr selbstgemachtes medienpolitisches Debakel

Wenn Historiker*innen der Zukunft einst untersuchen, wie es zum Niedergang deutscher Ökonomie und Macht kommen konnte, werden sie vielleicht die gestern beendete deutsche Ministerpräsident*inn*enkonferenz (MPK) deutscher Bundesländer als prägnantes Fallbeispiel hervorheben müssen. Ich ignoriere sie lieber. Sie ist mir des Kommentierens nicht mehr wert. Die Akteur*inn*e*n haben sich noch mehr diskreditiert als in der Coronapandemie, in der noch das eine oder andere Nichtwissen vorgeschützt werden konnte. Das gilt hier nicht. Weiterlesen

The Big Fail

Die Medienmacht macht, was sie macht – die Kinder sind im Brunnen, und das grosse Gejammere hat eingesetzt

Zunächst das Positive. Zwei sehr, sehr seltene Ereignisse fallen in diesen Tagen zusammen. Meine Borussia erzielte einen Siegtreffer in der Nachspielzeit. statt, wie es seit Jahren Gewohnheit ist, umgekehrt (“borussisch”). Und eine deutsche TV-Talkshow stellt morgen eine berechtigte Frage (= Agendasetting!): “Können wir uns die Reichen noch leisten?” “Ausgewogenheit”, wie es sich für die von uns bezahlte ARD und den WDR gehört: 4 Reiche und 2 Kritiker*innen – ganz wie die Haushaltsabgabenzahler*innen sich zusammensetzen. Oder? Weiterlesen

“Über all das spricht gerade so gut wie niemand”

Satiren aus dem wahren Leben

Das Zitat der Überschrift stammt von meiner langjährigen Quasi-Nachbarin im Beueler Mirecourt-Viertel, Annika Schneider/uebermedien. Sie schreibt – noch eine Woche hinter Paywall – über eine weitere missratene ARD-Talkshow (verantw. NDR & WDR). Frau Schneider war vor ihrem Arbeitsbeginn bei uebermedien Beuelerin und machte als “Freie” viel Gutes für den DLF. Zwar gibt ihr Impressum jetzt die Bonner Baumschulallee als Adresse an. Weiterlesen

Ansehen einstiger Traumberufe

In China auch sch…..lecht

Jüngst filosofierte ich mit einer guten Freundin bei einer behaglichen gesellschaftlichen Zusammenkunft über das öffentliche Ansehen von Berufen. Als ich noch jung war, in den 70ern, kletterte ich im Ansehen meiner Mitschüler*innen, vor allem -innen, mehrere Etagen aufwärts, als ich mich mit 16 bei den Jungdemokraten organisiert hatte. Das bescherte mir geradezu wundervolle Oberstufenjahre, in denen ich als Geschäftsführer der Schülervertretung amtierte (Schülersprecher dagegen kamen und gingen …). Für die Abwahl eines Schülersprechers von der Schülerunion sorgte ich persönlich, quasi als Geschenk an mich selbst zu meinem bestandenen Abi (Durchschnitt 3,0). Weiterlesen

Gefährliche Kompetenz

Wundersame Bahn CXCIX

Das strukturelle Grundübel in den öffentlich-rechtlichen Medien ist die Niederschlagung der Fachkompetenz. Fachredaktionen werden geschlossen, spätestens wenn ihre Leitung in Rente geht. Gesucht und gefragt, und Karrieren gefördert, werden elastisch-biegsame Charaktere, für alles flexibel verwendbar, was gerade anliegt, oder wo es gerade brennt. Was glauben Sie denn, warum WDR-Lokalzeiten so begeistert Polizei- und Feuerwehrberichte verfilmen? Entsprechend informiert werden wir denn auch von solcherart Medien. Die Macher*innen meinen, wir wollten nicht unterrichtet sondern -halten werden. Die Mehrheit von uns sei sowieso debil … Weiterlesen

Das Dorf in der Stadt

So lautet die Devise gegenwärtiger Stadtplanung – wenn sie sich Mühe gibt. Ich persönlich empfinde so ein angenehmes Gefühl in Beuel ganz praktisch, ganz ohne dass es hier ein derartiges stadtplanerisches Gesamtkonzept gab. Schreibtisch- und Denker-Produktionen funktionieren meistens nicht. Es sind in den meisten Fällen bauliche, ökologische und soziale Zufälle, die das hervorbringen. Aber es gibt auch Erfahrungen, dass und wie sowas funktionieren kann. Der WDR, an dem ich in diesem Blog selten ein gutes Haar lasse, hat drei Beispiele aus dem Ruhrgebiet sympathisierend porträtiert. Weiterlesen

Vergessene Drogenökonomie

Mich erinnerte es an “Teheran Connection”. Der iranische Spielfilm ist schon aus der Arte-Mediathek verschwunden, das Making-of noch wenige Tage verfügbar. Unbarmherzig realistisch-brutal wird gezeigt, wie eine Drogenökonomie ein ganzes Land und eine Gesellschaft zerstört – wie ein Krieg es nicht “besser” könnte. In Somalia passierte das Gleiche. Das zeigte eine Dokumentation von 2019, die Phönix auf einem unauffindbaren Sendeplatz nachts wiederholte. Weiterlesen

TV ohne Fussball (XIII)

Dies ist die letzte Folge. EM-Fussball ist nur noch heute, morgen und am Sonntag um 21 h. Die TV-Anstalten veranstalten darüber hinaus davor und danach ein stundenlanges selbstreferentielles Gewese, das nicht nur Sie, sondern auch harte Fussballfans nicht länger als 5 Minuten ertragen können. Empfehlung an alle also: Aus- oder Umschalten. Hier die letzten Ausweichempfehlungen. Weiterlesen

Nichts ist überraschend

Das Gewese der meisten Medien langweilt. Alles muss für Klicks und Aufmerksamkeit aufgeblasen werden. Ein Tag ohne Sensationen ist ein verlorener Tag – für den Kontostand der Medienbesitzer*innen. Ist das gut für die Demokratie? Noch nie gewesen. Von wegen “vierte Gewalt”. Nun also Frankreich, mit einem Wahlergebnis, das fast exakt so eingetroffen ist, wie es klugerweise vorausberechnet worden war. Kollektive Klugheit französischer Demokrat*inn*en machte es möglich. Aber wie weit reicht sie? Weiterlesen

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