Ist es ein hektischer Ausbruch von Zerstörungsaktivität? Oder nur ein aufgeblasenes Zusammentreffen übelster Nachrichten? Das vermag ich noch nicht zu beurteilen. In meinem Betrachter-Auge zieht der deutsche Oligarch mit steuerminderndem Unternehmenssitz in Luxemburg, Alexander Dibelius, eine Furche der Verwüstung durch die Fussball-, Medien- und Politikwelt. Torschlusspanik? Konkurrenzdruck? Vielleicht von allem ein bisschen. Soeben hat er uns Lionel Messi zerstört.
Messi meint in diesem Fall nicht den einzelnen Menschen, sondern die öffentlich Figur. Seit seinen ersten Auftritten in der Öffentlichkeit bereitete er den Menschen Freude, Ablenkung von Mühsal und die Illusion, dass im Kapitalismus gute Leistung reich belohnt wird. So ein aus Dibelius-Perspektive kleiner Multimillionär musste spätestens ab 16 nicht nur Ernährer-Verantwortung für seine grosse Familie, sondern auch für Mitspieler, und tausende Beschäftigte in seinem Verein dem FC Barcelona übernehmen. Diese Aufgabe hat er über knapp 20 Jahre bewältigt.
Dem kriminellen Vereinspräsidenten Josep Maria Bartomeu war es nicht gelungen Messi zu zerstören. Aber er hat offensichtlich den més que un club, das stärkste Symbol für ein autonomes Katalonien zerstört. Sein Vorvorgänger Juan Laporta und im jüngsten Präsidentenwahlkampf obsiegender Nachfolger Juan Laporta, ähnlich wie Josip Guardiola ein bekennender Autonomieanhänger, wird des Schuldenbergs nicht Herr und muss Messi, von der spanischen La Liga entsprechend erpresst, vom Hof jagen.
Ausgelöst wurde der ganze fussballerische Bergrutsch durch den Einstieg von Dibelius’ CVC als 10%-Teilhaber der La Liga, dem spanischen Gegenstück der deutschen DFL.
Diese hat er durch seine semikriminelle 60%-Tochter Tipico schon im Sack, wie auch die die DFL-Werbesendung Sportschau produzierende öffentlich-rechtliche ARD. Mit der provinziellen deutschen Politik hält sich der Oligarch Dibelius nicht mehr übermässig auf. Sie hat die kriminellen Teile seiner Geschäfte schon Anfang vorigen Jahres legalisiert.
Er möchte jetzt mit den Grossen spielen: Gazprom, russische und chinesische Oligarchen, arabische Feudal-Sadisten und all die Finanzdeppenmäner in London und New York. Es sind nicht viele, die kennen sich alle untereinander. Ob er auch den Epstein kannte?
PS für was-mit-Medien Leute: alles, was ich über den famosen Herrn in diesem Blog veröffentlicht habe, kostete eine halbe Stunde Recherche. Halbe Stunde? Schaffst Du schon!

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net