Wenn Bundesaussenministerin noch ein Strategiehandbuch für Aussenpolitik gemäss ihres Amtseides (“Schaden abwenden”) bräuchte, könnte sie bei Martina Fischer anfangen: “Die Hoffnung nicht aufgeben” ist eine Übernahme vom Deutschland Archiv und der Bundeszentrale für politische Bildung, die, ihrem Namen folgend, derzeit mächtig was zu tun hat. Ich fürchte nur: in der Regierung ist es nicht nur eine Frage der Bildung und guter oder schlechter Beratung, sondern eine Frage der “Interessen” (Egon Bahr). Da fängt es dann erst an, kompliziert zu werden.
Beispielhaft für so eine Konstellation steht Lutz Mükkes Untersuchung im Auftrag der Otto Brenner Stiftung: “Mediale Routinen und Ignoranz? – Die Sahel-Einsätze der Bundeswehr im öffentlichen Diskurs”. Die Überreste an arbeitsfähigen deutschen Medien haben kein Interesse in sowas zu investieren. Es rechnet sich nicht, weder ökonomisch noch politisch – für ihre Chefs und Eigentümer*innen. Wir sind die Eigentümer*innen der öffentlichen Medien, die tatsächlich – relativ – noch die meisten Auslandskorrespondent*inn*en beschäftigen (mit abnehmender Tendenz, Audio 44 min). Dann suchen Sie mal eine*n in der Sahelzone. Kein*e Journalist*in, aber 1.000 Soldaten. Prioritäten.
In meinem Eintrag “Urlaub fällt aus” geht es um
– den drohenden Zusammenbruch des Bahnnetzes unter dem 9-Euro-Ticket in den Sommerferien
– das – auf andere Branchen übertragbare – Teambuilding-Wunder im Frauenfussball
– eine sehr gute DLF-Feature-Reihe von Andreas von Westphalen zum Ost-West-Verhältnis seit 1990
– einen sehr informativen telepolis-Beitrag zu Waldschäden im nahen Bergischen Land.
Abends staune ich immer, wie viel wieder zusammengekommen ist. Ich hoffe, Sie verdauen gut.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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