Thomas Moser/telepolis berichtet den Stand der Ermittlungen zu dem eifrig nach Tunesien abgeschobenen möglichen Mittäter Anis Amris und möglichen Mitarbeiter des marrokanischen Geheimdienstes beim Attentat vor über 2 Jahren auf dem Berliner Breitscheid-Platz. Wie immer macht der Bundesinnenminister dabei keine gute Figur, und sollte im Angesicht der Hinterbliebenen der Attentatsopfer zügig zurücktreten.
Jens Berger/nachdenkseiten regt sich über das in seinen Augen “antirussische” Programm des DLF auf. Gemünzt auf konkret zu benennende Beiträge kann man das so sehen. Er wählt aber ein besonders schlechtes Beispiel: die Tschetschenien-Serie in der Magazin-Sendung “Europa heute” (bisher: hier, hier und hier). Samstag werden die Beiträge in der Reihe “Gesichter Europas” zusammengefasst wiederholt. Tschetschenien ist in der deutschen Öffentlichkeit nun wahrlich ein blinder Fleck. Es ist nämlich ein Beweisstück der These von Ilan Zev (Mediathekangebot bis 10.5.), dass “Krieg gegen Terror”, egal ob von Bush, Putin, Trump oder von der Leyen geführt, nichts anderes hervorbringt als noch mehr Krieg und Terror. Tschetschenien muss auch deshalb journalistisch ausgeleuchtet werden, weil es Ausgangspunkt von Auftragsmorden ist, die morgen oder übermorgen auch vor unserer Haustür geschehen können.
Ich hasse die Gut-und-Böse-Kategorien im Blick auf vielfältige Gesellschaften und Länder. Auch eine linke Russland-Kritik ist möglich und nötig – ein gutes Beispiel ist Uli Hufen, hier auf WDR5 mit einer ausführlichen Kritik zur russischen Dissidentin und Leipziger Buchpreisträgerin Masha Gessen (wie beim WDR üblich und ärgerlich ohne Textangebot, nur Audio)
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