Ob sie zusammen genossen werden sollten, muss jede*r für sich selbst ausprobieren. Es wäre nicht meine erste Idee. Ich möchte hier nur auf aktuelle Texte zu ihnen hinweisen.
Das beste Wiener Schnitzel in Bonn habe ich bisher hier genossen. Jörn Kabisch/taz empfiehlt dagegen eine japanische Version, weil sie am pfleglichsten mit dem Fleisch umgeht. Seine Darstellung spricht mich an, weil ich nicht ausschliesslich fleischlos esse, aber unbedingt für Respekt vor dem Tier und dem Produkt auf dem Teller eintrete. Also Finger weg von Billigangeboten und die Küche befragen. Gute Küchen freuen sich darüber, weil es ehrliches Interesse zeigt.
Nun zum Brunello. Mein Lieblingswein ist er nicht, der ist aus Sardinien, ersatzweise (aber auch etwas teurer) sein regionaler Nachbar. Aber ich habe auch noch nie einen schlechten Brunello getrunken. Angeheizt durch die Toskana-Welle, die seit den 70ern durch fast die komplette deutsche Lehrer*innen*schaft schwappte, bekamen seine Preise in diesem Jahrtausend irreale Dimensionen. Vom globalen Grosskapital von den USA bis China war er, wie der Bordeaux, als Geldanlage entdeckt worden. Irgendwelche subversiven Kräfte in Italien liessen sich dann um 2010 beim Panschen erwischen. Komisch, dass taz-Autorin Michaela Namuth auf diese Vorgeschichte gar nicht eingeht. Was sie schreibt kann ich jedoch bestätigen: Montalcino ist – selbst ohne Brunello, aber an dem kommt dort sosieso niemand vorbei – eine Reise wert. Und in Zeiten des Overtourism keinesfalls in Zeiten, in denen in Deutschland Schulferien sind! Die Krise von 2010 hat die Brunellopreise im Zaum gehalten, notdürftig. Billig wird er nie werden, und wenn, dann wäre er schon tot.
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