Niklas Maak/FAZ kommentiert eine neue Bewegung: Fuck the Algorithm! Inspirierend. Denn die deutschen Medienbürokraten legen sich derzeit vor ebendiesen Algorithmen auf den Rücken. Journalistische Formate und Marken, die die Existenzberechtigung öffentlicher Medien begründen (Zapp, Sport inside, Sportclub u.v.a.) , werden nämlich der Zufallsentdeckung durch Sofakartoffeln entzogen, und sollen dem Regime ebendieser Algorithmen unterworfen werden.
Gestern Abend hatte ich mich an Arnd Zeiglers Zornesausbrüchen sattgesehen, und zappte in meinen 13 DVB-T2-Programmen vor dem Schlafengehen noch einmal kurz durch. Mit grosser Freude blieb ich beim NDR in seiner Sportclub-Story hängen. Der Sender will nicht, dass das jemand sieht, und versendet es immer kurz vor Mitternacht. Mit den unterirdischen Einschaltquoten wird anschliessend begründet, dass das “niemand” sehen will. Und gut, um des lieben Friedens willen, und um die eigenen Mitarbeiter*innen nicht endgültig zu demotivieren, wird das dann “ins Netz” gestellt. Da kann es schliesslich die ganze Welt sehen. Sie muss es halt nur finden. Und ob sie es findet, entscheidet dann der Alphabet-Konzern (Google).
Ob sich die Brit*inn*en, die den von der Naziherrschaft befreiten Deutschen dieses Mediensystem schenkten, das so gedacht hatten? Hätten sie es nicht ahnen können, da Millionen Deutsche selbst Nazis waren? Was wäre eine Alternative gewesen? Nee, das war schon eine gute Idee.
Ich sah also gestern eine Sportclub-Story, die schon achte Monate alt war, eine Wiederholung aus dem April 2020. Inhaltlich ist sie leider komplett frisch geblieben. Autor Patrick Halatsch (Redaktion: Matthias Cammann) porträtierte drei Männer, die im Leistungssport “Offensiv gegen Rassismus” arbeiten: den schwarzen Schiri Jamaine Arhin, den weissen deutschen Basketballprofi Konstantin Konga (2016-18 Baskets Bonn, heute Frankfurt) und den Präsi von Eintracht Frankfurt Peter Fischer. Letzterer scheint endlich im Widerstand gegen die AfD seine Rolle als öffentliche Person gefunden zu haben, die Erweckung ist im physisch anzusehen. Mein heimlicher Star des Films ist Luisa Konga, die Gattin von Konstantin: Model, Yoga-Geschäftsfrau und Maschinenbaustudentin (meines Wissens gibt es keinen Studiengang, in dem die Jungsdominanz grösser ist).
Wenn Sie in diesen Zeiten nach Empowerment dürsten, und das halbe Stündchen auch nicht durch Algorithmen entdeckt haben, folgen Sie meiner Entdeckung im oldfashioned linearen Sofakartoffelfernsehen – bitte hier entlang.
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