Zu den Zeiten des Kalten Krieges wäre eine militärische Auseinandersetzung zwischen den USA und der Sowjetunion gleichbedeutend mit einem Dritten Weltkrieg gewesen. Diese Gefahr besteht heute nicht mehr. Aber die geopolitische Lage in Syrien provoziert Aggressionen und kann ein Deja-vu des Kalten Krieges bedeuten. Das Säbelrassen der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Russlands, des Irans, Israels und Saudi-Arabiens sowie der Türkei dokumentiert deren völlige Hilflosigkeit und das Totalversagen der Diplomatie. Der Weltsicherheitsrat der UNO ist gelähmt, weil das Einstimmigkeitsprinzip jede politische Strategie zunichte macht. Nicht zuletzt deshalb machen sich die beiden UN-Experten Marc Engelhardt und Andreas Zumach große Sorgen um die Weltorganisation und deren Einfluss auf den Frieden.
Es wäre an der Zeit, im Falle Syriens alle Register der Diplomatie zu ziehen. Die Bundesregierung könnte z.B. Joschka Fischer fragen, der heute 70 Jahre alt wird und vielleicht als Vermittler tätig werden könnte. Denn wenn Raketen und Bomben zum Einsatz kommen, endet das zwangsläufig im Desaster.
“Diese Gefahr besteht heute nicht mehr.” – das würde ich gerne glauben, dann ginge es mir besser. Und Herr Fischer? Hätte ja jetzt Zeit. Und könnte tätige Reue für vergangene Schandtaten (Kosovokrieg) üben. Alles, was jetzt hilft, ist gut.
Ich empfehle weiterführende Lektüre bei Telepolis
https://www.heise.de/tp/features/Skripal-OPCW-bestaetigt-Anschlag-mit-Nowitschok-4022388.html
https://www.heise.de/tp/features/Gefaehrliche-Anti-Russland-Hysterie-Nowitschok-und-das-Gift-der-Theresa-May-4022365.html
https://www.heise.de/tp/features/Frankreich-Der-Angriff-muss-sein-4021551.html
https://www.heise.de/tp/features/Libyen-Vom-Fluch-der-Milizenherrschaft-4022545.html?seite=all
und Nachdenkseiten
https://www.nachdenkseiten.de/?p=43460