Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: WDR (Seite 1 von 27)

Enttäuschte Liebe

Mutmasslich der letzte Zander im WDR: Samstag 9:45 h, WDR5

Was ist grausamer und langlebiger als enttäuschte Liebe? Als ich heute Nacht mit meinem seit meinem Herzinfarkt üblichen Schlafstörungen wach lag, fragte ich mich, ob es der WDR war, der mir nach jahrzehntelangem Zusammenleben das Herz gebrochen hat. 1997-2003 gehörte ich sogar als stellvertretendes Mitglied seinem Rundfunkrat an. Und durfte einen Ersterklassejournalisten wie Fritz Pleitgen noch persönlich kennenlernen. Obwohl: mehr beeindruckt hatte mich damals schon Renate Möhrmann – und mein vorgesetztes ordentliches Rundfunkratsmitglied Karin Knöbelspies: sie hält es in diesem Gremium heute noch aus. Wow. Weiterlesen

Sauerland

Frau Merz macht Mist

Früher, als die Medienwelt noch heil und die meisten von uns noch jung waren, wäre diese Sottise im Lokalteil gelandet. Die lokale Polizei und ein Amtsgericht belästigen eine Juso-Ortsvorsitzende (oder wie heisst das bei der SPD?). Damals in den 70ern, als es Berufsverbote gegen Kommunisten gab, da erwischte es, verursacht durch übereifrige Beamte, auch schon mal Jusos oder Jungdemokraten, die für Zusammenarbeit mit Kommunist*inn*en eintraten. Obwohl: an diesbezügliche SEK-Einsätze mit angelegten automatischen Waffen kann selbst ich mich nicht erinnern. Immerhin ist die Tür wohl geöffnet, also nicht eingetreten worden … Weiterlesen

Zander ist nur ein Beispiel

Das Ende der Radiokunst ist nah

Dass Hans Conrad Zander vom WDR abgeschoben wird, ist nicht sein materieller Schaden. Er hat ein sehr erfolgreiches Berufsleben gelebt, und ist insofern der seltene Fall von sozialer Gerechtigkeit im Medienkapitalismus. Ich hoffe für ihn, dass er bei seinen Spesenabrechnungen im von Bertelsmann vernichteten Gruner&Jahr-Verlag nicht gespart hat. Den Schaden haben wir Hörer*innen. Wer hört noch Radio? Bin ich einer der Jüngsten, die es noch tun? Heute hole ich meinen über 40-jährigen Sony-Receiver aus der Werkstatt (75 €). In Beuel haben wir noch eine. Weiterlesen

Zeitzeichen – Blick zurück im Zorn

Diesmal ein längerer Blog. Aber die Sache gibt´s her. Warum der WDR die Alten loswerden möchte. Warum dies nicht nur töricht ist, sondern auch unrecht. Und wie einer, der von Zeitzeichen zum Alters-Schafott geführt wird, das findet.

Es war im schönen Frühling 1972. Auf jenem schmalen Gang im Funkhaus Wallrafplatz, wo es damals von Menschen wimmelte, kam Wolf Dieter Ruppel unerwartet auf mich zu. „Mir wird erzählt, dass Sie Mönch gewesen sind, bevor Sie zu uns in den WDR kamen.“ – „Und“, fragte ich zurück, „was waren Sie?“ – „Ich?“, entgegnete Ruppel, „ich war Gabelstaplerfahrer.“ Mönch und Gabelstaplerfahrer, fand er, das passe zusammen. „Wollen Sie nicht mit mir zusammen eine neue Sendung machen?“ Weiterlesen

Die “neue” alte Klassenfrage

Robert Habeck – ich wusste immer, dass der nicht doof ist, u.a. von unserer Oberbürgermeisterinhat es kapiert. Und mann fragt sich, warum es an seiner politischen (Regierungs-)Praxis so wenig zu spüren war. Die von den Rechten vom Zaun gebrochenen “Kulturkämpfe” sind nichts anderes, als Ablenkung von den real existierenden Klassenkämpfen. Sie dienen allein dazu, Liberale, Linke, und die Klassen, die sie wohlverstanden eigentlich vertreten sollten, zu schwächen und zu spalten. Funktioniert. Weiterlesen

Helge kommt im Fernsehen

Schlingensief auch

mit Update + noch eins nachm Gucken

Er wird 70. Und nach kurzer Zeit im Kino kommt sein Geburtstagsfilm “Helge Schneider – The Klimperclown” morgen Abend (22.50 h) in die Glotze (ARD) und bereits in der Mediathek. Verfügbar bis 19.11. Das werde ich nicht verpassen. Es gibt nur weniges in dieser verrückten Zeit, das mit mehr Vernunft getränkt ist, als dieser Kerl aus dem Ruhrpott. Wie schön, dass wir Zeitgenossen sind.

