Gestern sprach ich mit einer Kollegin, die wie ich und Extradienst-Autor Andreas Zumach sehr besorgt über die Demontage des INF-Abrüstungsvertrages ist, und das nach ihrem Gefühl mangelhafte öffentliche Interesse daran. Ich empfinde es nicht als so mangelhaft, und: es lässt sich daran arbeiten. Aber das die Köpfe der Menschen bestimmende Paradigma hat sich verschoben, und nicht in die falsche Richtung. So furchtbar atomare Bedrohung war und geblieben ist, die Menschheit ist in der Lage sich auch “zivil” komplett selbst zu zerstören. Und die Zahl der Menschen, die das besorgt und erregt, nimmt zu.
Vielleicht ist das auch schon das ganze “Geheimnis” des aktuellen Demoskopie-Hochs der deutschen Grünen. Hierzulande ist die Gattung Eisbär spätestens seit dem Berliner “Knut” offensichtlich schon gewichtiger als der ganze Talkshow-Trash. Wenn dem Eisbär was nicht passt, dann ist sogar der Aufwand weltweiter Agenturberichte von einer von Atomversuchen verseuchten sibirischen Halbinsel nicht zu hoch. Und seine Not scheint so gross zu sein, dass wir, wenn es die russischen Behörden erlauben, sicherlich bald Livebilder geliefert bekommen. Helmut Höge, dessen journalistischen Tierwelt-Gesamtwerk sich dem Niveau des kürzlich verstorbenen Horst Stern annähert, berichtet in der taz, und auch der SZ ist es Berichterstattung wert.
Über die Eisbären hinaus gibt es weitere klimawissenschaftliche Belege. Die FAZ hat ein paar planetare Grafiken präsentiert und berichtet über neue Forschungen zum Gletscherbestand und den korrespondierenden Risiken für die Trinkwasserversorgung.
Iran
In diesem Jahr der Jubiläen jährt sich auch die islamische Revolution im Iran. Rainer Hermann/FAZ gehört zu den Autoren, die darüber nicht nur räsonieren, sondern sich ernsthaft interessieren, und nicht nur interessegeleitet daherschwafeln. Er empfiehlt zwei Buchveröffentlichungen.
SPD
Selten genug, stimme ich heute mit einem SZ-Kommentar von Mike Szymanski völlig überein.
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