Die WDR-Programmdirektion ist wahrscheinlich schon traumatisiert davon, dass sie in der Glotze immer ein Altersheimpublikum bespielen muss. Mit meinen 62 gehöre ich dort endlich dazu, eher am unteren Rand des Altersspektrums. Ausser beim Fußball. Vorigen Sonntag guckten rund 650.000, gestern 560.000 in NRW die Bundesligaberichte. Um danach massenhaft wieder zu fliehen: in der Vorwoche waren 500.000 weg, gestern 400.000.
Wenn also jemand in der WDR-Programmdirektion meint, Arnd Zeigler sei das Quotengift, ist er jetzt eines Besseren belehrt. Das Einkaufen von (früheren) RTL-Grössen, aktuell den Herrn Hallaschka, ist jedenfalls Teil des Problems, nicht der Lösung. Ich hätte nicht gewusst, warum ich dranbleiben soll. Wenn die WDR-Führung Zeiglers fleissige Fußballliebe nicht zu schätzen weiss, er hat im linearen Programm von 22.15 h bis zum nächsten Morgen jetzt alle Anfangszeiten durch, durch fast wöchentliche Programm-Umbauarbeiten (der WDR könnte mit der Deutschen Bahn zusammengehen), dann soll er ihn doch in Gottes Namen ganz aus der Glotze rausschmeissen, und nur im Internet senden lassen – dafür braucht er allerdings den WDR nicht mehr. Wenn er dort Premier-League-Spielberichte zeigen darf, gestern Liverpool-ManCity, umso besser. Von der Bundesliga darf er in der Internetversion nur Standbilder bringen, dank der genialen ARD-Lizenzpolitik.
Ich gestehe offen: der WDR ist mir mittlerweile so wurscht … aber Arnd werde ich folgen.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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