“Ein geschlossenes Kommunikationssystem”
Italienische Bürgermeister sollen eine ganzseitige Anzeige in der FAZ gestaltet haben. Digital existiert sie nicht, ich habe sie nicht gefunden (Hinweise auf den Originaltext willkommen!). Existiert sie also überhaupt? Die Berichte über sie sind zahllos, Ausdruck alltäglicher politischer Deutungskämpfe. Sicher ist nur: der darbenden FAZ und ihrer Kasse tut sie gut. Ich kann also auch nur deuten: natürlich haben die Signori und Signoras (sind welche dabei?) recht. Das europäische Agieren der Bundesregierung wird sich bitter rächen, ökonomisch und sozial (dieser Link verschwindet in einigen Tagen in einem Paywall-Archiv).
Ulrich Menzel/Blätter schrieb einen Schnelldurchlauf durch die Geschichte der Globalisierung bis zur jetzigen Coronakrise. Seine Deutung: sie ist an der Wand gelandet, und wird zurück müssen. Die künftige Macht Chinas wird von ihm meiner Meinung nach massiv unterschätzt. Sie resultiert aus der sichtbar werdenden Schwäche aller Konkurrent*inn*en.
Otfried Jarren begegnete mir, als ich stellvertretendes Mitglied der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) war. Er wirkte auf mich ein wenig vorsichtig, im langweiligen Sinne ausgewogen. Er hatte eine Moderationsrolle in einem Leitbildprozess. Da war das vielleicht anders nicht möglich. Denn was er jetzt bei epd-Medien als aktuelle Medienkritik formuliert, da fehlt keine Radikalität. Es passt wie die Faust aufs Auge auf die Drosten-Medien-Kontroverse. Vielleicht geht es mal als Schlüsseldokument in die deutsche Mediengeschichte ein: wie die öffentlich-rechtlichen Medien ihre letzte Elfmeterchance vergeigten.
Ein sachdienlicher Hinweis aus dem Maschinenraum…: Ina D’hondt (ZDF/Brüssel) hat den Text (Brief) der Anzeige: https://twitter.com/InaDhondt/status/1244748648099000320/photo/1
(via spiegel.de)