Der WDR will sich jetzt auch in seiner Betriebsorganisation “crossmedial” aufstellen. Puuh, jetzt schon? Ist das nicht ein bisschen hastig? Nun ja, der Welt da draussen ist schon lange egal, ob sie was von Fernsehen, Hörfunk oder “diesem” Internet erfährt. Nicht wenigen ist auch der WDR egal. Das war nicht immer so, aber ich will nicht schon wieder nostalgisch werden.
Seine über 4.000 Angestellten interessiert so eine Reform natürlich sehr, hat sie doch direkte Auswirkung auf ihren zukünftigen Arbeitsalltag. Doch die Stimmung im Haus rührt seit langer Zeit wesentlich daher, dass die Führung des Senders sich mit dieser Interessenlage überfordert sieht. Mitarbeiter*innen-Beteiligung ist, ebenso wie Zuschauer*innen-Mitbestimmung, sofern die über plakatives mitrhabarbern in billigen Call-In-Sendungen hinausgeht, eine Störung des Produktionsprozesses. Nach meiner Kenntnis will Intendant Tom Buhrow, der rätselhafterweise bisher noch kaum selbst als Problemfall angesehen wurde, den Reformprozess mit seinen heutigen Direktor*inn*en durchziehen. Insbesondere die Programmverantwortlichen, Jörg Schönenborn (Fernsehen) und Valerie Weber (Radio), haben jedoch in ihrer Belegschaft kaum noch Kredit und Vertrauen.
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