Und: wer war Robert Koch?
Wie mittlerweile fast jedes Kind weiss, und darum spontan Veganer*in werden will, sind die grossindustriellen Schlachthäuser für die dort arbeitenden Menschen ähnlich schädlich, wie für die dort “verarbeiteten” Tiere: Zentrum des Sklavenhandels, des Bruchs von Menschen-, Arbeits- und Umweltrechts, sowie der körperlichen Unversehrtheit aller sich dort aufhaltender Lebewesen. Ein Fall für einen Verfassungsschutz, der diesen Namen verdient. Wenn nun jemand der Frage nachgeht, wer das zu verantworten hat, stossen wir nicht auf einen Bösewicht, sondern auf zahlreiche Profiteure, die sich in kunstvoll arrangierten Kapitalstrukturen verbergen. Das ist jedoch kein Grund zum Aufgeben.
Werner Rügemer/arbeitsunrecht hat die Titelfrage anhand der US-amerikanischen Super-Virus-Verbreiter untersucht, und ist dabei auf gute Bekannte gestossen, die ich vor wenigen Stunden schon bei Amazon gefunden hatte. Wo ich gerade dabei war, habe ich versucht, eine ähnliche Suche bei den in Deutschland herrschenden Grossschlachtern zu beginnen. Hier meine Ansätze als Ermunterung zum Weiteruntersuchen:
Mit weitem Abstand und 28,3 % Marktanteil Nummer 1 der Schweineschlachter in Deutschland: die Tönnies-Gruppe, mit nur zwei Eigentümern, Onkel und Neffe, aber vielleicht zerstrittener als alle andern;
Platz 2 mit 14,1% Marktanteil die Vion-Gruppe aus der Steueroase Niederlande;
Platz 3 mit 13,7% die als Virussschleuder berüchtigt gewordene Westfleisch-Gruppe, als Rechtsform einer Genossenschaft ähnlich, nicht wenige grosse Bauern darunter; schämen die sich eigentlich?
Platz 4 mit 6,2 % Marktanteil Danish Crown, ähnlich wie Westfleisch aus dänischen Genossenschaften hervorgegangen.
Diese vier Unternehmen beherrschen über 60% des deutschen Schweinefleischmarktes, und bilden somit eine ähnliche Machtstruktur, wie im Lebensmitteleinzelhandel die Konzerne Aldi, Lidl, Edeka und REWE, zum Teil aus “Familienunternehmen”, zum Teil ebenfalls aus Genossenschaften gewuchert.
Das Schwein, nicht der Hund, ist übrigens des Menschen bester Freund. Als Lohn wird es vom Menschen besonders hinterhältig betrogen.
Ich werde nicht bezahlt, sondern erforsche den Mist nur aus Passion. Aber bitte: je tiefer jemand darin gräbt, um so krimineller wird es. Für Leute, die das beruflich machen, kann es leicht gefährlich werden. Es lohnt sich halt, solchen Leuten Angebote zu machen, die sie nicht ablehnen können. Bei den Lebensmittelhändlern sind das z.B. die Zeitungsanzeigen und -beilagen ….

Wer war Robert Koch?

Mein Arzt hat mir das schon vor langer Zeit erzählt, und damit sein Misstrauen gegen das gleichnamige Institut (mit-)begründet. Ich hatte es wieder vergessen. Ausgerechnet beim Spiegel hat nun Jürgen Zimmerer, Geschichtsprofessor an der Uni Hamburg (naja, da ist der Spiegel zu Fuss zu erreichen), darauf aufmerksam gemacht. Ich bin erst durch eine Rechtfertigungssuada auf DLF-Kultur überhaupt darauf aufmerksam geworden. Es stellt sich heraus, dass der feine Herr Koch Medizin mit einem angeblich “zeitgemässen” Menschenbild betrieb, das aus heutiger Sicht nur als hochkrimineller Rassismus verstanden werden kann, der, da ist seinen Rechtfertigern zuzustimmen, in Deutschland allzulange herrschende Meinung war.
Ich frage mich, warum den Leuten, die heute unter seinem Namen arbeiten, darüber überhaupt nicht schlecht wird. Oder tut es das?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net