“Das Wohnen von Morgen” und 100 Jahre Mieterverein Bonn. Ein ganzer Tag,rund 10 Stunden im Frauenmuseum, umgeben von Bauhaus-Objekten. Ich hatte das Vergnügen, die Arbeitsgruppe “Mehr Wohnungen für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis” zu protokollieren.
Ausgangspunkt der Diskussionen ist das prognostizierte Bevölkerungswachstum. So soll die Einwohnerzahl Bonns bis 2030 um rund 10 Prozent steigen. Bei ca. 32.000 neuen Einwohner*innen ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf von 15.000 Wohnungen. Und das bei einer akuten Flächenknappheit auf Bonner Stadtgebiet.
Im Rhein-Sieg-Kreis besteht gleichfalls Wohnungsbedarf. Dort liegt die Zuständigkeit allerdings nicht beim Kreis, sondern bei den Städten und Gemeinden. Erschwerend kommt hinzu, dass Stadt und Kreis zwar seit einigen Monaten bei der Entwicklung von Gewerbegebieten kooperieren, man in der Wohnungspolitik bisher allerdings nicht zusammen arbeitet.
Jenseits der Tagespolitik haben wir die Gründung neuer Wohnungsbaugenossenschaften debattiert. Und selbstverständlich sollten auch große Arbeitgeber wieder Wohnungen für ihre Beschäftigten bauen. In diesem Kontext spielt die Zusammenführung von Arbeiten und Wohnen eine entscheidende Bedeutung, da sie verkehrsvermeidend wirkt. Wenn z.B. auf der Stadtbahnlinie 66 zwischen Siegburg und Bonn ab 2023 ein Fünf-Minuten-Takt realisiert wird, sollten jetzt bereits konkrete Planungen für neue Wohnungen entlang der Gleistrasse in Angriff genommen werden.
Die Demokratisierung des Wohnungsbaus nahm einen zentralen Bestandteil der Diskussionen ein. Weg von den Finanzkonzernen, hin zu urbanen und solidarischen Wohnungsformen.
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