Gestern nahm die Leseaktivität auf dieser Seite einen merkwürdigen Aufschwung. Die Blogsoftware zeigt mir (und Ihnen uber “Meistgelesen in den letzten 48 Stunden” in der Spalte rechts), was besonders viel gelesen wird. Das war gestern abend ein über ein Jahr alter Text über den Bonner Lokalpolitiker Haluk Yildiz, der gestern schon wieder von der ARD-Trashmasterin Maischberger gebucht worden ist. Er kann telegen sprechen, hat eine kurze Anreise, und erfüllt so schön das Klischee von einem Ständigen Vertreter Erdogans in Deutschland.
Die bewusstlose Fahrigkeit des für die Sendung verantwortlichen, derzeit wohl wg. der #metoo-Debatte weitgehend führungslosen, WDR wächst sich zu einer handfesten Existenzkrise der gesamten ARD aus. Wenn Sie bei ihr die Videotextseite 444 aufrufen, sehen Sie: das “Erste” ist bei Zuschauerzahlen und Marktanteilen auf das Niveau des “Unterschichtenfernsehens” (Zitat Harald Schmidt) RTL angekommen. Damals, zu Schmidts Zeiten, hatte RTL allerdings noch doppelt so hohe Zahlen wie heute. Klare Marktführer sind seit längerem die Altersheimprogramme ZDF und die ARD-Dritten (zusammenaddiert). Der gestrige ARD-Islamabend bildete einen besonderen Tiefpunkt in dieser ARD-Zuschauer*innen*krise. Sie senden und quatschen an uns vorbei.
Das haben diese Sender mit den politischen Parteien gemeinsam. Ich habe mich dazu in der Textreihe “Politisches Prekariat” bereits ausführlich ausgelassen. Am Wochenende wird uns die sich Die Linke nennende Partei dazu ein Schauspiel aufführen. Bildlich besonders eindrucksvoll hier der Bericht über Inszenierungen der Mülheimer SPD (Mülheim im Ruhrgebiet, nicht in Köln, onwohl es da sicher auch nicht besser ist; in diesem Fall: die politische Heimat von Hannelore Kraft und Bodo Hombach). Was Sie darüber lesen können, ist etwas, was nur besonders zutage tritt; in seinen Formen ist es repräsentativ für alle Parteien überall, nur dass es kaum berichtet wird – es ist Alltag.
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