Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: WDR (Seite 2 von 26)

TV ohne Fussball (II)

Kritik und Vorschau

Während gestern 22,5 (von 85) Mio. Deutschland gegen Schottland mit einem erwartbaren fussballerischen Verlauf glotzten – am stärksten war Schottland 1974 bei der Heim-WM, als sie ungeschlagen ausschieden und Peter Lorimer der beste Mann war – bingewatchte ich “Damaged Goods”. Fesselndes Chaos in der 1. Halbzeit, das in der 2. Halbzeit zugunsten alter Klischees des “Erwachsenwerdens” gefährlich in Richtung Kitsch abrutschte. Weiterlesen

“Flut”-Journalismus

Ein altes BRD-Sprichwort lautet: “Hast Gu einen Opa, schick’ ihn nach Europa!” Er war ein durchaus treffender Kommentar zur Personalpolitik der Parteien. Eine mögliche Aktualisierung könnte lauten: “Hast Du zuviel nervende Frau’n, lass’ sie nach Brüssel abhau*n.” Das insinuieren Medien, die einige Ampelkoalitonär*inn*e*n womöglich gar für befreundet halten – hier verlinkt die Ippen-Gruppe, die sich wiederum auf Springers Politico bezieht. Weiterlesen

Darf der das?

Der WDR stört das DFB-“Sommermärchen”-Marketing, weil (kleine) Teile von ihm (noch) unabhängigen Journalismus machen

mit Update mittags und Update 6.6.

Der Ärger der Fussballmillionäre und ihres Apparates beim grössten Sportverband der Welt, dem Deutschen Fussball-Bund, ist gross. Da bereiten sich 26 Spieler und ein um ein Vielfaches grösserer PR-Apparat auf ein “dringend notwendiges” “Sommermärchen 2.0” vor, das – wie immer – mit einem deutschen Titelgewinn enden soll, und dann das: Rassismus! In Deutschland! Weiterlesen

Und die Strafe folgt sogleich

Die Ignoranz der handelnden Politik gegenüber oligarchischer Medienmacht bringt die bürgerliche Demokratie an den Klippenrand

Die Erde ist keine Scheibe, von der jemand runterfallen kann. Aber die Schwerkraft existiert wirklich. Und sie ist sehr kräftig.

Bürgerliche Grundrechte sind oftmals blind gegenüber sozialer Wirklichkeit. Nur in einer sehr kurzen Periode der West-BRD-Geschichte wurde das mal von klugen Liberalen und Sozialdemokrat*innen zusammengedacht. Heute geschieht das in öffentlichen Diskursen kaum noch. Materialistische Analyse gesellschaftlicher Prozesse kommt nicht mehr vor. Es dominieren wieder Schwarz-Weiss- und Gut-und-Böse-Darstellungen – hilf- und wirkungslos, ausser für das selbstrefenzielle Befinden derer, die sie ausstossen. Weiterlesen

Ein Liebesfilm?

Was bliebe vom WDR noch, wenn er seine “Tatorte” nicht hätte?

“Münster” ist der Quotenburner. “Dortmund” ist mein Heimatkrimi – obwohl: von der fabulösen Startmann- und frauschaft ist nicht mehr viel übrig geblieben. “Köln” musste ich seit Jahrzehnten lieben, weil ich selbst oft dort bin, und Dietmar Bär und Klaus-Jürgen Behrendt eingewanderte Ruhris wie ich sind. Unvergessen in “Leo und Charlotte” (kein Wikipedia-Eintrag, niemals Mediathek). Weiterlesen

discovery art fair in Köln

Ich mag Kunst anschauen, immer wieder und gerne was – für mich – Neues. Über Kunst schreibe ich fast nie, das überlasse ich Menschen wie zum Beispiel Ingo Arend, der versteht da was von. Ich weiß nur, was mir gefällt. Und ich mag es, wenn KünstlerInnen ihre eigenen Arbeiten zeigen können, unkuratiert und frisch aus dem Atelier. Andererseits brauchen viele KünstlerInnen die Hilfe von guten und fairen Galerien, um ihre Ware an die interessierte Frau zu bringen oder an ihren Mann. Weiterlesen

“Humorkrimis”

