Pandemie-Kollateralnutzen? Die Jemen-Kriegsparteien Iran und Saudi-Atabien haben gesprochen, miteinander!
Im selbstbespiegelnden Lärm unseres Landes drohte die beste Nachricht des gestrigen Tages unterzugehen. Der – auch wichtige – von Joe Bidens Administration inszenierte Klima-Gipfel musste sich um veröffentlichte Beachtung nicht sorgen. Ebenso die Probleme und Konflikte in und um Russland. Sogar die erneut im Mittelmeer ersaufenden Opfer der EU-Mauerpolitik finden Erwähnung. Die “grösste humanitäre Katastrophe” im Jemen dagegen ist angesichts der Tatsache, dass wir jetzt abends um 22 h eingesperrt werden, ungerechtfertigt in Vergessenheit geraten.
Es hat doch Vorteile, wenn aggressive Kriegsführung den Aggressoren Probleme macht. Die Waffenlieferanten der deutschen und europäischen Rüstungsindustrien sind es jedenfalls nicht. Sie sehen das, was der umsichtige Thomas Pany/telepolis berichtet, vielleicht sogar mit verdientem Missvergnügen. Vielleicht freuen sie sich aber schon auf Lukrativeres, und auf Annalena Baerbock.
Ich will nicht sarkastisch werden. Wer immer daran gefingert hat, dass die terroristischen Despotenregimes des Iran und von Saudi-Arabien miteinander sprechen, und das Aufeinander-schiessen unterbrechen, der*die hat sich um Menschenleben verdient gemacht. Jeder politische Druck muss sich daran orientieren, ob er das vorantreibt oder sabotiert. Mann nennt es Diplomatie.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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