Kölns OB Henriette Reker erregt dieses Wochenende überregionales Aufsehen, weil sie ein Tempolimit auf dem Rhein fordert. Auf dem Rhein? Tempolimit? Das hat einen einfachen Grund: die Schiffe dürfen Treibstoffe verbrennen, die mglw. sogar von unserer Müllverbrennungsanlage aus Umweltschutzgründen abgelehnt werden müssten. Dabei verbreiten allerdings die langsamen, rheinaufwärts kriechenden Schiffe entschieden mehr Gift, als die Schnellen rheinabwärts.
Rekers PR-Wind verweist auf ein spezielles Beueler Luftverschmutzungsproblem. Es wird nämlich überhaupt nicht gemessen, weder zwischen 1,50m und 4m Höhe, wie gesetzlich vorgeschrieben, noch gar, wie es angebracht wäre, auf Kinderhöhe. Wir hatten hier schon auf private Luftmessungen mit Hilfe der Deutschen Umwelthilfe im Combahnviertel hingewiesen: sie ergaben eine klare Überschreitung der zulässigen Grenzwerte.
Das zuständige Landesamt und die Bezirksregierung Köln messen in Beuel überhaupt nichts. Das heisst, der Löwenanteil des Schiffsdrecks wird in Beuel nicht erfasst. Die Wetterstatistik für Bonn ergibt 80% Windrichtungen von Westen (allein 46%) und Süden, letzteres weht die Abgase der rheinaufwärts fahrenden Schiffe zurück. Es ist also technisch alles darauf ausgerichtet, die Messung der Schiffsabgase zu vermeiden. Statt, wie es angebracht wäre: die Abgase.
Danke auch!
Das ist ungerecht.
Jedem Stadtteil eine eigene Stadtteilmessstelle!
Es verwundert sehr, dass die für soziale Gerechtigkeit eintretenden Oppositionsparteien auf diese Forderung, anders als in der Bäderfrage, verzichtet haben.
Woran liegt es?
Die neue SPD-Ratsfraktionsvorsitzende hatte doch unlängst erklärt, Autos müssten raus aus der Innenstadt.
Beuel liegt dann wohl weit draußen vor der Innenstadt, dort, wo die Luft trotz Rhein noch rein ist.