Etwas besoffen von dem Erfolg ihrer TV-Serie “Mord mit Aussicht” (2008-14), die der WDR im NRW-Teil der Eifel angesiedelt hatte und von Alfred Bioleks Produktionsfirma “Pro” produzieren liess, hatte die ARD vor Jahren eine “Idee” um ihr abkippendes von Werbung charakterisiertes Vorabendprogramm zu retten: Humorkrimis. Jede ARD-Anstalt sollte was Lustiges aus ihrer Region produzieren, und schon sind die debilen Zuschauer*innen so begeistert, wie bei “Mord mit Aussicht”. Es endete fürchterlich. Mit einer Ausnahme. Weiterlesen

Bissig in der Wagenburg

mit Update 8.4.

Das Tragische an Selbstferentialität ist: die leidenden Betroffenen merken es gar nicht. Das Leid ist schmerzfrei, und darum so selbstverstärkend. Dieser Gedanke drängte sich in mir nach vorne bei den was-mit-Medien-Reaktionen auf “Der neue öffentlich-rechtliche Rundfunk”. Ich gestehe: bei Unterschriftensammlungen schaue ich selbst zuerst darauf, wer sie mit welchem Interesse initiiert hat. Das zu ermitteln ist immer sachdienlich. Weiterlesen

Völkerrechtswidrig

Der 24. März 1999 ist ein denkwürdiger Datum. An diesem Tag, vor 25 Jahren, begannen die Luftangriffe der NATO auf Jugoslawien. Deutschland war dabei. Gerhard Schröder als Kanzler, Rudolf Scharping als Verteidigungsminister und Joschka Fischer als Außenminis­ter folgten den Forderungen der USA und bombten mit. Die Begründung dieses Militärein­satzes war, dass Jugoslawien nicht zur Unterzeichnung eines Abkommens bereit war, das im Februar 1999 in Rambouillet in Nordfrankreich ausgehandelt worden war. Weiterlesen

Nicht jugendfrei

Wunderbarer Stunk und wundersame Bahn CLXXXVI

Stunksitzung 2024, das ging ja schon gut loss. Störung in Sinzig, nichts fährt bei der DB. Unten: Störung bei Linie 18, irgendwas in Köln ist kaputt. Anprobe des Kostüms gescheitert. Auf eine Stunde später vor dem Eingang verschoben. Die DB liess in Sinzig einen RE umdrehen. Die Fahrt nach Köln gelang doch. Aber die KVB … Weiterlesen

Benko – Marley

Kommende Perlen

Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann haben (im Auftrag des WDR) mal wieder fertig: René Benko: Der Zocker und die Politik – Die Pleite schlug in Deutschland ein wie eine Bombe. Der Zusammenbruch der SIGNA-Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko könnte auch hierzulande Milliardenschäden nach sich ziehen: Hunderte Millionen Euro an Krediten deutscher Banken sind in Gefahr.” Heute um 22.50 h in der ARD und danach hoffentlich lange mediathekverfügbar. Weiterlesen

Reform oder Reparatur

Hilferufe als Klopfzeichen aus dem Maschinenraum der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten

Abstract: Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) in der Kritik steht, ist nicht neu. Zu große Regierungsnähe, parteipolitische Einseitigkeiten, mangelnde Ausgewogenheit des Programms, Überbürokratisierung und selbstherrliche Führungskräfte, teilweise mit ausgeprägter Selbstbedienungsmentalität – diese Themen begleiten mich, seit ich vor 40 Jahren meinen ersten Beitrag für den WDR produzierte. (1) Doch bis zur Affäre Schlesinger galt, was Johannes Ludwig im Februar 2009 eine ehemalige Führungskraft des Öffentlich-Rechtlichen sagen ließ: »Das wird an denen abprallen«. Und: »Die Öffentlich-Rechtlichen glauben es sich leisten zu können.« (Ludwig 2009: 6) Die Causa Schlesinger hat für Erschütterungen gesorgt, die an den öffentlich-rechtlichen Hierarch*innen nicht einfach mehr so abprallten. Weiterlesen

