Und: Wundersame Bahn LXVII / Otto wird 73
Über den Hampelmann Seehofer ist jedes Wort zu viel. Gestern hat er das Risiko einer EM in Pandemiezeiten erkannt. Oder war es vorgestern? Der Minister ist für beides zuständig: Sicherheit und Sport. Und er ist aus Bayern, dessen Landeshauptstadt München schon vor Jahren einen Ausrichtervertrag mit der fiesen, bösen Uefa abgeschlossen hat. Dazu gibt es nichts mehr zu kommentieren. Aber 2024 soll mit der selben gemeingefährlichen Partnerin, repräsentiert ausschliesslich durch Männer, eine EM in Deutschland stattfinden. Wer wird ihr dann unsere Sicherheit ausliefern? Und unser Steuergeld?
Stattdessen möchte ich Ihnen diese TV-Kritik von Dietrich Leder/Medienkorrespondenz ans Herz legen. Nur wegen der Glotze findet der ganze Sch,.. ääh Mist überhaupt statt. Die TV- und Streamingindustrie bezahlt es nämlich. In Deutschland sind es – Überraschung! – die von allen Haushalten bezahlten öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, sowie der bei uns im schönen Bonn ansässige Telekom-Konzern mit – Überraschung! – dem Hauptaktionär Bundesregierung. Ich stimme wie meistens in allen Punkten mit Leder überein, möchte nur einen Punkt hinzufügen.
Die von ihm negativ und positiv kritisierten Gastkommentator*inn*en, unter denen die Frauen positiv herausragten, weil sie in weniger Kumpelbeziehungen verstrickt sind, werden nicht wie Angestellte, sondern wie Stargäste bezahlt. Wie genau, wird als Geschäftsgeheimnis von allen Beteiligten geheim gehalten (im Gegensatz, das nur so als Beispiel, zu Frau Baerbock). Auch der WDR-Rundfunkrat, nur mal so als Beispiel, weiss darüber nichts. Sondern nur der WDR-Verwaltungsrat. Also natürlich nur, wenn seine Mitglieder sich überhaupt dafür interessieren. Gegenüber uns Haushaltsabgabenzahler*inne*n ist diese Geheimnistuerei eine Unverschämtheit.
Wundersame Bahn LXVII
Martin Fritz/taz schreibt über Japans Eisenbahn mit dem Herzstück des Shinkansen. 30% ist der Marktanteil der Bahn in Japan, doppelt so viel wie im Bahn-Traumland Schweiz. Deutschland? Vergessen Sies. Mehr über den Shinkansen und Japans Bahn gibts bei der Eisenbahnromantik des SWR.
Die beste Alternative zum Bahnfahren ist nicht mehr das Fahrrad. Alle Wege zu voll, und zu viele Idioten (klar mehrheitlich Männer) unterwegs, die nicht wissen, dass eine Bremse kein Insekt ist. Die Alternative ist Gehen, die Helmut Höge/taz schön systemkritisch zu beschreiben weiss.
Otto
Der soll 73 sein? Wie ist das möglich? Ist der nicht auf ewig bei 18 stehengeblieben? Bis heute spielt er das perfekt. Dabei ist das harte Arbeit, auch so ein FAS-Interview, das dankenswerterweise nicht eingemauert wurde. Herzlichen Glückwunsch! Nur schade, dass Du schon so viele Deiner Drehbuchautoren oder Mitspieler hast sterben sehen müssen.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net