Er könne sich durchaus eine Bewerbung Nordrhein-Westfalens für die Olympischen Spiele 2036 vorstellen. Armin Laschet hat das gesagt, als die Blase der Unvernunft über Herrn Mronz und seinen kommerzfixierten  Mit-Olympiaphantasten geplatzt ist. Hat Armin Laschet tatsächlich 2036 gesagt und auch gedacht?  2036….War da nicht was?

2036 jähren sich zum 100. mal jene Olympischen  Spiele 1936 in Berlin und in Garmisch-Partenkirchen mit denen sich die Nazi-Diktatur vor der Weltöffentlichkeit reinwaschen wollte. Judenpogrome und Diskriminierung, Verbote der demokratischen Parteien und Abschaffung der Pressefreiheit waren gerade einmal drei Jahre alt. Das Schicksal jüdischer Sportlerinnen wie der Favoritin im Hochspringen Gretel Bergmann, die kurz vor der Olympiade von den Nazis aus dem Kader entfernt wurde und nach USA emigrierte oder der Leichtathletin Lilli Hennoch, die ebenfalls ausgeschlossen, 1942 nach Riga deportiert und ermordet wurde, sind nur zwei Beispiele, wie der NS-Rassenwahn unter Sportler*innen wütete. Das Regime aber präsentierte sich der Welt in Berlin scheinbar weltoffen und friedlich.

Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Gründe, den Kommerz-Schwachsinn der Olympia-Mafia abzulehnen. Zum Beispiel das gegenwärtige Trauerspiel, bei dem Olympia-Pate Thomas Bach sich gegen jede Vernunft anschickt, wie schon 2020 mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, indem er darauf besteht, dass die Spiele in Japan 2021 unbedingt stattfinden müssten – und sei es durch Impfprivilegien für Leistungssportlerinnen. An der Spitze eines Teams von Sponsoren- und Medienkommerz-Milliardeninteressen, das sich gerade anschickt, Japan unter Pandemiebedingungen zu ruinieren – allen voran bis vor Kurzem ein 85-jähriger chauvinistischer Autokrat alter japanischer Schule, der meinte, dass Frauen zuviel reden und deshalb nicht in Führungsgremien sein sollten.

Nun haben ja Frauen auch in der CDU – von zwei mächtigen Ausnahmen abgesehen – nicht so viel zu sagen. Aber bei der Jahreszahl hätte der kleine Hobbit aus NRW ruhig mal genauer hinschauen und kurz mal nachdenken sollen, bevor er sich zustimmend zu einer erneuten Bewerbung von NRW äußerte. 2036 Olympia egalwo in Deutschland – geht gar nicht. Aber wer von Karl dem Großen abstammt, ist wohl etwas schwach in Zeitgeschichte.

Über Roland Appel:

Roland Appel ist Publizist und Unternehmensberater, Datenschutzbeauftragter für mittelständische Unternehmen und tätig in Forschungsprojekten. Er war stv. Bundesvorsitzender der Jungdemokraten und Bundesvorsitzender des Liberalen Hochschulverbandes, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP bis 1982. Ab 1983 innen- und rechtspolitscher Mitarbeiter der Grünen im Bundestag. Von 1990-2000 Landtagsabgeordneter der Grünen NRW, ab 1995 deren Fraktionsvorsitzender. Seit 2019 ist er Vorsitzender der Radikaldemokratischen Stiftung, dem Netzwerk ehemaliger Jungdemokrat*innen/Junge Linke. Er arbeitet und lebt im Rheinland. Mehr über den Autor.... Sie können dem Autor auch im #Fediverse folgen unter: @rolandappel@extradienst.net