Gegen Götzenverehrung

In staatsaktähnlicher Weise soll heute der verstorbene Steuervermeider Franz Beckenbauer verehrt werden. Das öffentliche TV überträgt live. Und sofern Schnee und Eis es nicht vermeiden, wird auch der kommende Bundesligaspieltag davon geprägt – jedenfalls, wenn es nach denen geht, die für die Inszenierung verantwortlich sind. Immerhin gibt und gab es abweichende Stimmen. Weiterlesen

Deregulierter Wahrheitsmarkt

Lesen Sie Armin Wolf

mit Update nachmittags

Der in meinen subjektiven Augen seriöseste Journalist deutscher Sprache, Armin Wolf, hat auf Einladung von Prof. Volker Lilienthal und der Augstein-Stiftung an der Uni Hamburg eine Ringvorlesung gehalten, die er freundlicherweise in seinem Blog online gestellt hat: “Was wir besser machen könnten”. Ich geniesse seine Arbeit als Journalist und Moderator immer häufiger über die 3sat-Ausstrahlung von ZIB2, dem Österreich-Gegenstück der ARD-Tagesthemen oder des ZDF-heute-journals. Testen Sie mal den Unterschied. Weiterlesen

Adenauer und die Banane

Wie der alte Kanzler zu einem neuen Zitat kam

Nein, meinte der Redakteur vom Dienst, nein – er wolle, im Gegensatz zu seinem Vorgänger RvD aus der vergangenen Woche, kein ernstes Stück über die neue Bananenmarktordnung der Europäischen Kommission. Eine Glosse – das wär’s. Für uns, meine Kollegin Elke Bröder und mich, bedeutete dies: Neues Konzept, alles umstricken, die Interviewpartner austauschen oder auf ihre „Glossentauglichkeit“ hin überprüfen. Was, so die Frage der Autoren, wird mit dem historischen Aspekt – Adenauers Kampf für die zollfreie Banane? Den, so findet der Redakteur, wolle er auf jeden Fall, nur eben nicht so ganz ernst, mehr glossierend. Die freien Autoren gehorchen: Adenauer, Banane, Europäische Wirtschaftsgemeinschaft – alles ein bißchen lustig. Sollte er haben. Weiterlesen

Zwei Perlen oder eine?

Hören und Sehen

Zunächst zu der, die ich selbst geprüft habe. Manni Breuckmanns Klage über das Verschwinden der Reportage im Radio ist mir in Erinnerung geblieben. Seitdem achte ich intensiver darauf, wenn mir doch mal eine begegnet. Heute morgen z.B. in den DLF-“Gesichtern Europas“. Es handelt sich offenbar um eine Wiederholung eines schon gelaufenen DLF-“Hintergrunds“, der schon gestern Abend von mir unbemerkt gelaufen ist. Und zwar dieser von Niklas Mönch: Frankreich: Abgehängte Regionen und Wut auf den Zentralstaatstaat – Immer weniger Bahnhöfe, Postämter, Arztpraxen und Menschen – in den Regionen der sogenannten ‘Diagonale du vide’ in Frankreich herrscht große Leere. Ein Nährboden auch für politische Extreme.” Weiterlesen

Noch zu stoppen?

„Ist die Klimakatastrophe noch zu stoppen?“ – Veranstaltung der Düsseldorfer Initiative „Weitblick – 
Forum für Frieden Demokratie Gerechtigkeit“ am 29. November 2023 im DGB-Haus Düsseldorf

Für ihre dritte Diskussionsrunde hatte die Initiative „Weitblick“ Jürgen Döschner, ehemaliger WDR-Redakteur, als Klima- und Energieexperten eingeladen; Helmut Rehmsen, früher für den WDR als freier Redakteur tätig, interviewte den Gast und moderierte als Mitwirkender in der Initiative den Abend. Weiterlesen

Weich geworden

Zunächst ist mein Hirn weich geworden. Heute Mittag geriet ich in die WDR-Nachrichten, in der ein Irgendwas-mit-Terrorismus-Experte wiedergegeben wurde, etwas “könne definitiv nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden”. Wofür meine 18€/Monat? Arbeitet in den Nachrichtenredaktionen denn wirklich keine*r mehr?

Weich geworden sei auch Henry Kissinger. Weiterlesen

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