Wenn die runtergefallenen Kinder im Brunnen schreien, sollen die Grosseltern sagen, wie wir sie da wieder raus kriegen. So durfte Günter Verheugen heute im DLF erklären, was die Beteiligten aller Seiten beim Brexit alles falsch gemacht haben. Die alte Schule versuchte noch die Interessen der Gegenseite zu kennen und zu verstehen. Auf der Grundlage war, und ist es immer noch möglich, zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen, mit dem alle ihre Gesicht wahren und weiterleben können. Diese Technik ist irgendwo verloren gegangen. Wo ist sie nur hin?
Denn wofür die Europäer*innen zu doof sind, das machen sie oben in der Weltklasse auch nicht besser. China und die USA lieferten sich in Papua-Neuguinea ein Finale ohne Ergebnis, aber mit vielen Verletzten. Und die Drumherumsitzenden bedauern schweigend und staunend, dass sie die noch nicht zum Mars umsiedeln können.
Hinter diesen Kulissen werden andere verschoben. In Sachen Jemen-Krieg tut sich was. Da es schlimmer kaum werden kann, ist das ein Zeichen kleiner Hoffnung. Vielleicht ist es Ausfluss nichtöffentlicher Strategiekriege in den USA, für die der Kashoggi-Mord nur der Vordergrund ist.
Aufschlussreich auch der Bericht von Jürgen Gottschlich/taz von der Istanbuler Buchmesse. Linke Verleger werden nicht mehr von der Staatspolizei unterdrückt, sondern vom Papierpreis und Lira-Kurs. Erdogan kann auch subtil. Und muss sich vermutlich um Grösseres (s.o.) kümmern.
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