Update Weiterlesen

Wir haben das geschafft

Mit nichts hat die Ex-Bundeskanzlerin ihren rechten Anhang so verstört, wie mit ihrem legendär gewordenen “Wir schaffen das.” Da waren die christlichen Pferde mit der Demokratin durchgegangen, und die deutsche Rechte entsetzt. Merkel war noch traumatisert von einem TV-Auftritt, in dem sie ein Mädchen zum Weinen gebracht hatte, weil ihre Familie abgeschoben werden sollte – ganz so, wie es Innenminister als Leistungsnachweis ansehen. Das beliebte Kindertätscheln von Politiker*inne*n war zum PR-GAU geraten. Der Konflikt der Ex-Kanzlerin mit ihrem Anhang zeigte: die Rechte in Deutschland braucht das Misslingen, die Linke das Gelingen – ein anderes Wort für Fortschritt. Weiterlesen

Allzu grober Strich

Die “Gentrifizierung” des Fussballs gab es wirklich – aber auch Politisierung

Matthias Matthäus, davon gehe ich aus, ist ein Pseudonym. Denn mit dem gescheiterten Fussballlehrer dieses Namens, der heute als Bescheidwisser durch die Pay-TV-Anstalten gereicht wird, verwandt zu sein, wäre – von etwaigen Erbschaftsansprüchen (auch nur vielleicht) abgesehen – eine allzu ungerechte harte Strafe. Dieser Kollege schreibt bei overton: 39 Tote – das Ende eines Arbeitersports – Heute vor 40 Jahren ereignete sich eine Tragödie, die letztlich den europäischen Fußball zu einem aalglatten Sport mit Eventcharakter gentrifizierte: Es gab 39 Tote im Brüsseler Heysel-Stadion.” Seine Darstellung ist nicht grundlegend falsch, aber unzureichend. Sie übergeht wichtige politische Selbsttätigkeit. Darum im Folgenden einige Erinnerungen aus der politischen Praxis. Weiterlesen

Woanders is’ auch sch…..

Berlin, Marl, Bonn

Bonn ist wieder ans Bahnnetz angeschlossen. Freuen Sie sich nicht zu früh. Bricht jetzt mit dem “digitalen Stellwerk Köln”, das rheinische Bahnparadies an? Keineswegs. Der WDR meldet: “Ende 2025 kommt auf Pendler allerdings die nächste Belastungsprobe zu. Denn dann soll das neue Stellwerk für den Kölner Hauptbahnhof in Betrieb gehen – auch dafür ist bereits eine längere Sperrung eingeplant.” 2025 – das ist noch dieses Jahr. Sie müssen sich also gar nicht erst umgewöhnen. Weiterlesen

Wie eine Sekte – ARD

Eine 30-Minuten-Recherche in den Tiefen der ARD-“Kultur”

Matthias Dell/DLF hat es Monate später immer noch keine Ruhe gelassen. “Was wurde eigentlich aus der Causa Thilo Mischke?” (4 min, nur Audio, danke Frau Teichmann!) Warum? Weil seine Schlussfrage mit einem klaren Nein beantwortet werden muss: “Die Frage ist nur, ob die Affäre damit vorbei ist.” Nein, viele weitere werden folgen. Denn in den Anstalten merken die nichts … Weiterlesen

Flucht vor Fischer

Gespräche über Fluchtoptionen haben sich in den letzten Jahren gehäuft. Viele Optionen werden nicht genannt, weswegen ich als Beueler streng gegenwärtig entgegne: “Wo ist es besser als hier?” Flucht vor schlechtem TV-Programm ist dagegen eine mikroskopische Kleinigkeit. Nichts ist einfacher zu realisieren, zumal seit Erfindung der Fernbedienung. Doch auch daran sind gestern einige wenige gescheitert. Weiterlesen

“Er hat meine Kindheit genommen”

Journalistin Rosenbach lässt gegen Winterhoff nicht locker – ihr Film wirft hochpolitische Fragen auf, deren Beantwortung aussteht

Vor über drei Jahren brachte eine Dokumentation von Nicole Rosenbach das Geschäftsmodell des Dr. Michael Winterhoff und des u.a. in Beuel ansässigen Vereins Kleiner Muck e.V. gewaltig ins Schleudern. Und das war gut so. Selten ist journalistischen Recherchen so viel Wirksamkeit vergönnt, wie hier ausgelöst wurde. Eine Medienlawine brach langsam aber gewaltig los, so dass jetzt die Strafverfolgungsbehörden des Rechtsstaates ihrer Arbeit nachgehen. Vielen betroffenen Kindern – Rosenbach schätzt in ihrem aktuellen Film, Mediathekverfügbarkeit nicht angegeben, eine vierstellige Zahl – hilft das nicht mehr wirklich. Wie konnte es so weit kommen? Und ist das überhaupt ein Einzelfall? Weiterlesen

Würstchen

“Würstchen” sind es, die uns die nächsten vier Jahre in dieser Republik regieren sollen. Das meint nicht nur Leo Fischer, den ich in dieser lesenswerten MDR-Altpapier-Kolumne von René Martens gefunden habe, der sich rechtschaffen aber vergeblich an diesem höchsten Beueler Feiertag um Humor bemüht: Wenn Würstchen zum Messer greifen – Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion attackiert im Stil der AfD unliebsame Medienorganisationen. Jeff Bezos sieht die ‘Washington Post’ als sein persönliches ideologisches Megaphon.” Weiterlesen

Im öffentlichen Auftrag

Zusammensetzung und Arbeitsweise der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgremien

Auf einen Blick

– Rundfunk- und Verwaltungsräte kontrollieren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland und sollen dessen gesellschaftliche Verankerung sichern.

