Die Städte schaffen es nicht alleine
Hier hatte ich bereits die erste Folge von Marius Elferings Gelsenkirchen-Feature in DLF-Kultur gelobt. Gestern erschien die zweite Folge. Es wird klar: die superverschuldeten Städte in den strukturschwachen Regionen schaffen es nicht aus ihren Altschulden rauszukommen. Noch nicht einmal das prosperierende Bonn schafft das.
Als Positivbeispiel benennt eine Forscherin vom Berliner Institut für Urbanistik Leipzig. Das ist aber mit den Ruhrgebiet nicht vergleichbar. Leipzig zieht all die jungen Kreativen an, die sich den Berliner Immobilienkapitalismus nicht mehr leisten können. Der filettiert zwar auch schon lange Leipzig, ist da aber noch nicht so weit gekommen. Es gibt sie noch, die zu gentrifizierenden Stadtviertel, in die zuerst Kunst und Kultur vorgeschickt werden, um sie anschliessend zu verwerten, ganz wertegeleitet.
Ob Gelsenkirchen-Ückendorf das auch schafft? Einerseits ist ihm das zu wünschen. Andererseits aber auch, nicht wie Essen- Rüttenscheid zu werden.
Nun ja, das einzig brauchbare Kreativzentrum in Gelsenkirchen, den Halfmannshof, hat man erst vergessen, dann vergammeln lassen, und jetzt gibt’s da gar nichts mehr, was den Besuch lohnt…