Togo? Franz-Josef Strauss wusste wenigstens noch, wo das ist. Er war mit dem Diktator befreundet, dessen Familie heute noch dieses Land regiert. Es gibt dort – wie überall – eine demokratische Opposition. Die würde sich freuen, wenn sie hier jemand beachten würde. Dank an Martin Dolzer/Junge Welt.
Deutschland und Frankreich wollen ihr eigenes “Afghanistan”. In der Südsahara, deren Regimes sie fürs Flüchtlinge deportieren ausbilden und bezahlen, sind sie auf dem besten Wege dahin. (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv)
Emmanuel Macron hat sich jüngst beim G7-Gipfel als Macher und Staatenlenker inszeniert. Dass er tatsächlich was für den Klimaschutz tut, glauben ihm seine eigenen Staatsbürger*innen jedenfalls nicht.
Im Gegensatz zu Togo oder der Subsahara wird gegenwärtig aus Hongkong mehrmals täglich von deutschen Medien berichtet. Bei Werner Rügemer/nachdenkseiten erfahren wir, auch wenn Rügemer frei von Chinakritik schreibt, warum da eine Menge Grosskapital und Geldwäsche auf dem Spiel steht. Georg Blume/sp-on, heute in Paris ansässiger ehemaliger China-Korrespondent, gibt meiner Meinung nach genau die richtigen Hinweise, wie hiesige Regierungen mit der komplizierten politischen Lage umgehen sollten. Eine Frage lassen sowohl Rügemer als auch Blume offen: was genau soll “der Westen” sein?
Ein Opfer gigantischer Geldwäsche, Betrugs und Raubs von Staatseigentum ist Malaysia. Ein Staatsfond wurde vom vorigen Staatspräsidenten gemeinsam mit zum Teil gewiss in Hongkong residierenden Raubrittern leergeräumt. Zwei Flugzeuge stürzten in zeitlicher Nähe dieses Vorgangs auf rätselhafte Weise ab, eins davon über der Ukraine. Merkwürdig, dass die malaysische Position bei den Untersuchungen zu Letzterem niemanden in hiesigen Medien interessiert – ausser Florian Rötzer/telepolis – obwohl es doch das am meisten betroffene Opfer ist. Müssen sie sich da in Asien nicht vorkommen wie zu Zeiten der “Opiumkriege”? “Der Westen” von heute, wer immer das sein mag, weigert sich beständig, aus dieser Geschichte zu lernen.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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