– Eine genauere Betrachtung offenbart jedoch grundsätzliche Defizite der Gremienstrukturen bei teilweise hohem Kostenaufwand.

– Der politische Einfluss in den Gremien reicht weit über die formale Präsenz politischer Vertreter*innen hinaus. Weiterlesen

Weglassen

1988 organisierte ich selbst mal ein Studiopublikum für den WDR. Eine “Fernsehbrücke Köln-Kiew” wurde vorbereitet, und ich machte dem Sender eine lange Liste von Menschen und Organisationen der Zivilgesellschaft, die nicht nur Kulisse sein, sondern dazu selbst auch was inhaltlich beizutragen hatten. Diese Arbeit hat – nicht nur wg. ihrer guten Entlohnung – seinerzeit grossen Spass gemacht. Es war die gute Zeit der Entspannungspolitik, in der UdSSR regierte Michail Gorbatschow. Er wurde hierzulande mehr verehrt als zuhause. Weiterlesen

Berlin

#metoo ist dort nicht besonderer als anderswo auf der Welt

Immer wenn ich denke, was ich über Berlin denke, seien Vorurteile, werden sie aufs Neue bestätigt. In den 70ern bei den Jungdemokraten war uns in NRW schon klar, dass die sich bis auf die Zähne “linksradikal” gebenden Westberliner mental durch das Eingemauertsein schwerbeschädigt sind. Jetzt ist die Mauer schon 35 Jahre weg, und es ist immer noch nicht wieder gut. Im Gegenteil. In einer sich immer wieder selbsreferentiell gegenseitig befruchtenden Medienblase, hunderte Kilometer weg von der Mehrheit der Republik und ihrer Wirklichkeit, wird es immer schlimmer. Besonders abstrus: sie halten sich nicht nur national, sondern weltweit für bedeutend und massstabsetzend. Was für ein Irrtum. Weiterlesen

Gespenstisch

Mediathekperlen, nach denen Sie sich schlechter fühlen

“Dieses Programm enthält Szenen, die für junge und empfindsame Zuschauer:innen nicht geeignet sind”, warnt die Arte-Mediathek. Ich bin zwar nicht jung, aber offenbar empfindsam. Denn In den besten Händen – Die Gelbwesten-Demos sorgen für Chaos in Paris. Doch Raf, eine Comiczeichnerin mittleren Alters, hat zunächst andere Probleme: Ihre Partnerin Julie will sich von ihr trennen. Als sie Julie nach einem Streit nacheilt, stürzt Raf und bricht sich den Arm … – Catherine Corsini zeichnet eine temperamentvolle Momentaufnahme gesellschaftlicher Differenzen. Mit Valeria Bruni Tedeschi.” Verfügbar nur noch 3 Tage. Das konnte ich mir nicht vollständig ansehen. Weiterlesen

Aus dem Skiurlaub zurück?

Schäubles Tochter auf dem Weg nach oben

mit Update 6.1.

Christine Strobl, im Hauptberuf ARD-Programmdirektorin, ist wieder auf Arbeit, und lässt sich von dpa und FAZ zum “Fall Mischke” zitieren. Das zeigt, dass sie von Papa Wolfgang Schäuble nicht wenig gelernt hat. Für die Jüngeren: Wolfgang Schäuble war der langjährige Bundesfinanzminister, dem wir grosse Teile der gegenwärtigen Infrastruktur unserer Republik zu verdanken haben. Und nicht nur wir: die meisten Regierungen von EU-Mitgliedsländern hat er zu ähnlicher Haushalts-, Wirtschafts- und Sozialpolitik erpresst. An der irren “Schuldenbremse” freilich, die noch heute Klimaschutz und Infrastrukturinvetitionen ausbremst, war er nicht alleine schuld. Weiterlesen

Die Kunst des Aufhörens

Zum Glück weiss ich, z.B. von unserer Oberbürgermeisterin, dass er zu den “stillen Stars” gehört. Er war und ist sich seiner Rolle bewusst: Haushaltspolitiker*innen sind in jedem Parlament ein Machtzentrum. Wenn so einer mit 39 aufhört, stellt er unter Beweis, dass er (immer noch) nicht süchtig ist. Sven-Christian Kindler gab der taz/Tobias Schulze dieses Interview, das mein Aufsehen erregt hat: Weiterlesen

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