Und gerne auch Baku! Wer vor der Uefa zukreuze kriecht, ist selber schuld. Und darf sich gerne schämen gehen.
Wer ist die Uefa, dass sie den deutschen Staat, den bayrischen Freistaat und eine gewisse Grossstadt im süddeutschen Raum zu etwas zwingen kann? Das liegt an den Verträgen, die die von uns Gewählten fahrlässig unterschreiben, ohne sie uns vorzulegen. Die Texte bleiben geheim. Aber so viel ist bekannt: die Uefa (oder in WM-Fällen die Fifa) werden von den Gesetzen (oder gar rechtsstaatlichen Grundsätzen) des Gastgebers komplett freigestellt – am wichtigsten: von den Steuergesetzen!. Es gilt extraterritoriales Recht: das der veranstaltenden Mafia.
Was nun, wenn eine gastgebende Demokratie auf Gesetz und Recht besteht? Diese “Gefahr” besteht nicht. Die, die heute in den hiesigen Medien Kritik an Uefa und DFB heucheln, haben mit ebendiesen die o.g. Verträge geschlossen. Billiger, als heute inszeniert, gehts also nicht. Die Uefa würde weiterziehen. Aktuell nach Budapest und Petersburg. Gut, die Ungar*inne*n und Russ*inn*en wären zu bedauern für die zusätzlichen Pandemiegefahren, denen sie dadurch ausgesetzt würden. Andererseits: durch die aktuelle Politik ihrer Regierungen sind sie der sowieso schon ausgesetzt.
Welchen Nachteil hätten Sie und ich als Bundesbürger*in durch eine solche Verlegung? Gar keinen, null, niente. Wir müssten auf die Kartoffelchips-Reklame eines gewissen “Schweini” und die Wettsuchtpropaganda eines Loddar oder eines Oliver Kahn verzichten. Das wäre sogar gut für unsere Gesundheit. Und Sie wissen doch: es gibt nichts Wichtigeres. Ausser Fussball … Ja gut, den müssten wir dann wieder selber spielen.
Die deutsche Honoratior*inn*enclique hätte ein paar TV-Termine und Tribünenbilder weniger. Selbst das wäre zu verschmerzen. Sie, dieses 1%, befürchten realistischerweise, dass die Uefa-Mafia verschnupft reagieren würde bei zukünftigen Turniervergaben. EM 2024 z.B. in Deutschland. Da soll dann wohl landes- und bundesweit ein Regenbogenanstrahlungsverbot verfügt werden, oder wie oder was?
Es gibt da einen Deutschen in der Uefa-Exekutive (der übrigens auch ein Angehöriger der katarischen Emir-Feudalclique angehört), der auf Teufel komm raus von keinem seiner von ihm selbst ruinierten Posten zurücktreten will. Er heisst Reiner Koch, ist angeblich Sozialdemokrat, und Bayer. Haben Sie irgendeine Meinungsäusserung von dem vernommen? Was macht der eigentlich den ganzen Tag, ausser Intrigenspinnen?
Und dann ist da die Medienwirtschaft. Die verspricht sich sehr viel von einer EM 2024 in Deutschland, will sie auf keinen Fall gefährden. Denn es gibt in Europa keine kaufkräftigere Ökonomie. Das wissen alle Markenartikler*innen und PR-Agenturen. Ein paar Dutzend von ihnen könnten arbeitslos werden. Sie bräuchten aber nicht zu weinen. Hierzulande sind hunderttausende Dienstleistungsjobs pandemiebedingt verwaist. Gastronom*inn*n, Einzelhandel, Pflegeeinrichtungen, Haushaltshilfen aller Art suchen händeringend Leute. Flüchtlinge werden keine reingelassen, Polinnen bleiben noch zuhause. Kein was-mit-Medien-Mensch muss in Armut fallen, weil die Uefa-Gangster weiterziehen.
Wenn die sich woanders wohler fühlen, in Südamerika z.B. bleibt ihnen nur noch Bolsonaros Brasilien, bitte schön, jeder wie er (Frauen nicht mitgemeint) will. Von den TV-Milliarden allerdings werden sie Abstriche machen müssen. Die können weder Orban noch Putin kompensieren. Alijew vielleicht? So hätten am Ende alle was davon.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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